Trainer Micheu bei der Teambesprechung.

Trainer Micheu schlägt Alarm

Nach dem Abpfiff hielt sich Robert Micheu mit einer Analyse zurück. Er nutzte die Busfahrt aus Mödling nach Kärnten, um den Auftritt der Austria Klagenfurt im Test beim FC Admira Wacker (0:8) sacken zu lassen und für sich einzuordnen. Doch nach der zweiten Klatsche der Winter-Vorbereitung - zum Auftakt hatten die Violetten klar gegen den Wolfsberger AC (1:5) verloren - sieht der Trainer nun die Notwendigkeit, Alarm zu schlagen. Seine Botschaft an das Team ist eindeutig: So geht es nicht weiter!

„Es waren nur Testspiele, aber dennoch müssen wir jetzt ehrlich zu uns sein und eingestehen, dass es viel zu wenig war. Was wir gegen den WAC und Admira abgeliefert haben, sollte für jeden eine Warnung sein“, sagte Micheu und betonte: „Es reicht eben nicht, nur mitspielen zu wollen. Darauf haben wir uns aber beschränkt und sind mit dieser Einstellung ins offene Messer gelaufen. Wir haben körperlich nicht im Ansatz dagegenhalten können, uns in beiden Partien überrollen lassen. Es hat an Aggressivität gefehlt und an der nötigen Mentalität, sich zu wehren. Mir kam es so vor, als hätten Männer gegen Jungs gespielt - und dann kommen solche Ergebnisse dabei heraus.“ 

Seit knapp zwei Wochen bereitet sich das Team in Waidmannsdorf auf den zweiten Teil der Saison in der 2. Liga vor. Im Vordergrund standen Konditions- und Krafteinheiten, die Beine der Spieler sind schwer. Doch das mag der Chefcoach nicht als Ausrede gelten lassen. „Klar, wir haben in den ersten beiden Wochen sehr hart gearbeitet und in der Steuerung keine Rücksicht auf die Matches genommen. Aber so körperlos dürfen wir uns nicht vorführen lassen“, bekräftigte Micheu, der nicht gedacht hätte, dass die Erstligisten WAC und Admira seinem Team in dieser Hinsicht derart weit voraus sein würden: „Der Klassenunterschied war mehr als deutlich zu erkennen.“

In beiden Partien hatte der Trainer der Austria großen Wert darauf gelegt, allen Profis aus dem Kader zu Matchpraxis zu verhelfen und die Gelegenheit zu geben, sich zu präsentieren. Micheus Fazit fiel nach diesen Bewährungsproben ernüchternd aus: „Was mich richtig ärgert, ist, dass es Spieler gibt, die sich beschweren, bisher zu wenig Einsatzzeit bekommen zu haben, die sich für besser halten und ungerecht behandelt fühlen. Dann bekommen sie ihre Chance, sich zu beweisen - und zeigen nichts. Nur mit einer großen Klappe werden wir nichts erreichen.“
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