2:2! Ein Punkt nach Ach­ter­bahn-Fahrt

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In der elften Runde der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 erlebte die Austria Klagenfurt in Vorarlberg eine sportliche Achterbahn-Fahrt. Die Violetten drehten am Samstag beim SCR Altach zunächst einen Rückstand, mussten sich am Ende aber mit einem 2:2 (1:1) beim SCR Altach begnügen. Die Treffer für das Team von Peter Pacult erzielten Tobias Koch und Christopher Wernitznig.

Im Ver­gleich zum Auf­tritt sechs Tage zuvor gegen Aus­tria Wien (0:1) ver­än­der­te der Trai­ner sei­ne Start­elf gleich auf drei Posi­tio­nen, setz­te zudem auf ein 4–4‑2- statt 3–5‑2-System. Niklas Sze­rencsi, Simon Strau­di und David Toshev­ski muss­ten ihre Pos­ten räu­men, Solo­mon Bon­nah, Chris­to­pher Wer­nitz­nig und Dikeni Sali­fou rück­ten statt­des­sen in die Mann­schaft.

Vor Tor­mann Simon Spa­ri bil­de­ten Kapi­tän Thors­ten Mah­rer und Jan­nik Robatsch im Zen­trum sowie Bon­nah und Flo­ri­an Jaritz auf den Sei­ten die Abwehr­rei­he. Im Mit­tel­feld erhiel­ten Tobi­as Koch, Wer­nitz­nig, Sali­fou und Chris­to­pher Cvet­ko den Vor­zug, im Angriff durf­ten Nico­las Bin­der und Ben Bob­zi­en von Beginn an auf­lau­fen.

Bei­de Teams hat­ten zuletzt eini­ge Nacken­schlä­ge hin­neh­men müs­sen, die Haus­her­ren seit sie­ben Par­tien nicht mehr gewon­nen, vier­mal hin­ter­ein­an­der ver­lo­ren, die Kärnt­ner waren zwei­mal in Fol­ge als Ver­lie­rer vom Platz gegan­gen. Daher ging es in der Anfangs­pha­se direkt hart zur Sache, über den Kampf woll­ten die Kon­tra­hen­ten ins Spiel fin­den.

In der sechs­ten Minu­te bot sich dem Pacult-Team schon die ers­te Top-Chan­ce zur Füh­rung: Wer­nitz­nig brach­te einen Frei­stoß aus halb­lin­ker Posi­ti­on scharf vor den Alta­cher Kas­ten, Robatsch kam über­ra­schend unbe­drängt aus kur­zer Distanz mit dem rech­ten Ober­schen­kel an den Ball, der das Ziel aller­dings knapp ver­fehl­te. Doch auch de SCRA mel­de­te sich an, Chris­ti­an Gebau­er (13.) setz­te eine Direkt­ab­nah­me neben das Tor.

Nach 18 Minu­ten gin­gen die Haus­her­ren in Füh­rung. Mah­rer war der Ball aus kur­zer Distanz an den aus­ge­streck­ten Arm geschos­sen wor­den, Schieds­rich­ter Jakob Sem­ler zöger­te nicht und zeig­te auf den Punkt. Der frü­he­re Kla­gen­fur­ter Lukas Fri­d­ri­kas trat an, stell­te Ner­ven­stär­ke unter Beweis und schick­te Spa­ri in die fal­sche Ecke. Die Aus­tria zeig­te sich davon unbe­ein­druckt, schlug schon wenig spä­ter zurück: Nach einer sehens­wer­ten Kom­bi­na­ti­on über Bob­zi­en, Bin­der und Wer­nitz­nig sorg­te Koch (24.) für den Aus­gleich.

In der Schluss­pha­se der ers­ten Hälf­te erar­bei­te­ten sich die Vor­arl­ber­ger leich­te Vor­tei­le – und auch die bes­se­ren Mög­lich­kei­ten: Erst ver­fehl­te Gebau­er (35.) hauch­dünn den Kas­ten, dann war Spa­ri hell­wach und parier­te einen Schuss auf das kur­ze Eck von San­dro Ingo­lit­sch (39.). So ging es mit dem Remis zur Pau­se in die Kabi­nen.

Mit einem Knall­ef­fekt begann der zwei­te Durch­gang: Nach einer Flan­ke von Cvet­ko konn­ten die Gast­ge­ber nicht klä­ren, an der Straf­raum­gren­ze fiel Wer­nitz­nig (51.) der Ball vor die Füße. Sein ers­ter Ver­such wur­de geblockt, der zwei­te leicht von Bin­der abge­fälscht. Die Kugel senk­te sich über Tor­mann Dejan Sto­ja­no­vic hin­weg und prall­te von der Unter­kan­te der Lat­te über die Linie zur Füh­rung für den SKA. Kurz dar­auf. hät­te es erneut klin­geln kön­nen, doch Bob­zi­en (54.) schei­ter­te mit einem herr­li­chen Schuss aus 20 Metern an der Stan­ge.

Alt­ach ließ sich aber kei­nes­wegs hän­gen, dräng­te auf den Aus­gleich. Trai­ner Fabio Ingo­lit­sch brach­te fri­sche Offen­siv­kräf­te, die direkt auf­schie­nen. Oli­ver Strunz (60.) wur­de geblockt, dann zog Sofi­an Baloul (61.) aus zwölf Metern ab, aber Spa­ri ver­hin­der­te mit einem glän­zen­den Reflex den Ein­schlag. Es wur­de wild: Nach einer Ret­tungs­tat von Bon­nah ent­schied Schieds­rich­ter Sem­ler auf Elf­me­ter und Gelb-Rote Kar­te, Video Assis­tent Refe­ree Sebas­ti­an Gis­ha­mer mel­de­te sich, emp­fahl den On-Field-Review. Das Ergeb­nis: Kein Straf­stoß, kein Platz­ver­weis.

Durch­at­men? Nur kurz, denn mit dem nächs­ten Angriff schlu­gen die Haus­her­ren zu: Nach einem Frei­stoß von Leo­nar­do Luk­ace­vic war Paul Kol­ler mit dem Kopf zur Stel­le. Spa­ri parier­te, konn­te den Nach­schuss des auf­ge­rück­ten Ver­tei­di­gers aber nicht ver­hin­dern (72.). Zu die­sem Zeit­punkt hat­ten sich die Vor­arl­ber­ger den Aus­gleich durch­aus ver­dient.

In der 73. Minu­te nahm Pacult den ers­ten per­so­nel­len Tausch vor: Toshev­ski ersetz­te Bin­der im Sturm­zen­trum. Spä­ter folg­ten Sze­rencsi in der Ver­tei­di­gung und Strau­di auf der rech­ten Bahn für Sali­fou und Bon­nah (77.) sowie Phil­ipp Wydra und Lau­renz Dehl in der Offen­si­ve für Cvet­ko und Bob­zi­en (90.).

Die Schluss­pha­se ver­sprach Span­nung, der SCRA über­nahm das Kom­man­do, woll­te die Nega­tiv­se­rie unbe­dingt been­den. Die Aus­tria war eher dar­um bemüht, die Defen­si­ve zu stär­ken und schnel­le Gegen­stö­ße zu fah­ren. Eine Flan­ke von Fri­d­ri­kas (81.) lan­de­te auf der Quer­lat­te, Gustavo San­tos (83.) prüf­te Spa­ri mit einem Dreh­schuss. Es blieb schließ­lich bei der unter dem Strich gerech­ten Punk­te­tei­lung.  

Nach dem Abpfiff mach­te sich der Aus­tria-Tross mit dem Bus auf die 550 Kilo­me­ter lan­ge Rück­fahrt nach Waid­manns­dorf. Dort beginnt die kur­ze Vor­be­rei­tung auf den Der­by-Dop­pel­pack gegen den Wolfs­ber­ger AC. Am Mitt­woch (20.30 Uhr, ORF 1, Live-Kon­fe­renz) steht im Lavant­tal das ÖFB-Cup-Ach­tel­fi­na­le am Pro­gramm, am Sonn­tag (14.30 Uhr) im Wör­ther­see-Sta­di­on das Duell in Run­de 12 der ADMIRAL Bun­des­li­ga 2024/25.