Packen­des Der­by bleibt ohne Sie­ger

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Was für ein packendes Kärntner Derby! In der zweiten Runde der Saison 2023/24 in der ADMIRAL Bundesliga haben die Austria Klagenfurt und der Wolfsberger AC beim 2:2 (1:0) für ein Spektakel gesorgt und ihren Anhängern eine Achterbahnfahrt der Emotionen beschert. Die Treffer für das Team von Peter Pacult vor 7932 Zuschauern, darunter etwa 1000 Einsatzkräfte der Unwetter-Katastrophe, erzielten Christopher Cvetko und Christopher Wernitznig.

Der Coach fass­te den Ent­schluss, die For­ma­ti­on von Beginn an auf das Feld zu schi­cken, die elf Tage zuvor zum Auf­takt der Meis­ter­schaft bei der WSG Tirol (3:1) voll­auf über­zeugt und ver­dient drei Punk­te ein­ge­fah­ren hat­te. Nach dem alt­be­kann­ten Trai­ner-Mot­to: „Never Chan­ge A Win­ning Team!“

Vor Tor­mann Phil­lip Men­zel bil­de­ten Kos­mas Gke­zos, Kapi­tän Thors­ten Mah­rer und Nico­las Wim­mer die Abwehr­rei­he. Im Mit­tel­feld erhiel­ten Simon Strau­di und Till Schu­ma­cher auf den Außen­bah­nen sowie Rico Benatel­li, Andy Irving und Chris­to­pher Cvet­ko im Zen­trum den Vor­zug. Im Angriff began­nen Sinan Kar­weina und Jonas Arwei­ler.

Die Haus­her­ren waren in der Anfangs­pha­se dar­um bemüht, den „Wöl­fen“ den Schneid abzu­kau­fen. Schon in der ers­ten Minu­te fäll­te Strau­di sei­nen frü­he­ren Mit­spie­ler Flo­ri­an Rie­der, Schieds­rich­ter Ger­hard Gro­bel­nik zück­te die Gel­be Kar­te und hielt die­se prompt auch Gke­zos vor die Nase, der ihn kri­ti­siert hat­te. Cvet­ko (18.) wur­de eben­falls früh in der Par­tie ver­warnt, was Pacult zu einem Streit­ge­spräch mit dem Unpar­tei­ischen aus Wien ver­an­lass­te.

Nach dem hart umkämpf­ten Beginn setz­ten die Vio­let­ten auch spie­le­risch die ers­ten Akzen­te, wur­den eini­ge Male nach Umschalt­si­tua­tio­nen gefähr­lich. Ein Steck­pass von Strau­di auf Kar­weina wur­de von der WAC-Abwehr abge­fan­gen (10.), kurz dar­auf wur­de Kar­weina (12.) von Arwei­ler bedient, doch Tor­mann Hen­drik Bon­mann schmiss sich in den Weg. Dann ver­such­te es Kar­weina (15.) aus halb­lin­ker Posi­ti­on, schoss aber am lan­gen Eck vor­bei.

Mit­te der ers­ten Hälf­te über­nah­men die Lavant­ta­ler kurz­zei­tig das Kom­man­do und kamen zu Mög­lich­kei­ten: Nach einem Frei­stoß von Jona­than Scher­zer köpf­te Mario Leit­geb (20.) über den Kas­ten, Adis Jasic (29.) ver­such­te es flach aus 18 Metern, stell­te Men­zel damit aber nicht vor Pro­ble­me. Mehr lie­ßen die Waid­manns­dor­fer in der ers­ten Hälf­te nicht zu – und sie erhöh­ten im letz­ten Drit­tel des ers­ten Durch­gangs den Druck.

Erst ver­gab Wim­mer (33.) die bis dahin aus­sichts­reichs­te Gele­gen­heit, als er einen Kopf­ball nach Cvet­ko-Frei­stoß zwar wuch­tig, jedoch zu hoch setz­te. Dann hät­te Irving (35.) von einem Feh­ler im Auf­bau des WAC pro­fi­tie­ren kön­nen, sein Schuss von der Straf­raum­gren­ze war für Bon­mann aber leich­te Beu­te. Nur 120 Sekun­den spä­ter klin­gel­te es schließ­lich: Irving schick­te Strau­di, des­sen Flan­ke fand Kar­weina, der für Cvet­ko ableg­te – und der Mit­tel­feld-Antrei­ber nagel­te die Kugel zur Füh­rung unters Dach.

Zu Beginn der zwei­ten Halb­zeit ver­flach­te die Par­tie zunächst, die Aus­tria war dar­auf aus, den knap­pen Vor­sprung zu ver­wal­ten. Das gefiel Pacult nicht, der per­so­nell reagier­te: Solo­mon Bon­nah (63.) ersetz­te Strau­di, spä­ter folg­ten Flo­ri­an Jaritz (73.) für Kar­weina sowie Tur­gay Gemici­ba­si und Chris­to­pher Wer­nitz­nig (80.) für Cvet­ko und Benatel­li.

Im wei­te­ren Ver­lauf erleb­ten die Zuschau­er in der 28 BLACK Are­na einen mun­te­ren Schlag­ab­tausch. Erst durf­ten die Wolfs­ber­ger gleich zwei­mal jubeln, Ervin Omic (65.) sorg­te nach Abla­ge von Bern­hard Zim­mer­mann für den Aus­gleich. Ein Foul an Wim­mer in der Ent­ste­hung wur­de weder von Gro­bel­nik noch von VAR Alex­an­der Har­kam als sol­ches bewer­tet. Zehn Minu­ten spä­ter schloss Augus­ti­ne Boakye einen Kon­ter mit der WAC-Füh­rung ab.

Spiel gedreht! Doch die Freu­de von Trai­ner Man­fred Schmid und sei­nen Man­nen währ­te nicht lan­ge – denn auch für die Vio­let­ten stach ein Joker: Mit sei­nem ers­ten Ball­kon­takt und einem wuch­ti­gen Schuss aus 16 Metern gelang Wer­nitz­nig im Duell mit sei­nem Ex-Klub das 2:2 für die Aus­tria. So ende­te ein ras­si­ges Kärnt­ner Der­by mit einer unter dem Strich gerech­ten Punk­te­tei­lung.     

Schon Don­ners­tag beginnt für die Vio­let­ten die hei­ße Pha­se der Vor­be­rei­tung auf das Match in der drit­ten Run­de der ADMIRAL Bun­des­li­ga am Sams­tag (17 Uhr, Sky live) beim SK Sturm Graz. Die Stei­rer konn­ten ihre bei­den Sai­son­spie­le erfolg­reich gestal­ten und sich direkt im Gleich­schritt mit Meis­ter RB Salz­burg an die Tabel­len­spit­ze set­zen.