„Tiefschlag – aber es muss weitergehen“

Das „Herzschlagfinale“ in der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 endete für die Austria Klagenfurt mit einer tiefen Enttäuschung. Zum Abschluss der Qualifikationsgruppe mussten sich die Violetten dem TSV Hartberg (0:1) im Wörthersee-Stadion geschlagen geben, damit war der Abstieg in die 2. Liga nach vier Jahren im Oberhaus endgültig besiegelt.
Noch Minuten nach dem Abpfiff kauerten die Spieler am Rasen, konnten ihre Tränen nicht zurückhalten, ließen ihre Enttäuschung freien Lauf. Sie hatten hart gearbeitet, waren mental und körperlich an Grenzen gestoßen – und nun war alles umsonst gewesen. Nur mit einem Dreier hätte sich die Austria befreien können, damit wäre man am SCR Altach (0:0 beim LASK) vorbeigezogen.
Das letzte Match war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Schon nach zwei Minuten gerieten die Waidmannsdorfer in Rückstand, wie so oft in den vergangenen Monaten kassierten sie einen Gegentreffer, der vermeidbar gewesen wäre. Dann kämpften sich die Hausherren in die Partie, erspielten sich hochkarätige Chancen, doch es fehlte der letzte Tick Entschlossenheit.
„Nach dem frühen 0:1 war die Verunsicherung sehr deutlich zu spüren. Das Ding war schwer zu verdauen. Wir hatten uns viel vorgenommen und laufen direkt hinterher. Meine Mannschaft hat sich aufgerappelt, hätten den Ausgleich machen müssen, aber wenn man solche Möglichkeiten liegen lässt, dann ist es schwer. Wir sind selbst schuld, dass wir abgestiegen sind“, stellte Carsten Jancker fest.
Ende April hatte der 50-Jährige das Trainer-Amt von Peter Pacult übernommen, mit dem Auftrag, den Kärntner Traditionsklub in der Klasse zu halten. Der frühere Weltklassestürmer, der mit dem FC Bayern München unter anderem die Champions League und den Weltpokal gewann, setzte Energie frei, am Platz belohnte sich das Team jedoch nicht. Zwei Remis bei zwei Niederlagen waren zu wenig.
„Natürlich ist das ein Tiefschlag, aber es muss und es wird weitergehen. Es gehört zum Leben dazu, mit solchen Situationen klarzukommen, den Blick nach vorn zu richten und die nächsten Schritte zu machen. Ich kann nur sagen, dass ich das Beste gegeben und alles versucht habe mit meinem Trainerteam. Wir haben an einigen Schrauben gedreht, aber es war nicht genug“, so Jancker.
In den nächsten Tagen gilt es für die Verantwortlichen der Austria einigen aufzuarbeiten geben. Geschäftsführung und Präsidium werden die Situation analysieren, im Anschluss gilt es auch unzählige Personalentscheidungen zu treffen. Nach dem schweren Gang in die 2. Liga muss insbesondere der Kader neu aufgestellt werden. Ebenso stehen Gespräche mit Chefcoach Jancker am Programm.
„Mein Fokus lag komplett auf der Aufgabe, ich wollte unbedingt den Klassenerhalt schaffen und habe mir darüber hinaus keine Gedanken gemacht gehabt. Die Zeit war kurz, extrem intensiv, hat mir aber auch sehr viel Spaß gemacht. Für mich ist es klar denkbar, den Weg mit Austria Klagenfurt weiterzugehen“, erklärte Jancker seine Bereitschaft, die in der 2. Liga fortzuführen.