Mit Lust und Respekt nach Lafnitz
Sie hätten am liebsten direkt weitergemacht, doch nach dem furiosen Auftritt gegen den FAC (5:0) ging es auch für die Violetten in die Länderspiel-Pause. Am Freitag (19 Uhr, Livestream bei oefb.tv) mit zwölf Tagen Anlauf, geht es endlich wieder auf den Platz, in der zweiten Runde des ÖFB-Cups steht der Auftritt beim Zweitliga-Rivalen SV Lafnitz auf dem Plan.
Mit diesem Wettbewerb wurde Robert Micheu im Verlauf seiner Karriere noch nicht so recht warm, im Gedächtnis sind ihm vor allem dunkle Momente haften geblieben: „Der ÖFB-Cup und ich sind bisher keine guten Freunde. Als Spieler und auch als Trainer habe ich keine großen Erfolge gefeiert. Ich habe vor allem als Spieler die leidvolle Erfahrung gemacht, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Da waren bittere Niederlagen auch gegen unterklassige Gegner dabei.“
Der Reise in die Steiermark blickt der Chefcoach der Austria Klagenfurt aber dennoch zuversichtlich entgegen. Zum einen hat sich die personelle Situation verbessert, zum anderen hinterließen seine Burschen zuletzt einen starken Eindruck. „Die Trainingswoche ist gut gelaufen, die Jungs haben hart und konzentriert gearbeitet“, so Micheu. „Wir sind im Kader wieder breiter aufgestellt, es gibt aber noch das eine oder andere Fragezeichen.“
Philipp Hütter und Florian Freissegger waren nach ihren Verletzungen wieder am Ball, könnten aber noch geschont werden. Benjamin Hadzic meldete sich vor dem Training am Donnerstag wegen einer leichten Erkältung ab. Zudem gilt es noch zu klären, ob Zugang Herbert Paul eingesetzt werden darf. Er hatte bei seinem letzten Einsatz für den TSV 1860 München die Rote Karte gesehen.
Alternativen hat Micheu in jedem Fall, daher zeigt er sich angriffslustig, zollt dem Kontrahenten jedoch Respekt: „Wir wollen eine Runde weiterkommen, wissen aber, dass eine schwere Aufgabe vor uns liegt. Lafnitz hat eine richtig gute Mannschaft, die von vielen immer noch unterschätzt wird. Sie haben sich vor der Saison mit Spielern verstärkt, die Bundesliga-Erfahrung mitbringen. Es wird eine enge Kiste, aber ich hoffe mit dem besseren Ende für uns.“
Der Trainer brennt darauf, auch seine persönliche Bilanz aufzubessern. Da wäre der Einzug in das Achtelfinale der richtige Schritt. Micheu: „Natürlich ist der ÖFB-Cup sehr reizvoll, weil man ich relativ wenigen Spielen etwas ganz Großes erreichen kann. Aber natürlich muss einiges zusammenkommen auf dem Weg, von der passenden Tagesform bis hin zum Losglück.“
Ankick der Partie ist um 19 Uhr – ebenso wie eine Woche später. Denn dann treffen die beiden Teams zum zweiten Mal innerhalb von sieben Tagen aufeinander. Diesmal geht es allerdings um wichtige Punkte in der Meisterschaft, wenn der Tabellendritte den Spitzenreiter fordert.