Vio­let­te Ama­teur-Meis­ter

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Hallo Unterliga! 21 Siege, sechs Remis und nur drei Niederlagen - das ist die Meisterbilanz der Austria Amateure in der 1. Klasse C. In der kommenden Saison dürfen die jungen Veilchen damit eine Stufe höher. Trainer Walter Jedlautschnig und Christian Mauthner können so noch mehr violette Talente an die Kampfmannschaft heranführen. Wie schon einst Guido Burgstaller.

Leicht hat man es als Fuß­ball­trai­ner ja nur sel­ten. Wal­ter Jed­laut­sch­nig kann ein Lied davon sin­gen. Der lang­jäh­ri­ge Trai­ner der Aus­tria Ama­teu­re (vor­mals U18) muss sich jedes Jahr mit einer blut­jun­gen Mann­schaft — im Alter zwi­schen 16 und 20 — gegen älte­re und erfah­re­ne Teams behaup­ten. Das Los einer Ama­teu­re­mann­schaft eben.

Und doch gelingt es ihm — und sei­nem Co Chris­ti­an Mauth­ner — immer wie­der, eine Mann­schaft zu for­men, die gegen die “Gro­ßen” um den Meis­ter­ti­tel mit­spie­len kann. Oder noch bes­ser: Den Titel zu holen, wie es in die­sem Jahr der Fall war.

“Ent­schei­dend war, dass das Prä­si­di­um im Früh­jahr die Devi­se aus­gab, dass wir in die Unter­li­ga auf­stei­gen wol­len, damit wir die jun­gen Spie­ler auf die nächs­te Ebe­ne brin­gen. Dann haben wir noch ein­mal rich­tig Gas gege­ben”, erzählt Jed­laut­sch­nig. Bereits in der Win­ter­pau­se konn­ten die jun­gen Vio­let­ten mit dem Gewinn des “Kla­gen­fur­ter Win­ter­cups” ein Aus­ru­fe­zei­chen set­zen. Ähn­lich ging es in der Meis­ter­schaft wei­ter: Mit sie­ben Punk­ten Vor­sprung auf Obe­res Met­nitz­tal und einer Tor­dif­fe­renz von 70 plus konn­te schließ­lich der Auf­stieg in die Unter­li­ga sou­ve­rän gemeis­tert wer­den. Doch, so ein­fach wie es die Tabel­le aus­se­hen lässt, war es kei­nes­wegs, wie Jed­laut­sch­nig betont: “Wir waren zwar von Anfang an Tabel­len­füh­rer, aber im Herbst hat man doch gemerkt, dass die Spie­ler teil­wei­se noch zu jung sind, um mit dem per­ma­nen­tem Druck umge­hen zu kön­nen. Im Früh­jahr habe ich daher mit einem klei­nen Ein­bruch gerech­net, was in dem Alter auch nor­mal gewe­sen wäre, aber die Spie­ler haben es pri­ma hin­ge­bracht.” Auch im letz­ten Heim­spiel am Sams­tag, das eigent­lich schon bedeu­tungs­los war, setz­te man mit dem 6:1 gegen den HSV noch eins drauf. Dabei konn­te sich Mers­ei Dieu Nsan­di mit einem Fün­fer­pack aus­zeich­nen (für ihn waren es die Sai­son­tref­fer 17, 18, 19, 20 und 21)!

Sehr zur Freu­de der Aus­tria-Fan­klubs, die die Ama­teu­re schon das gan­ze Jahr laut­stark unter­stütz­ten und sogar eine Gar­ni­tur Dres­sen zur Ver­fü­gung stell­ten. Das nennt man Zusam­men­halt — ganz nach dem Fan­cre­do: „Wir Aus­tria­ner“.

Das Team­work soll auch in der Unter­li­ga Trumpf sein. Der Trai­ner ist über­zeugt, dass der Auf­stieg für die Jun­gen gera­de zum rich­ti­gen Zeit­punkt kommt. “Zum Einen kön­nen die jun­gen Spie­ler in der Unter­li­ga den nächs­ten Schritt machen. Zum Ande­ren ist es natür­lich auch für die Pro­fis inter­es­san­ter, wenn sie nach einer Ver­let­zungs­pau­se in einer höhe­ren Liga bei uns Spiel­pra­xis sam­meln”, so Jed­laut­sch­nig, der in sei­ner Trai­ner­lauf­bahn schon vie­le bekann­te Gesich­ter von klein­auf ent­wi­ckelt hat. Dazu zählt ein gewis­ser Gui­do Burg­stal­ler, der eben erst den Sie­ges­tref­fer für das ÖFB-Team gegen Slo­we­ni­en erzie­len konn­te. 

Oder auch Flo­ri­an Jaritz, der von Jed­laut­sch­nig an die Kampf­mann­schaft her­an­ge­führt wur­de. “Der Flo­ri­an ist für mich das Para­de­bei­spiel, wie es bei der Aus­tria gehen kann. Nach­dem er sich bei der Aka­de­mie nicht durch­set­zen konn­te — war­um auch immer — hat er es über die Ama­teu­re geschafft. Wobei ich sagen muss: Der Flo­ri­an zeigt eigent­lich erst 70 Pro­zent sei­nes Poten­zi­als. Bei ihm wür­de noch viel mehr gehen”, ist Jed­laut­sch­nig über­zeugt.

Wenn das kei­ne Ansa­ge für die kom­men­de Sai­son ist… Eine Sai­son, die sowohl für die Kampf­mann­schaft als auch die Ama­teu­re immense Span­nung ver­spricht. Wir freu­en uns schon dar­auf.