„Für starke Leistung nicht belohnt“
Nach dem Abpfiff der Partie gegen den SK Rapid (0:1) stand Peter Pacult in einer Reihe mit seinen Profis vor dem Fansektor und bedankte sich für die Unterstützung. Er klatschte in die Hände, streckte beide Daumen in die Höhe, ehe sich der Trainer der Austria Klagenfurt auf den Weg in die Kabine machte. Der 64-jährige Fußball-Lehrer ärgerte sich über das Resultat, mit dem Auftritt war er aber zufrieden.
„Wir waren über weite Strecken toll im Spiel, insbesondere in der ersten Hälfte nicht nur auf Augenhöhe, sondern die bessere Mannschaft. Leider haben die Durchschlagskraft und bei den Chancen die nötige Entschlossenheit gefehlt. Dann sind wir nach dem Seitenwechsel nicht wach und werden direkt dafür bestraft. Es ist schade, dass wir uns für eine starke Leistung nicht belohnen konnten“, sagte Pacult.
In der Tat waren die Violetten in der Anfangsphase sofort in der Spur, schnürten die Grün-Weißen phasenweise rund um den Strafraum ein, die ihrerseits fast ausschließlich nach Standardsituationen für Gefahr sorgen konnten. Doch 50 Sekunden nach Wiederbeginn schlugen die Hütteldorfer durch Fally Mayulu eiskalt zu, als die Hausherren in der Defensive kurzzeitig ungeordnet waren. Es sollte das Gold-Tor sein.
„Da sind wir in zwei Situationen hintereinander nicht in die Zweikämpfe gekommen, was sehr ärgerlich ist, denn es war unter dem Strich deutlich mehr für uns drin. Ich kann den Burschen aber keinen Vorwurf machen, sie haben mutig gespielt, gut kombiniert, sich gewehrt, alles probiert, um den Ausgleich zu erzielen. Da ist es schon bitter, wenn man am Ende wieder mit leeren Händen dasteht“, stellte Pacult fest.
In der letzten Runde der Serie 2023/24 in der ADMIRAL Bundesliga gebührt der Austria eine Hauptrolle im Meisterkampf. Denn zum Abschluss treffen die Klagenfurter am kommenden Sonntag (17 Uhr, Sky live) beim SK Sturm Graz an, der als Spitzenreiter mit zwei Punkten Vorsprung ins Fernduell mit Verfolger Red Bull Salzburg geht und einen Dreier braucht, um wie erträumt vor eigenem Publikum das Double einzufahren.
Doch auch die Violetten haben ihr nach dem erreichten Klassenerhalt neu gesetztes Ziel für die Top 6, die Qualifikation für das internationale Geschäft, noch nicht gänzlich abgeschrieben. Um Platz fünf zu erreichen, der zur Teilnahme am Europacup-Playoff berechtigt, müssen die Waidmannsdorfer allerdings in Graz gewinnen und darüber hinaus darauf hoffen, dass zeitgleich der TSV Hartberg beim SK Rapid verliert.
„Das ist zum Abschluss noch mal ein tolles Spiel, eine große Herausforderung. Wir werden uns in dieser Woche bestmöglich darauf vorbereiten und in Graz alles raushauen, was im Tank ist. Wir stellen uns auf ein emotionales, hitziges Match ein und wollen es Sturm so schwer wie möglich machen. Dafür brauchen wir natürlich eine außergewöhnliche Leistung“, blickte Pacult auf das Saison-Finale voraus.