Violette erkämpfen Punkt in Unterzahl

Die Austria Klagenfurt hat einen Sprung nach oben verpasst! Im Nachtragsspiel der 14. Runde kam das Team von Trainer Peter Pacult am Dienstag beim SV Horn nicht über ein 0:0 hinaus. Der Punkt reichte nicht, um sich in der Tabelle der 2. Liga zu verbessern, es bleibt bei Rang sechs. Dennoch ist das Remis als Erfolg zu werten, denn die Kärntner mussten nach einem fragwürdigen Platzverweis gegen Alex Timossi Andersson mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl agieren.

Aus Linz (1:0) waren die Violetten nicht nur mit drei Punkten, sondern auch mit drei weiteren Ausfällen nach Waidmannsdorf zurückgekehrt. So erhöhte sich die Anzahl fehlender Stammkräfte vor dem Auftritt in Niederösterreich auf fünf: Tormann Lennart Moser, Christopher Cvetko, Fabian Miesenböck und Darijo Pecirep (alle verletzt) sowie Patrick Greil (Gelbsperre) mussten passen.

Pacult war also zu einer Rochade gezwungen. Phillip Menzel stand im Kasten, Ivan Saravanja rückte vor die Abwehr und Florian Jaritz in die Offensivreihe. Vor Menzel bildeten Herbert Paul, Kosmas Gkezos, Thorsten Mahrer und Maxi Moreira die Viererkette, im Mittelfeld erhielten Markus Rusek, Saravanja, Alex Timossi Andersson, Simon Straudi und Jaritz den Vorzug, Markus Pink wurde im Sturm aufgeboten.

Seit dem 25. September vergangenen Jahres hatte Horn in der Sparkasse Arena nicht mehr verloren, sechs Partien waren in diesem Zeitraum absolviert worden, zuletzt gingen die Waldviertler vier Mal als Sieger vom Platz. Kein Wunder, dass sie mit breiter Brust ins Match gingen. So entwickelte sich direkt ein offener Schlagabtausch mit unzähligen Zweikämpfen – auf Kosten der spielerischen Linie.

Gefährlich wurde es zunächst daher nur nach Standards. Straudi brachte einen Freistoß in die Mitte, doch Rusek (18.) köpfte knapp vorbei. Auf der anderen Seite löschte Pink, nachdem Lucas Scholl (20.) die Kugel auf den Austria-Kasten gezogen hatte. Mit zunehmender Dauer übernahmen die Gäste dann immer mehr das Kommando – doch sie belohnten sich nicht.

Ein Schuss von Pink (24.) nach Jaritz-Zuspiel wurde in höchster Not geblockt, kurz darauf leitete Pink mit einer scharfen Hereingabe ein, aber Straudi (27.) fehlte eine Fußspitze zum Abschluss. In weiteren aussichtsreichen Situationen ließen die Waidmannsdorfer die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Und Horn? Die Hausherren wurden nach einer Klagenfurter Ecke gefährlich, konterten blitzschnell, aber sowohl Patrick de Souza Monteiro als auch Marco Siverio Toro (35.) rutschten an einem Querpass vorbei. So ging es torlos in die Kabinen.

Mit einem Doppel-Schock begann der zweite Durchgang für das Pacult-Team: Innerhalb von wenigen Minuten sah Timossi Andersson nach einer angeblichen Schwalbe die Gelb-Rote Karte, dann knickte Paul unglücklich um, konnte nicht weitermachen. Kwabe Schulz (58.) kam auf das Feld. Später feierte Winter-Zugang Tim Maciejewski (88.) sein Debüt, Jaritz machte für ihn Platz. Zudem durfte Hütter (90.) für Straudi ran.

In Unterzahl waren die Klagenfurter nun in erster Linie darauf aus, kompakt in der Defensive zu stehen und mit Gegenstößen zumindest Nadelstiche zu setzen. Die Hausherren drängten nun, kamen aber kaum zu Chancen. Nur Michael Cheukoua (72.) tauchte frei im Strafraum auf, doch Menzel war auf dem Posten.

„Wenn man bedenkt, dass wir fast die gesamte zweite Halbzeit mit einem Mann weniger auskommen mussten, ist der Punkt in Ordnung. Die Burschen haben den Fight angenommen, vor allem dann in Unterzahl. Allerdings hat uns in der ersten Hälfte die nötige Ruhe im Spielaufbau gefehlt. Das war mir zu wild“, sagte Pacult kurz nach dem Abpfiff.