1:1! Austria mit Remis im Topspiel
Was für eine Achterbahnfahrt im Innkreis! Nach einer schwachen ersten Halbzeit und Rückstand hat die Austria Klagenfurt im zweiten Durchgang ein Feuerwerk abgebrannt, musste sich im Topspiel der zehnten Runde in der ADMIRAL Bundesliga beim Tabellenvierten SV Ried aber mit einem 1:1 (1:1) begnügen. Den Treffer der Violetten vor 4100 Zuschauern in der Josko-Arena erzielte Turgay Gemicibasi, damit wurde der dritte Platz im Klassement vorerst verteidigt.
Nach dem klaren Erfolg eine Woche zuvor in Altach (4:0) sah der Trainer keine Veranlassung, die Startelf zu verändern: Vor Tormann Phillip Menzel bildeten Herbert Paul, Thorsten Mahrer, Nicolas Wimmer und Till Schumacher die Abwehrkette, im Mittelfeld kamen Patrick Greil, Christopher Cvetko sowie Gemicibasi zum Zuge. Alex Timossi Andersson, Markus Pink und Florian Rieder erhielten im Angriff das Vertrauen von Beginn an.
Anders als in Vorarlberg zeigten sich die Violetten in der Anfangsphase fahrig – und das wurde direkt mit dem ersten Angriff der Hausherren bestraft: Stefan Nutz setzte Seifedin Chabbi (4.) in Szene, der allein auf Menzel zusteuerte und die Kugel eiskalt im Eck versenkte. Schumacher hatte knapp hinter der Mittellinie das Abseits aufgehoben, er stand auf gleicher Höhe mit dem Torschützen.
Mit dem frühen Treffer im Rücken machte Ried weiter Druck. Nach zwölf Minuten tauchte Chabbi erneut frei vor dem Austria-Keeper auf, legte sich den Ball zu weit vor und prallte mit Menzel zusammen – doch der Elfmeter-Pfiff von Referee Alan Kijas, den die Oberösterreicher lautstark forderten, blieb ebenso aus wie kurz darauf, als Julian Wießmeier (17.) nach einem leichten Kontakt mit Rieder zu Boden ging.
Als die Gäste besser ins Spiel fanden, ohne aber nennenswerte Akzente in der Offensive zu setzen, wurde es vor dem eigenen Kasten noch einmal richtig gefährlich: Erst landete ein Schuss von Wießmeier aus 15 Metern an der Querlatte, der Abpraller landete bei Philipp Pomer (35.), dessen Kopfball von Mahrer von der Linie gekratzt wurde. Und Klagenfurt? Cvetko (42.) versuchte es aus der Distanz – vorbei!
Wer darauf hoffte, dass es im zweiten Durchgang aus Kärntner Sicht besser werden würde, sah sich zunächst erst mal getäuscht. Die Grün-Schwarzen blieben giftig, waren zielstrebiger. Chabbi (50.) traf mit dem Kopf, drehte schon jubelnd ab, stand jedoch hauchdünn im Abseits. 180 Sekunden später kam dann Greil nach Pink-Ablage zum Schuss, der Ball rutschte ihm leicht über den Spann, flog weit über den Kasten.
Diese Chance diente aber als Initialzündung, plötzlich war das Pacult-Team im Spiel – und schlug zu! Auf rechts hatte Timossi Andersson endlich mal etwas Platz, seine Hereingabe fand Gemicibasi (55.), der aus zehn Metern direkt abzog und zum Ausgleich traf. Kurz darauf schloss Rieder (57.) ab, SVR-Schlussmann Samuel Sahin-Radlinger verhinderte den Einschlag. Einen „Riesen“ vergab Greil (63.), völlig frei aus sieben Metern setzte er den Ball nach Schumacher-Pass am Kasten vorbei.
Auch in der Schlussphase waren die Violetten dem Siegtreffer näher, hatten Möglichkeiten, die Partie zu drehen. Allen voran Rieder machte immer wieder auf sich aufmerksam, scheiterte erst an Sahin-Radlinger (76.) und zirkelte den Ball knapp vorbei (77.). Dann lenkte Rieds Keeper eine Direktabnahme von Greil (78.) über die Querlatte, ehe er einen Schuss des kurz zuvor für Timossi Andersson eingewechselten Tim Maciejewski (79.) blockte. Pacult reagierte ein weiteres Mal, Philipp Hütter (82.) ersetzte Gemicibasi.
Klagenfurt drängte immer weiter, wollte unbedingt den Dreier. Nach einem Freistoß von Cvetko setzte sich Wimmer (87.) mit dem Kopf durch, Sahin-Radlinger war erneut am Posten und bewahrte sein Team vor dem Rückstand. Die letzte Möglichkeit bot sich Rieder in der Nachspielzeit, nach Menzel-Abschlag brachte er die Kugel aber nicht im Kasten unter. So blieb es bei der Punkteteilung – trotz 17:7 Schüssen und 58 Prozent Ballbesitz.
„Diesmal ist es wirklich nicht leicht, die Partie einzuordnen. Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt, waren nicht aggressiv genug und in den Zweikämpfen immer einen Schritt zu spät. Da waren wir mit dem 0:1 gut bedient. In der zweiten Hälfte sah das ganz anders aus, da waren wir klar die bessere Mannschaft, haben aber leider zu wenig aus unseren Chancen gemacht“, sagte Pacult.
Nach dem Abpfiff machte sich der Austria-Tross mit dem Bus auf den Rückweg nach Waidmannsdorf. Aufgrund der Länderspiel-Pause steht die nächste Partie erst am 16. Oktober (17 Uhr) am Programm, im Wörthersee-Stadion geht es dann gegen Rekordmeister Rapid Wien. Tickets sind montags bis freitags (9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr) in der Geschäftsstelle (Südring 207) erhältlich sowie rund um die Uhr im Online-Shop.