Pacult ärgert die „ver­ge­be­ne Chan­ce“

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Die Niederlage seiner Mannschaft bei RB Salzburg (0:2) fühlte sich für Peter Pacult auch mit etwas Abstand noch immer falsch an. Im Rückblick auf das Match in der Red Bull-Arena ärgerte sich der Chefcoach der Austria Klagenfurt einerseits darüber, dass letztlich nur die nötige Kaltschnäuzigkeit gefehlt hatte, um beim Double-Gewinner anzuschreiben. Auf der anderem Seite war es ein krasser Fehler des Schiedsrichter-Gespanns samt Video Assistant Referee (VAR), der Violett auf die Verliererstraße brachte. So fiel das Fazit bitter aus.

„Wir ste­hen sicher nicht mit erho­be­nen Hän­den da und müs­sen uns ent­schul­di­gen. Es war ein cou­ra­gier­ter, muti­ger und über wei­te Stre­cken dis­zi­pli­nier­ter Auf­tritt, der ein­mal mehr gezeigt hat, dass wir uns im Ver­gleich zum Vor­jahr wei­ter­ent­wi­ckelt haben und rei­fer gewor­den sind. Aber lei­der müs­sen wir uns ein­ge­ste­hen, dass wir unse­re Mög­lich­kei­ten nicht ent­schlos­sen genug genutzt haben. Aus mei­ner Sicht war das eine ver­ge­be­ne Chan­ce, aus Salz­burg etwas mit­zu­neh­men“, sag­te Pacult. 

Es war eine mun­te­re Par­tie, in der zwar die Haus­her­ren wie erwar­tet deut­lich mehr Spiel­an­tei­le hat­ten, aber zumin­dest im ers­ten Durch­gang sel­ten gefähr­lich wur­den. Die Waid­manns­dor­fer stan­den sicher in der Defen­si­ve und waren nach Ball­ge­winn dar­um bemüht, schnell umzu­schal­ten und selbst zum Abschluss zu kom­men. Das gelang durch­aus, es man­gel­te aller­dings an der Prä­zi­si­on, häu­fig schon beim letz­ten Pass.

So wur­de das Spiel durch drei Situa­tio­nen inner­halb von 100 Sekun­den. Zunächst war es Kos­mas Gke­zos (50.), der die Aus­tria hät­te in Füh­rung brin­gen kön­nen — viel­leicht sogar müs­sen: Nach einem Cor­ner von Chris­to­pher Wer­nitz­nig kam er an der zwei­ten Stan­ge frei zum Kopf­ball und woll­te die Kugel im kur­zen Eck plat­zie­ren. Doch sie strich knapp vor­bei. Die Kla­gen­fur­ter blie­ben am Drü­cker, Andy Irving (51.) zog wuch­tig aus 20 Metern ab, Maxi­mi­li­an Wöber block­te im Straf­raum ste­hend mit der Hand, aber der Pfiff blieb aus. Dop­pelt bit­ter: Im direk­ten Gegen­zug brach­te Fer­nan­do den Favo­ri­ten in Füh­rung. 

Ver­ant­wort­li­che, Pro­fis und Fans des SKA war­te­ten ver­geb­lich dar­auf, dass sich Andre­as Heiß und Robert Steinacher, der VAR und des­sen Assis­tent, bei Refe­ree Josef Spur­ny mel­de­ten. Der Tref­fer zähl­te — und dem Schieds­rich­ter am Platz blieb hin­ter­her nichts ande­res übrig, als sich auch im Namen der Kol­le­gen an den Sei­ten­li­ni­en sowie vor den Bild­schir­men in Wien bei der Aus­tria zu ent­schul­di­gen.

„Nach dem Video­stu­di­um ist es ein straf­ba­res Hand­spiel von Wöber gewe­sen. Aus mei­ner Wahr­neh­mung am Feld war die Hand ange­legt. Dop­pelt bit­ter, wir haben jetzt auch noch gese­hen, dass das Ver­ge­hen auf der Straf­raum­li­nie war und damit ein Straf­stoß für Kla­gen­furt zu geben gewe­sen wäre“, stell­te Spur­ny fest. War­um er nach dem Video­stu­di­um zu die­sem Schluss kam, das VAR-Duo Heiß und Steinacher aber nicht, bleibt wohl ein Geheim­nis.

Nach dem Rück­stand muss­te die Aus­tria mehr ris­kie­ren, leg­te den Vor­wärts­gang ein und kam in aus­sichts­rei­che Situa­tio­nen, lief aber auch in eini­ge Kon­ter. Einen davon nutz­te Noah Oka­for (68.) zum zwei­ten RB-Tref­fer, damit war der Deckel drauf. Nach dem Abpfiff gab‘s für die tap­fe­ren Gäs­te zumin­dest loben­de Wor­te von Salz­burg-Trai­ner Mat­thi­as Jaiss­le: „Kla­gen­furt ist ein sehr unbe­que­mer Geg­ner. Sie haben extrem aggres­siv gegen den Ball gespielt und uns kaum Räu­me gelas­sen. Da haben wir lan­ge Zeit kein Rezept gehabt. Unter dem Strich war unser Sieg den­noch ver­dient.“