Laf­nitz im Geg­ner-Check

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Die Klagenfurter Austria tritt am Freitag um 19:10 auswärts gegen den SV Lafnitz an. Die Oststeirer befinden sich derzeit im Aufwind sind die Mannschaft der Stunde in der 2.Liga.

Aus­gangs­si­tua­ti­on:

Am ver­gan­ge­nen Spiel­tag hat die Aus­tria gegen den SKU Amstet­ten ordent­lich Moral bewie­sen und konn­te nach einem 0:2 — Rück­stand die dro­hen­de Nie­der­la­ge noch abwen­den. Dabei zeich­ne­ten sich beson­ders Phil­ipp Hüt­ter, der den rech­ten Flü­gel rauf und run­ter lief, als gäbe es kein Mor­gen, Brad­ley Meled­je, der ein Tor erzie­len und eines vor­be­rei­ten konn­te und Maxi­mi­lia­no Morei­ra, der mit sei­nen sehr gut getime­ten Zwei­kämp­fen eini­ge brenz­li­ge Situa­tio­nen ent­schäf­te, aus. Aber auch Chris­toph Nicht war ein siche­rer Rück­halt sei­ner Mann­schaft und hielt alles, was zu hal­ten war.

Das Spiel an sich war rela­tiv aus­ge­gli­chen und kurz­wei­lig. Bei­de Mann­schaf­ten fan­den Chan­cen vor und hät­ten das Spiel für sich ent­schei­den kön­nen. Die Waid­manns­dor­fer hat­ten mehr Spiel­an­tei­le (54% zu 46%), die Nie­der­ös­ter­rei­cher hat­ten dafür mehr Tor­chan­cen (4 zu 6). Bei­de Teams hat­ten jeweils drei Eck­bäl­le.

In der Tabel­le steht die Aus­tria nach wie vor auf dem 14. Tabel­len­platz da. Auf den zwölf­ten Young Vio­lets Aus­tria Wien und auf den 13. FC Juni­ors OÖ konn­te mit dem Unent­schie­den jeweils ein Punkt gut gemacht wer­den. Mit einem Sieg gegen Laf­nitz und bei gleich­zei­ti­gen Nie­der­la­gen der bei­den Ama­teur­mann­schaf­ten wür­den die Vio­lett-Wei­ßen auf den zwölf­ten Tabel­len­platz vor­drin­gen kön­nen. Auf­fäl­lig: unter den neun Letz­ten in der Tabel­le befin­den sich alle acht Auf­stei­ger. Die Liga scheint auf lan­ge Sicht in gewis­ser Wei­se also doch eine Zwei-Klas­sen-Liga zu sein.

Der SV Laf­nitz ist das Team der Stun­de. Seit dem vier­ten Spiel­tag haben die Blau-Gel­ben nicht mehr ver­lo­ren. Seit­dem gab es vier Sie­ge und drei Unent­schie­den, was 15 Punk­te aus den letz­ten sie­ben Spie­len und einen Punk­te­schnitt von 2,14 bedeu­tet. Damit ist man nach der WSG Wat­tens (17 Punk­te) die zweit­erfolg­reichs­te Mann­schaft nach den ver­gan­ge­nen sie­ben Run­den.

Auch gegen die Spiel­ver­ei­ni­gung Ried konn­te am letz­ten Spiel­tag über­zeugt wer­den: in einem rela­tiv aus­ge­gli­che­nen Spiel gegen den Auf­stiegs­aspi­ran­ten konn­ten mehr Tor­chan­cen kre­iert wer­den. Die Abseits­fal­le der Inn­viert­ler funk­tio­nier­te jedoch aus­ge­zeich­net (7x Abseits), wes­halb wei­te­re Möglích­kei­ten früh­zei­tig unter­bun­den wur­den. Wei­ters gab es für die Blau-Gel­ben ein leich­tes Plus im Ball­be­sitz (51% zu 49%).

In der Tabel­le ste­hen die Ost­stei­rer ver­hält­nis­mä­ßig gut da. Nach dem schwa­chen Sai­son­start mit einem Punkt aus vier Spie­len konn­ten die ver­gan­ge­nen sie­ben Spiel­ta­ge die Tabel­le ordent­lich durch­ein­an­der­rüt­teln. Nun befin­den sich die Laf­nit­zer mit 16 Punk­ten auf dem ach­ten Tabel­len­rang und sind somit die bes­te Auf­stiegs­mann­schaft. Mit einem Sieg über die Aus­tria könn­te man sogar bis auf Platz vier vor­dre­schen.

Direk­ter Ver­gleich:

Der SK Aus­tria Kla­gen­furt und der SV Laf­nitz sind bis­her acht­mal auf­ein­an­der getrof­fen. Alle die­se Begeg­nun­gen fan­den in der Regio­nal­li­ga Mit­te statt. Die Bilanz spricht dabei deut­lich gegen die Aus­tria: 1 Sieg — 2 Unent­schie­den — 5 Nie­der­la­gen. Das Tor­ver­hält­nis ist 10:24 aus Sicht der Aus­tria. Die letz­te Par­tie fand vor knapp einem Jahr statt und ende­te mit 2:2.

Beson­ders aus­wärts konn­te die Aus­tria in Laf­nitz sel­ten glän­zen. Alle vier Spie­le in der Fer­ne wur­den ver­lo­ren. Gesamt­score: 2:17. Des­halb heißt es für die Vio­lett-Wei­ßen nun erst­mals, etwas Zähl­ba­res bei den sich im Auf­wind befind­li­chen Ost­stei­rern mit­zu­neh­men.

Per­so­nal­si­tua­ti­on:

Unse­re Spie­ler Bene­dikt Pich­ler und Hol­ly Tshi­man­ga müs­sen nach wie vor kür­zer tre­ten. Außer­dem gilt es für Patrick Greil und Ouss­ei­ni Moun­pain auf­zu­pas­sen: Sie haben bereits vier gel­be Kar­ten gesam­melt und müs­sen nach der nächs­ten Ver­war­nung eine Par­tie aus­set­zen. Wel­che Spie­ler kurz­fris­tig aus­fal­len, erfährt ihr in der sport­li­chen Vor­schau am Don­ners­tag.

Laf­nitz-Coach Fer­di­nand Feld­ho­fer kann nahe­zu auf sei­ne gesam­te Mann­schaft zurück­grei­fen. Ledig­lich Chris­toph Gschiel ist nach sei­ner fünf­ten Gel­ben Kar­te gesperrt. Für ihn dürf­te wohl der Sech­ser Raoul Del­ga­do auf die Rechts­ver­tei­di­ger­po­si­ti­on wech­seln. Kein Spie­ler der Ost­stei­rer ist der­zeit ver­letzt.

Her­aus­ra­gen­de Spie­ler:

Der Sport­ver­ein Laf­nitz hat meh­re­re tor­ge­fähr­li­che Spie­ler in sei­nen Rei­hen. Kei­ner der Tor­schüt­zen konn­te jedoch bis­her beson­ders her­vor­ste­chen (wie bei der Aus­tria auch): So haben Juli­an Tom­ka und Mario Kröpfl mit jeweils drei Tref­fern am häu­figs­ten für die Stei­rer genetzt. Wei­ters gibt es fünf Spie­ler, die zumin­dest zwei­mal tref­fen konn­ten.

Fer­di­nand Feld­ho­fer ist ein Freund der Rota­ti­on und ver­sucht, mög­lichst vie­len Spie­lern die nöti­ge Spiel­pra­xis zu ermög­li­chen. So hat er die­se Sai­son bereits 26 ver­schie­de­ne Spie­ler ein­ge­setzt. Bis auf eini­ge punk­tu­el­le Ver­stär­kun­gen (z.B. Maxi­mi­li­an Entrup, Chris­ti­an Klem) ent­spricht die Mann­schaft groß­teils der RLM-Meis­ter­mann­schaft der ver­gan­ge­nen Sai­son. Zum Ver­gleich: Ex-Aus­tria-Trai­ner Franz Pol­anz hat die­se Sai­son auf 20 ver­schie­de­ne Spie­ler zurück­ge­grif­fen.

Aber neben der Brei­te der Mann­schaft hat der SV Laf­nitz auch eini­ge arri­vier­te Spie­ler vor­zu­wei­sen. So wech­sel­te vor die­ser Sai­son der Stei­rer Chris­ti­an Klem zu den Blau-Gel­ben, der mit Sturm Graz bereits öster­rei­chi­scher Meis­ter (2010/11) und Pokal­sie­ger (2009/10) wur­de. Klem war vie­le Jah­re auf der lin­ken Sei­te der Gra­zer gesetzt und absol­vier­te ins­ge­samt 198 Bun­des­li­ga­spie­le.

Auch Offen­siv­all­roun­der David Schlof­fer hat mit 68 Bun­des­li­ga­spie­len für Sturm Graz ordent­lich Erst­li­g­aluft schnup­pern dür­fen. Der Stei­rer kann im Sturm, auf bei­den Flü­geln sowie im zen­tra­len Mit­tel­feld ein­ge­setzt wer­den und ist daher häu­fig schwer zu berech­nen. Die Ver­gan­ge­nen Sai­so­nen spiel­te der 26-jäh­ri­ge für ver­schie­de­ne Clubs in der 4. deut­schen Liga. Nun ist er zurück in Öster­reich und möch­te zei­gen, dass er das Zeug für Pro­fi­fuß­ball hat. Mit vier Vor­la­gen und einem Tor in acht Spie­len für Laf­nitz hat er das bereits bewie­sen.

Kurz nach Schlie­ßen der Trans­fer­pe­ri­ode konn­te der SV Laf­nitz einen Coup lan­den und den ver­eins­lo­sen Maxi­mi­li­an Entrup ver­pflich­ten. Der 21-jäh­ri­ge stand zuletzt beim SK Rapid Wien unter Ver­trag und war an den SKN St. Pöl­ten aus­ge­lie­hen. In der Bun­des­li­ga war der Mit­tel­stür­mer als Chan­cen­tod ver­schrien. Inzwi­schen hat er mit zwei Toren in fünf Spie­len für die Ost­stei­rer aber gezeigt, dass er sehr wohl weiß, wo das Tor steht.

2. Liga, 12. Spiel­tag:

SV LAFNITZ — SK AUSTRIA KLAGENFURT

Frei­tag, 26. Okto­ber 2018, 19:10 Uhr (Fuß­ball­are­na Laf­nitz)

Mög­li­che Auf­stel­lun­gen:

SV Laf­nitz (4–3‑3): Zingl © — Köf­ler, Handl, Tom­ka, Del­ga­do — Krz­na­ric, Kager, Klem — Schlof­fer, Entrup, Kröpfl

Aus­tria Kla­gen­furt (4–2‑3–1): Nicht — Morei­ra, Sara­van­ja, Moun­pain, Hüt­ter — Ken­ne­dy, Greil — Jaritz, Zaka­ny ©, Rusek — Meled­je

Schieds­rich­ter: Domi­nik Ouschan (Dorn­birn); Assis­ten­ten: Cle­mens Schüt­ten­gru­ber, Andre­as Bach­mayr-Zan­ger­le

FORZA VIOLA!

Text: Andi Klaus­ner