Zehn Spiele mit Chance und Risiko

Der Modus in der ADMIRAL Bundesliga ist eine Wissenschaft für sich. Nach der 22. Runde des Grunddurchgangs in der Saison 2024/25, der für die Austria Klagenfurt mit dem Match gegen den SCR Altach (2:2) endete, wurden die Punkte geteilt. Die Violetten haben die Top 6 erstmals seit dem Aufstieg 2021 verpasst – dennoch geht es um weit mehr als den Klassenerhalt.
„Nach dem personellen Umbruch im vergangenen Sommer und der starken Verjüngung des Kaders war allen bewusst, dass wir vor einer großen Herausforderung stehen. Diese hat die Mannschaft bisher ordentlich gemeistert. Oberstes Ziel ist es, zumindest einen Klub hinter uns zu lassen. Aber natürlich wollen wir so viele Punkte wie möglich einfahren und schauen, was nach oben geht“, sagt Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel.
Den Verantwortlichen in Waidmannsdorf ist klar, dass die erstmalige Teilnahme an der Qualifikationsgruppe nach dem Meistergruppen-Hattrick zuvor zwar ein unkalkulierbares Risiko, aber eben auch eine große Chance bietet. In erster Linie gilt es den letzten Platz und den damit verbundenen Zweitliga-Abstieg zu verhindern. Auf der anderen Seite ist auch „unten“ der Einzug in den europäischen Wettbewerb möglich.
Auf welchem Wege? Ein Erklärungsversuch: Der letzte internationale Startplatz wird von drei Klubs ausgespielt. Das Europacup-Playoff beginnt mit einem Halbfinalspiel, der Sieger daraus läuft in zwei Finalspielen (im eigenen Stadion und auswärts) gegen einen weiteren Gegner auf. Doch welche Klubs antreten, ist von der Endplatzierung des ÖFB-Cup-Siegers in der ADMIRAL Bundesliga abhängig.
Landet dieser im oberen Playoff auf den Plätzen eins bis fünf, bestreiten der Erste und der Zweite der Qualifikationsgruppe das Halbfinalspiel im Europacup-Playoff. Kommt der Pokalsieger als Sechster der Meistergruppe oder auf den Rängen zwei bis sechs der Qualifikationsgruppe ins Ziel, ist der Erste der Qualifikationsgruppe im Europacup-Playoff dabei. Und schließt der ÖFB-Cup-Sieger die Qualifikationsgruppe als Erster ab, tritt wiederum der Zweite im Europacup-Playoff-Halbfinale an.
Was in der Theorie alles möglich erscheint, das ist auch in der Praxis weiterhin denkbar. Denn jedes Szenario ist aufgrund der verbliebenen Klubs im Pokal-Halbfinale drin: Austria Wien, derzeit Bundesliga-Zweiter, empfängt den Achten TSV Hartberg. Der Wolfsberger AC, in der Meisterschaft auf Rang vier, trifft auf den Siebten LASK, der ebenfalls im unteren Playoff antreten muss. Das ÖFB-Cup-Finale steigt am 1. Mai.