0:2! Aus­tria „quält“ Meis­ter Sturm

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Die Austria Klagenfurt hat sich würdevoll aus der ADMIRAL Bundesliga 2023/24 verabschiedet, der Traum von der Teilnahme am Europacup-Playoff blieb jedoch unerfüllt. In der letzten Runde der Meistergruppe boten die Violetten dem Meister und ÖFB-Cup-Sieger SK Sturm Graz am Sonntag vor 15.325 Zuschauern in der Merkur-Arena einen offenen Schlagabtausch, unterlagen nach heißem Fight aber mit 0:2 (0:0)

Im Ver­gleich zum Match eine Woche zuvor gegen den SK Rapid (0:1) ver­än­der­te der Trai­ner sei­ne Start­elf auf zwei Posi­tio­nen: Statt Andy Irving, der die Par­tie auf­grund einer Gelb­sper­re eben­so wie Kos­mas Gke­zos und Nico­las Bin­der aus dem Aus­tria-Fan­sek­tor ver­folg­te, und Sky Schwarz rück­ten Sinan Kar­weina und Sebas­ti­an Soto in die Mann­schaft.

Vor Tor­mann Phil­lip Men­zel bil­de­ten Chris­to­pher Wer­nitz­nig, Kapi­tän Thors­ten Mah­rer, Nico­las Wim­mer und Till Schu­ma­cher die Abwehr­rei­he. Im Mit­tel­feld erhiel­ten Max Besusch­kow und Chris­to­pher Cvet­ko auf den Sei­ten sowie Rico Benatel­li und Kar­weina im Zen­trum den Vor­zug. Im Angriff began­nen Soto und Jonas Arwei­ler.

„Holt das Dou­ble und wer­det Legen­den“, so lau­te­te die Bot­schaft der Sturm-Fans, die nach dem Erfolg im ÖFB-Cup auch die Meis­ter­schaft fei­ern woll­ten und schon weit vor dem Anpfiff für eine elek­tri­sie­ren­de Atmo­sphä­re sor­gen. Da kam es wenig über­ra­schend, dass die Haus­her­ren direkt aufs Tem­po drück­ten und früh zu ers­ten Mög­lich­kei­ten kamen: Men­zel parier­te einen Schuss von Jus­uf Gazi­be­go­vic glän­zend, schnapp­te sich auch den Rebound vor Jon Gorenc Stan­ko­vic (5.).

Die Waid­manns­dor­fer stan­den in der Fol­ge kom­pakt in der Defen­si­ve, der Titel-Aspi­rant tat sich schwer, spie­le­ri­sche Mit­tel zu fin­den und muss­te auf der ande­ren Sei­te eini­ge Male durch­at­men, dass die Aus­tria ihre Angrif­fe nach Bal­ler­obe­run­gen nicht mit der nöti­gen Ziel­stre­big­keit zu Ende brach­te. Soto (23.) ver­such­te es mit einem Flach­schuss, doch Vitez­slav Jaros hat­te kei­ne Mühe. Ein Frei­stoß von Cvet­ko aus 24 Metern strich über den Kas­ten, eben­so wie eine Direkt­ab­nah­me von Arwei­ler (39.). Das Duell mit dem Spit­zen­rei­ter war völ­lig offen.

Spä­tes­tens in der Pau­se dürf­te sich im Gra­zer Lager her­um­ge­spro­chen haben, dass Red Bull Salz­burg gegen den LASK führ­te und in der Blitz-Tabel­le vor­bei­ge­sprun­gen war. Daher kamen die Haus­her­ren mit Schwung aus der Kabi­ne und zügig zu einer Mög­lich­keit durch Alex­an­der Prass (46.), der die Kugel am Tor vor­bei­setz­te. Glei­ches Schick­sal ereil­te Tomi Hor­vat (47.), zudem schei­ter­te Wil­liam Böving (49.) an Men­zel, der her­aus­ra­gend parier­te.

Sturm war nun gewal­tig am Drü­cker, ange­trie­ben von den Anhän­gern, die sich mit ihren Gesän­gen kei­ne Pau­se gönn­ten. Doch wie schon im ers­ten Durch­gang gelang es den Kärn­tern, nach über­stan­de­ner Anfangs­pha­se recht sicher und sor­tiert in der Abwehr­ar­beit zu agie­ren. Es war klar, dass die Stei­rer mit jeder Minu­te das Risi­ko erhö­hen wür­den — Salz­burg lag deut­lich vorn, das Team von Chris­ti­an Ilzer brauch­te zwin­gend einen Drei­er, um die Spit­zen­po­si­ti­on zu ver­tei­di­gen, die Meis­ter­schaft und das Dou­ble ein­zu­fah­ren.

In der 68. Minu­te nahm Pacult den ers­ten per­so­nel­len Tausch vor: Flo­ri­an Jaritz ersetz­te Kar­weina im offen­si­ven Mit­tel­feld. Spä­ter folg­ten Simon Strau­di auf der rech­ten Bahn für Wer­nitz­nig und Anton Mag­li­ca (72.) im Angriff für Soto sowie Jan­nik Robatsch für Cvet­ko (82.).

Dann kam es, wie es kom­men muss­te: Eine Stan­drard­si­tua­ti­on brach­te die Füh­rung für den Favo­ri­ten. Ecke Hor­vat, Kopf­ball Gre­go­ry Wüth­rich — Tor! Aus dem Sturm-Sek­tor wur­den meh­re­re Rauch­töp­fe gezün­det, dies ver­ne­bel­te nicht nur ihnen, son­dern auch den Spie­lern am Platz die Sicht. Von ihrem Tref­fer berauscht waren die Gra­zer dar­auf aus, mög­lichst nach­zu­le­gen und ihre Erfolgs­sto­ry die­ser Sai­son zu Ende zu schrei­ben. Doch Kla­gen­furt blieb gefähr­lich, setz­te Nadel­sti­che: Jaritz (84.) traf nach Flan­ke von Besusch­kow nur die Stan­ge. In der Nach­spiel­zeit mach­ten die Haus­her­ren dann alles klar, Ama­dy Cama­ra setz­te den Schluss­punkt. 

Nach dem Abpfiff begann für die Vio­let­ten die Som­mer­pau­se. Die Vor­be­rei­tung auf die Sai­son 2024/25 in der ADMIRAL Bun­des­li­ga beginnt am 24. Juni. Dann wird die Aus­tria den neu­en Kader prä­sen­tie­ren, denn zehn Pro­fis wer­den den Kärnt­ner Tra­di­ti­ons­klub mit Been­di­gung der Serie ver­las­sen und wur­den bereits offi­zi­ell ver­ab­schie­det.