“Die schöns­te Zeit mei­nes Lebens”

© KK

Das Sonntagsspiel gegen die Young Violets ist für unseren Co-Trainer Christian Schreiber ein ganz besonderes. Schließlich spielt er dreieinhalb Jahre für die Wiener Austria. Uns erzählt er, welche Erinnerungen er an seine Zeit mit Peter Stöger und Co. hat und wie er den Gegner am Wochenende einschätzt.

Chris­ti­an Schrei­ber spiel­te von 1998 bis 2001 für die Wie­ner Aus­tria und ist auch emo­tio­nal noch mit ihr ver­bun­den: „Ich habe sehr posi­ti­ve Erin­ne­run­gen, wenn ich an die dama­li­ge Zeit zurück­den­ke. Ich bin damals vom VST Völ­ker­markt dahin gewech­selt und es war eine der schöns­ten Zei­ten mei­nes Lebens. die­se Zeit kann mir nie­mand mehr neh­men. Es war ein Traum mit Peter Stö­ger, Chris­ti­an Mayr­leb und Co. zusam­men­zu­spie­len.”

Sei­te an Sei­te mit den Stars

Obwohl es zur dama­li­gen Zeit schwie­rig für Kärnt­ner war, sich durch­zu­set­zen, wur­de der nun­mehr 40-jäh­ri­ge sehr posi­tiv beim Tra­di­ti­ons­klub auf­ge­nom­men: „Die rou­ti­nier­ten Spie­ler – wie Ras­hid Rachi­mov oder Wolf­gang Knal­ler – haben mich alle behan­delt, als wäre ich einer von ihnen. Das war Wahn­sinn: Die sah ich viel­leicht ein, zwei Wochen vor­her noch im Fern­se­hen spie­len und nun haben wir zusam­men gekickt.“

In die­ser Zeit haben sich für Chris­ti­an Schrei­ber eini­ge Freund­schaf­ten erge­ben und zu man­chen ehe­ma­li­gen Mit­spie­lern pflegt er heu­te noch guten Kon­takt: „Mit Ger­not Plass­n­eg­ger (Anm. Trai­ner von Aus­tria Lust­en­au) habe ich zusam­men die Trai­ner­li­zenz gemacht. Wir ver­ste­hen uns heu­te noch sehr gut mit­ein­an­der. Auch mit Gün­ter Kreissl (Anm. Geschäfts­füh­rer Sport bei Sturm Graz) bin ich noch sehr eng ver­bun­den. Er war bei der Wie­ner Aus­tria jah­re­lang mein Zim­mer­kol­le­ge und wir haben uns immer sehr gut ver­stan­den.“

Mit Stro­nach in eine neue Zeit

Doch den Wer­de­gang des FK Aus­tria Wien in den letz­ten 20 Jah­ren kri­ti­siert Schrei­ber: „Nach mei­ner Zeit gab es einen sehr nega­ti­ven Umbruch, als Frank Stro­nach kam und sehr viel Geld in den Ver­ein gesteckt hat. Er hat sehr vie­le neue Spie­ler geholt und woll­te gleich Meis­ter wer­den. Aber es heißt nicht, dass man auch bes­ser wird, nur weil man viel Geld inves­tiert. Die letz­ten Jah­re hat sich das Gan­ze etwas beru­higt und die Mann­schaft hat sich sta­bi­li­siert. Trotz­dem spiel­te sie zuletzt nicht die Rol­le, in der ich sie ger­ne sehen wür­de.“

Die Stär­ke der Young Vio­lets

Aber auch die zwei­te Mann­schaft der Veil­chen – die Young Vio­lets – sind nicht zu unter­schät­zen: „Sie sind, wie alle Ama­teur­mann­schaf­ten, eine jun­ge Mann­schaft, die sehr spiel­stark ist. Wenn wir sie spie­len las­sen, dann wird sie auch gefähr­lich. Außer­dem ist es schwer ein­zu­schät­zen, wel­che Pro­fis aus der ers­ten Mann­schaft abge­stellt wer­den. Wenn wir sie aber im Auf­bau stö­ren und nicht ins Spiel kom­men las­sen, dann haben wir gute Chan­cen gegen sie. “

90 Pro­zent sind nicht genug

Auf der ande­ren Sei­te waren bei der Kla­gen­fur­ter Aus­tria zuletzt Leis­tungs­schwan­kun­gen erkenn­bar, die gegen den Namens­vet­ter aus Wien-Favo­ri­ten aus­ge­merzt wer­den soll­ten: „Unser momen­ta­nes Pro­blem Num­mer eins ist, dass wir unse­re Leis­tung nie über 90 Minu­ten abru­fen kön­nen. Wir haben gegen die Juni­ors OÖ eine sehr gute ers­te Halb­zeit gespielt, aber in der zwei­ten Hälf­te fehl­te dann etwas die Sprit­zig­keit. Ein paar Spie­ler haben kei­ne 100 Pro­zent gege­ben, son­dern viel­leicht nur mehr 90 oder 80. Wir müs­sen aber über die gesam­te Spiel­zeit alles rein­hau­en, damit wir in der 2. Liga bestehen kön­nen.“

Text: Andi Klaus­ner