„Ein Zusam­men­halt wie noch nie“

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Starkes Dribbling, hohes Tempo, Abschluss-Qualitäten: Ben Bobzien hat sich auf Anhieb in die Herzen der Fans der Austria Klagenfurt gespielt. Die Leihgabe vom deutschen Erstligisten FSV Mainz 05, im vergangenen Jahr noch mit Austria Lustenau abgestiegen, hat bereits sieben Pflichtspiel-Tore am Konto und fühlt sich im Team von Peter Pacult pudelwohl. Die Redaktion von Bundesliga.at bat den 21-jährigen deutschen Junioren-Nationalspieler zum Wordrap.

Wör­ther­see: „Der Som­mer in Kla­gen­furt war unfass­bar schön, der See mit den Ber­gen drum­her­um bie­tet ein ganz beson­de­res Ambi­en­te. Das fin­det man nicht all­zu oft. Schwer habe ich mich am Anfang mit dem Kärnt­ner Akzent getan, der ist doch ganz anders als das Vor­arl­ber­ge­ri­sche, das ich vor­her in Lust­en­au hat­te. Als Hes­se bin ich ja nur Hoch­deutsch gewöhnt. Aber auch das wird immer bes­ser.“

Leih­ge­schäf­te: „Das ist nach Elvers­berg und Lust­en­au mein drit­tes, und es ist nicht so ein­fach, sich jedes Jahr auf einen neu­en Ver­ein, neue Leu­te, ein neu­es Umfeld ein­zu­stel­len. Dazu braucht es Anpas­sungs­fä­hig­keit, die ich im Lau­fe der Zeit gelernt habe. Für mei­ne Ent­wick­lung hal­te ich es für sehr hilf­reich, man lernt schon eine gan­ze Men­ge dazu. Gera­de in Kla­gen­furt hat mich die Mann­schaft unfass­bar gut auf­ge­nom­men. So einen Zusam­men­halt, wo jeder mit jedem gut kann, hat­te ich noch nie.“

FSV Mainz 05: „Mein Hei­mat-Klub, bei dem ich schon seit der U12 spie­le und dem ich wirk­lich sehr ver­bun­den bin. Es ist mein Traum, eines Tages für die­sen Ver­ein in der deut­schen Bun­des­li­ga zu spie­len. Ich durf­te ja schon eini­ge Male mit­trai­nie­ren, da habe ich auch Öster­rei­cher wie Phil­lipp Mwe­ne oder Karim Oni­si­wo ken­nen­ge­lernt. Und seit Som­mer spielt ja auch Niko­las Verat­sch­nig dort.“

Bo Svens­son: „Ich bin ihm sehr dank­bar dafür, dass er mir die Chan­ce gege­ben hat, bei Mainz einen Pro­fi­ver­trag zu unter­schrei­ben. Das hat mich sehr gefreut. Unter ihm habe ich auch mein Debüt bei den Pro­fis gege­ben, vor zwei Jah­ren im DFB-Pokal gegen Lübeck. Ich hat­te ihn ein­ein­halb Jah­re, er ist mit mir die ers­ten Schrit­te im Pro­fi­be­reich gegan­gen.“

Padel-Ten­nis: „Mein Hob­by, seit ich die­sen Sport im Urlaub ken­nen­ge­lernt habe. Der Vor­teil dabei ist, dass es viel ein­fa­cher ist als Ten­nis, man in kur­zer Zeit viel mehr Fort­schrit­te machen kann. In der nor­ma­len Liga-Pha­se kom­me ich eher sel­ten dazu, da es doch sehr anspruchs­voll für die Bei­ne ist. Aber wenn Län­der­spiel­pau­se ist, grei­fe ich ger­ne zum Schlä­ger.“

DFB-Nach­wuchs­teams: „Für die U19 und die U20 durf­te ich unter Han­nes Wolf schon spie­len. Das ist etwas ganz Beson­de­res, mit einem nor­ma­len Liga­spiel nicht zu ver­glei­chen. Es macht unglaub­lich viel Spaß, in einer Mann­schaft zu spie­len, in der die bes­ten Fuß­bal­ler des Lan­des zusam­men­kom­men, das ist eine rie­si­ge Ehre, die man auch spürt. Auch wenn ich weiß, dass der Sprung in die U21 ein gro­ßer ist, hof­fe ich natür­lich, mal eine Ein­la­dung zu bekom­men.“

Abstieg: „Habe ich mit Aus­tria Lust­en­au erlebt und ist eine ganz bit­te­re Erfah­rung. Wir hat­ten ver­gan­ge­ne Sai­son im gesam­ten Herbst kei­nen Sieg und drei Unent­schie­den. Da sitzt du an jedem Wochen­en­de zu Hau­se und denkst dir: ‚Was geht denn hier ab? Das kann doch jetzt nicht wahr sein!‘ Aber auch nach so einer Erfah­rung muss man sich wie­der auf­rap­peln, denn es geht im Fuß­ball ja immer wei­ter, es ist ein­fach ein schnell­le­bi­ges Geschäft. Ent­schei­dend ist, dass jeder für sich sei­ne Leh­ren dar­aus zieht und weiß, was man in einer ver­gleich­ba­ren Situa­ti­on beim nächs­ten Mal bes­ser machen kann.“

House of the Dra­gon: „Ich hab die Serie ‚Game of Thro­nes‘ geliebt und ver­schlun­gen, ‚House of the Dra­gon‘ han­delt ja davon, was vor­her pas­siert, wie alles ent­stan­den ist. Das schaue ich mir zur Ent­span­nung zu Hau­se sehr ger­ne an.“

Tor­flut: „Es ist gar nicht so leicht zu erklä­ren, war­um es manch­mal mit dem Tore­schie­ßen klappt und manch­mal nicht. Aber stimmt, vier Bun­des­li­ga-Tore sind bis jetzt eine sehr schö­ne Aus­beu­te. Ver­trau­en vom Trai­ner, Ver­trau­en in die eige­nen Fähig­kei­ten, Wei­ter­ent­wick­lung, Ver­ständ­nis für die Mit­spie­ler – da spielt sicher alles zusam­men. Natür­lich wäre es toll, wenn am Ende der Sai­son eine zwei­stel­li­ge Zahl bei den Toren steht, aber da mache ich mir 0,0 Stress.“

Peter Pacult: „Sicher ein spe­zi­el­ler Coach, der vie­les von einem abver­langt. Aber wenn du alles gibst und für das Team inves­tierst, dann hast du auch sein Ver­trau­en. Er for­dert die Basics ein, wenn du die lie­ferst, bekommst du von ihm auch Frei­hei­ten. Ich glau­be, wir haben als Mann­schaft gezeigt, dass uns genau die­se Art in der ers­ten Pha­se der Sai­son gut­ge­tan hat.“