Pacult dankt den Fans für „Ers­te Hil­fe“

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Mit dieser Reaktion hatten die Profis der Austria Klagenfurt sicher nicht gerechnet. Als sie nach der schmerzvollen Niederlage gegen Salzburg (0:6) in Runde 26 der ADMIRAL Bundesliga mit hängenden Köpfen zur Südtribüne schlichen, um sich für die Unterstützung zu bedanken, wurden die Violetten minutenlang gefeiert. Erste Hilfe der treuen Anhänger, die Wirkung zeigte: RB? Abhaken! Jetzt zählt nur der Kärntner Derby-Doppelpack gegen Wolfsberg.

„Natür­lich waren wir erst mal total nie­der­ge­schla­gen. Aber die Fans waren der Wahn­sinn, sie haben uns direkt wie­der auf­ge­rich­tet. Das hat gut­ge­tan, weil es extrem wich­tig ist, dass wir das Salz­burg-Match schnell weg­ste­cken und den Fokus auf die Duel­le mit dem WAC legen. Ich bin sicher, dass wir bereit sind und alles geben wer­den, um für eine Über­ra­schung zu sor­gen“, sag­te Mit­tel­feld-Antrei­ber Chris­to­pher Cvet­ko.

Nach­dem die Waid­manns­dor­fer als ers­ter Auf­stei­ger in der Bun­des­li­ga-Geschich­te direkt den Sprung in die Meis­ter­run­de schaff­ten, zahl­te das Team von Peter Pacult zwar Lehr­geld, liegt trotz der Nie­der­la­gen gegen Rapid Wien (1:3), Sturm Graz (1:3) und die „Roten Bul­len“ sowie dem Remis bei Aus­tria Wien (1:1) im Kampf um einen Euro­pa­po­kal-Platz aber wei­ter aus­sichts­reich im Ren­nen. Der Rück­stand auf den WAC, der­zeit Tabel­len­fünf­ter, beträgt nur zwei Zäh­ler.

Das gro­ße Ziel, als Neu­ling die Klas­se zu hal­ten, hat­ten die Kla­gen­fur­ter bereits mit dem Ein­zug in die Top 6 des Grund­durch­gangs erreicht. Dar­auf­hin nah­men Ver­ant­wort­li­che und Mann­schaft den fünf­ten Rang ins Visier, der zur Teil­nah­me an der Qua­li­fi­ka­ti­on zur UEFA Con­fe­rence League berech­ti­gen dürf­te. „Die­se Chan­ce wol­len wir wah­ren, dafür brau­chen wir aber Zähl­ba­res gegen Wolfs­berg, das ist klar“, blick­te Cvet­ko vor­aus.

Obwohl am Ende eine deut­li­che Plei­te stand, konn­ten die Vio­let­ten auch aus dem Duell mit dem Dou­ble-Gewin­ner, Spit­zen­rei­ter und Cup-Fina­lis­ten posi­ti­ve Schlüs­se zie­hen. „Das nack­te Ergeb­nis ist bit­ter, aber wir waren rich­tig gut im Spiel, lie­ßen wenig zu, hat­ten auch unse­re Mög­lich­kei­ten. Dann hat sich alles gedreht, wir konn­ten nur noch hin­ter­her­lau­fen. RB hat unglaub­li­che Wucht, erzwingt Feh­ler und nutzt sie gna­den­los aus“, ana­ly­sier­te Chef­coach Pacult.

Nach einer hal­ben Stun­de, beim Stand von 0:0 in einer bis dahin offe­nen Par­tie, hat­te sich Tur­gay Gemici­ba­si einen Black­out geleis­tet, als er in der Salz­bur­ger Hälf­te einen Gegen­stoß unter­bin­den woll­te und Nico­las Capal­do mit einer Grät­sche zu Fall brach­te. Schieds­rich­ter Harald Lech­ner zeig­te ihm die Rote Kar­te, in Unter­zahl war die Aus­tria dem wach­sen­den Druck des Salz­bur­ger Star-Ensem­bles nicht mehr gewach­sen.

Dass der Waid­manns­dor­fer Anhang unmit­tel­bar nach dem Abpfiff „Ers­te Hil­fe“ leis­te­te und sei­ne Mann­schaft mit viel Applaus und Gesän­gen wie­der auf­bau­te, war auch Pacult nicht ver­bor­gen geblie­ben. „Dafür gilt unse­ren Fans ein gro­ßes Dan­ke­schön. Das ist eine tol­le Ges­te, die zeigt, dass aner­kannt wird, was die Bur­schen in der letz­ten Zeit geleis­tet haben. Wir kon­zen­trie­ren uns jetzt auf den WAC – und wer­den dort alles geben, auch für unse­re Fans“, so der Trai­ner.

Pacult, der gegen RB mit Her­bert Paul, Thors­ten Mah­rer, Nico­las Wim­mer, Alex­an­der Fuchs, Juli­an von Haa­cke, Alex Timos­si Anders­son, Fabi­an Mie­sen­böck, Ben­ja­min Had­zic und Patrick Hasen­hüttl gleich neun Pro­fis erset­zen muss­te, hofft dar­auf, dass sich die per­so­nel­le Situa­ti­on im Ver­lauf der Der­by-Woche etwas ver­bes­sert. Zumal Gemici­ba­si (Rot­sper­re) im Lavant­tal sicher aus­fällt.