„Wir wer­den das nicht dra­ma­ti­sie­ren“

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Am Morgen danach wusste Peter Pacult noch immer nicht so recht, was er mit der Vorstellung zum Auftakt der Meistergruppe in der ADMIRAL Bundesliga 2023/24 gegen den SK Sturm Graz (0:4) anfangen sollte. Denn die Austria Klagenfurt hatte das Duell mit dem ÖFB-Cup-Sieger und Titelanwärter über weite Strecken optisch offengehalten, unter dem Strich aber eine klare Niederlage hinnehmen müssen.

„Es klingt blöd, wenn man das sagt, aber es war ja so, dass wir gut ins Spiel hin­ein­ge­kom­men sind. Mei­ne Mann­schaft hat­te sich eini­ges vor­ge­nom­men, war mutig und prä­sent, kas­sier­te in der ers­ten Hälf­te aber vier Gegen­tref­fer bei fünf Schüs­sen. Wir haben bei jedem Angriff der Gra­zer mit­ge­hol­fen, die das eis­kalt bestraft haben“, stell­te der Aus­tria-Coach im rück­bli­ckend fest.

Die Waid­manns­dor­fer über­nah­men zunächst die Initia­ti­ve, tauch­ten auch eini­ge Male im Straf­raum des Favo­ri­ten auf, kamen jedoch nicht zum Abschluss. Die Stei­rer prä­sen­tier­ten sich auf der ande­ren Sei­te gna­den­los effek­tiv, nutz­ten jede Chan­ce aus, um den Ball im Kas­ten unter­zu­brin­gen. Nach 23 Minu­ten war das drei­mal der Fall gewe­sen, kurz vor der Pau­se war den Deckel end­gül­tig drauf.

„Sturm ist ein abso­lu­tes Spit­zen­team, die­se Klas­se haben sie sich in den letz­ten Jah­ren erar­bei­tet, hal­ten den Kader bis auf klei­ne Ver­än­de­run­gen zusam­men. Das sind für uns Lehr­spie­le, dar­aus kann man vie­les mit­neh­men. Wir müs­sen schau­en, dass wir die rich­ti­gen Schlüs­se dar­aus zie­hen und in unse­rer Ent­wick­lung den nächs­ten Schritt machen“, sag­te Pacult.

Dass der ers­te Akt im „Kon­zert der Gro­ßen“ für die Vio­let­ten mit einem der­ar­ti­gen Dämp­fer enden wür­de, hat­te der 64-jäh­ri­ge Fuß­ball-Leh­rer nicht für mög­lich gehal­ten. Nach der Qua­li­fi­ka­ti­on für die Meis­ter­grup­pe und dem damit ver­bun­de­nen Klas­sen­er­halt zeig­ten sich sei­ne Spie­ler kamp­fes­lus­tig, setz­ten sich die Teil­nah­me am inter­na­tio­na­len Wett­be­werb zum Ziel.

„Die Stim­mung im Ver­lauf der Woche und auch vor dem Match in der Kabi­ne war rich­tig gut und posi­tiv. Da hät­te ich nie erwar­tet, dass so ein Resul­tat her­aus­springt. Aber wenn man auf einen Geg­ner mit der Qua­li­tät von Sturm trifft, dann kann es schon mal pas­sie­ren, dass man ins offe­ne Mes­ser läuft. Posi­tiv ist, dass sich die Bur­schen in der zwei­ten Halb­zeit gewehrt und wir kein noch schlim­me­res Deba­kel erlebt haben“, so Pacult.

An der Aus­gangs­la­ge im Ren­nen um die Euro­pa­po­kal­plät­ze hat sich für die Aus­tria Kla­gen­furt (17 Punk­te) trotz der Nie­der­la­ge zum Start kaum etwas ver­än­dert. Im Kampf um die Plät­ze drei bis sechs muss­ten sich der LASK (18) und der SK Rapid (17) im direk­ten Duell mit einem Remis begnü­gen, der TSV Hart­berg (17) unter­lag bei Spit­zen­rei­ter Red Bull Salz­burg (1:5). Das Quar­tett trennt wei­ter­hin nur ein Zäh­ler.

„Wir ana­ly­sie­ren das Sturm-Spiel in Ruhe und spre­chen die Feh­ler klar an. Aber wir wer­den das ganz sicher nicht dra­ma­ti­sie­ren. Wir sind noch immer Aus­tria Kla­gen­furt, mit unse­ren Mög­lich­kei­ten, mit unse­rer Qua­li­tät, mit unse­rem Kader. Und wenn wir gegen Sturm mit­hal­ten wol­len, dann muss alles pas­sen. Mir ist es lie­ber, wir krie­gen im obe­ren Play­off einen über den Hut als im unte­ren Play­off – denn da brennt es rich­tig“, sag­te Pacult.