1:1! Vio­lett erkämpft Punkt in Unter­zahl

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Das Rennen um den Einzug in die Meisterrunde der ADMIRAL Bundesliga bleibt spannend und entscheidet sich erst in der letzten Runde. Am Sonntag trennte sich die Austria Klagenfurt vor 3250 Zuschauern im Wörthersee-Stadion mit 1:1 (1:0) von der SV Ried, musste nach einer Roten Karte gegen Darijo Pecirep nach VAR-Entscheid eine halbe Stunde in Unterzahl auskommen. Den Treffer für die Violetten erzielte Ivan Saravanja. An der Linie stand Assistenztrainer Wolfgang Schellenberg, Chefcoach Peter Pacult (Grippe) fieberte im wahrsten Sinne des Wortes zu Hause am TV mit.

Im Ver­gleich zum Auf­tritt eine Woche zuvor gegen Alt­ach (2:0) ver­än­der­ten der Trai­ner und sein Ver­tre­ter Schel­len­berg die Start­elf auf zwei Posi­tio­nen: Tor­mann Phil­lip Men­zel kehr­te nach der Coro­na-Qua­ran­tä­ne zurück, Tur­gay Gemici­ba­si hat­te sei­ne Rot­sper­re aus dem Match beim LASK (2:2) abge­ses­sen, zudem erhielt Raj­ko Rep eine Bewäh­rungs­chan­ce. Lenn­art Moser und Micha­el Blau­en­stei­ner muss­ten ihre Plät­ze räu­men, Nico­las Wim­mer (mus­ku­lä­re Pro­ble­me) fehl­te.

Vor Men­zel bil­de­ten Kos­mas Gke­zos, Thors­ten Mah­rer, Ivan Sara­van­ja und Till Schu­ma­cher die Abwehr­ket­te. Im Mit­tel­feld durf­te Win­ter-Zugang Rep erst­mals von Beginn an auf­lau­fen, ihm zur Sei­te stan­den Gemici­ba­si und Chris­to­pher Cvet­ko. In der Offen­siv­rei­he erhiel­ten Alex Timos­si Anders­son, Dari­jo Peci­rep und Flo­ri­an Jaritz den Vor­zug.

Das Ziel vor Augen schien die Vio­let­ten zunächst zu hem­men. Sie fan­den schwer in die Par­tie, hiel­ten den Ball zu sel­ten in den eige­nen Rei­hen und konn­ten daher nach vorn nichts ent­wi­ckeln. So waren es die „Wikin­ger“, die ers­te Akzen­te setz­ten: Ein Frei­stoß von Mar­cel Ziegl (13.) vom Straf­raum­eck lan­de­te in der Mau­er, Ante Bajic (17.) ziel­te zu hoch und Men­zel ver­kürz­te stark den Win­kel gegen Dor­ge­les Nene (22.).

Und die Aus­tria? Schüt­tel­te ihre Ner­vo­si­tät lang­sam ab und kam zu einer guten Chan­ce nach einem Tem­po-Gegen­stoß: Peci­rep leg­te für Rep ab, der schick­te Jaritz (28.) auf die Rei­se, doch sein Heber aus halb­lin­ker Posi­ti­on tru­del­te am lan­gen Pfos­ten vor­bei. Kurz dar­auf setz­te sich Peci­rep (30.) ener­gisch durch, wur­de aber geblockt.

Eine Stan­dard­si­tua­ti­on brach­te dann die Füh­rung: Frei­stoß Gemici­ba­si, Rep schei­ter­te mit dem Kopf an SVR-Kee­per Samu­el Sahin-Rad­lin­ger, die Kugel fiel aber Sara­van­ja (37.) vor die Füße, der aus zwölf Metern eis­kalt voll­streck­te. Für den Defen­siv-All­roun­der war es der ers­te Tref­fer in der lau­fen­den Sai­son und zugleich das Pre­mie­ren-Tor im Ober­haus.

So ging es mit einem knap­pen Vor­sprung in den zwei­ten Durch­gang, der jedoch schnell wie­der dahin war. Vier Minu­ten waren absol­viert, da nutz­te Ste­fan Nutz die ers­te Mög­lich­keit der Rie­der nach dem Sei­ten­wech­sel zum Aus­gleich. Die Haus­her­ren zeig­ten sich kei­nes­falls geschockt, nach Peci­rep-Abla­ge steu­er­te Jaritz (51.) unge­hin­dert auf Sahin-Rad­lin­ger zu, brach­te den Ball aber nicht an ihm vor­bei – da stock­te wohl Pacult am Fern­se­her der Atem.

Nach knapp einer Stun­de wech­sel­te Schel­len­berg dop­pelt: Timos­si Anders­son muss­te wegen einer Ver­let­zung vom Feld, auch Rep hat­te vor­zei­tig Fei­er­abend. Lukas Fri­d­ri­kas und Patrick Greil über­nah­men für sie. Spä­ter folg­ten Maxi­mi­lia­no Morei­ra (69.) für Jaritz und Tho­mas Roberts (90.) für Fri­d­ri­kas.  

Am Rasen ging es hin und her, bei­de Teams schenk­ten sich nichts. Die Gäs­te hät­ten das Match gänz­lich dre­hen kön­nen, als Phil­ipp Pomer (61.) zum Schuss kam und Men­zel glän­zend parier­te. Dann gab es im Wör­ther­see-Sta­di­on mal wie­der VAR-Wahn­sinn: Peci­rep kam in einem Duell mit Mar­kus Lack­ner einen Tick zu spät, Schieds­rich­ter Chris­ti­an-Petru Cio­chir­ca ent­schied auf Gelb – doch Video Assistant Refe­ree Die­ter Mucken­ham­mer schal­te­te sich ein und der Aus­tria-Angrei­fer wur­de vom Feld gestellt.

In Unter­zahl stell­te Schel­len­berg das Sys­tem um, im 4–4‑1 mit Fri­d­ri­kas als ein­zi­ge Spit­ze ging es in die Schluss­pha­se, in der es galt, zumin­dest das Remis über die Zeit zu brin­gen. Die Gäs­te waren fort­an per­ma­nent im Vor­wärts­gang, Men­zel ent­schärf­te einen Frei­stoß von Nutz (81.), der in der Nach­spiel­zeit ein wei­te­res Mal am Kla­gen­fur­ter Schluss­mann schei­ter­te.     

Am Ende konn­te sich in Waid­manns­dorf kei­ner so recht über die Punk­te­tei­lung freu­en, denn die Ver­fol­ger gewan­nen ihre Par­tien. Aus­tria Wien (1:0 gegen den WAC, der zwei Hand­elf­me­ter ver­schoss) zog vor­bei und Rapid Wien (2:0 bei der WSG Tirol) ver­kürz­te den Rück­stand auf zwei Punk­te. Zum Abschluss des Grund­durch­gangs geht’s am Sonn­tag (17 Uhr) nach Hüt­tel­dorf.