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„Tief­schlag – aber es muss wei­ter­ge­hen“

Martin Hinteregger, Niklas Szerencsi und David Toshevski nach dem Abstieg. © QSpictures

Das „Herzschlagfinale“ in der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 endete für die Austria Klagenfurt mit einer tiefen Enttäuschung. Zum Abschluss der Qualifikationsgruppe mussten sich die Violetten dem TSV Hartberg (0:1) im Wörthersee-Stadion geschlagen geben, damit war der Abstieg in die 2. Liga nach vier Jahren im Oberhaus endgültig besiegelt.

Noch Minu­ten nach dem Abpfiff kau­er­ten die Spie­ler am Rasen, konn­ten ihre Trä­nen nicht zurück­hal­ten, lie­ßen ihre Ent­täu­schung frei­en Lauf. Sie hat­ten hart gear­bei­tet, waren men­tal und kör­per­lich an Gren­zen gesto­ßen – und nun war alles umsonst gewe­sen. Nur mit einem Drei­er hät­te sich die Aus­tria befrei­en kön­nen, damit wäre man am SCR Alt­ach (0:0 beim LASK) vor­bei­ge­zo­gen.

Das letz­te Match war ein Spie­gel­bild der gesam­ten Sai­son. Schon nach zwei Minu­ten gerie­ten die Waid­manns­dor­fer in Rück­stand, wie so oft in den ver­gan­ge­nen Mona­ten kas­sier­ten sie einen Gegen­tref­fer, der ver­meid­bar gewe­sen wäre. Dann kämpf­ten sich die Haus­her­ren in die Par­tie, erspiel­ten sich hoch­ka­rä­ti­ge Chan­cen, doch es fehl­te der letz­te Tick Ent­schlos­sen­heit.

„Nach dem frü­hen 0:1 war die Ver­un­si­che­rung sehr deut­lich zu spü­ren. Das Ding war schwer zu ver­dau­en. Wir hat­ten uns viel vor­ge­nom­men und lau­fen direkt hin­ter­her. Mei­ne Mann­schaft hat sich auf­ge­rap­pelt, hät­ten den Aus­gleich machen müs­sen, aber wenn man sol­che Mög­lich­kei­ten lie­gen lässt, dann ist es schwer. Wir sind selbst schuld, dass wir abge­stie­gen sind“, stell­te Cars­ten Jan­cker fest.

Ende April hat­te der 50-Jäh­ri­ge das Trai­ner-Amt von Peter Pacult über­nom­men, mit dem Auf­trag, den Kärnt­ner Tra­di­ti­ons­klub in der Klas­se zu hal­ten. Der frü­he­re Welt­klas­se­stür­mer, der mit dem FC Bay­ern Mün­chen unter ande­rem die Cham­pi­ons League und den Welt­po­kal gewann, setz­te Ener­gie frei, am Platz belohn­te sich das Team jedoch nicht. Zwei Remis bei zwei Nie­der­la­gen waren zu wenig.

„Natür­lich ist das ein Tief­schlag, aber es muss und es wird wei­ter­ge­hen. Es gehört zum Leben dazu, mit sol­chen Situa­tio­nen klar­zu­kom­men, den Blick nach vorn zu rich­ten und die nächs­ten Schrit­te zu machen. Ich kann nur sagen, dass ich das Bes­te gege­ben und alles ver­sucht habe mit mei­nem Trai­ner­team. Wir haben an eini­gen Schrau­ben gedreht, aber es war nicht genug“, so Jan­cker.

In den nächs­ten Tagen gilt es für die Ver­ant­wort­li­chen der Aus­tria eini­gen auf­zu­ar­bei­ten geben. Geschäfts­füh­rung und Prä­si­di­um wer­den die Situa­ti­on ana­ly­sie­ren, im Anschluss gilt es auch unzäh­li­ge Per­so­nal­ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Nach dem schwe­ren Gang in die 2. Liga muss ins­be­son­de­re der Kader neu auf­ge­stellt wer­den. Eben­so ste­hen Gesprä­che mit Chef­coach Jan­cker am Pro­gramm.

„Mein Fokus lag kom­plett auf der Auf­ga­be, ich woll­te unbe­dingt den Klas­sen­er­halt schaf­fen und habe mir dar­über hin­aus kei­ne Gedan­ken gemacht gehabt. Die Zeit war kurz, extrem inten­siv, hat mir aber auch sehr viel Spaß gemacht. Für mich ist es klar denk­bar, den Weg mit Aus­tria Kla­gen­furt wei­ter­zu­ge­hen“, erklär­te Jan­cker sei­ne Bereit­schaft, die in der 2. Liga fort­zu­füh­ren.