„Rück­wärts­gang nicht mehr gefun­den“

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Vor dem Match gegen die WSG Tirol (2:3) wollte Peter Pacult weder seinen Geburtstag noch die Vertragsverlängerung feiern. Der Trainer der Austria Klagenfurt hatte seinen Fokus auf die schwere Aufgabe gelegt und hoffte auf einen Dreier. Doch die Wattener erwiesen sich am Samstag in der 28 BLACK Arena als Party-Crasher, versetzten Pacult und Co. in letzter Minute einen herben Dämpfer. Zwei Runden vor der WM- und Winterpause halten die Violetten auf dem fünften Rang.

„Vor allem in der ers­ten Halb­zeit haben wir kaum etwas von dem umge­setzt, was wir uns vor­ge­nom­men hat­ten. Eini­ge waren mit dem Kopf noch in der Kabi­ne, da lagen wir schon hin­ten. Das 0:2 fan­gen wir nach einem eige­nen Eck­ball durch einen Kon­ter. Das darf viel­leicht einer Kna­ben­mann­schaft pas­sie­ren, aber nicht in der Bun­des­li­ga. So muss­ten wir hin­ter­her­lau­fen und das hat offen­bar so viel Kraft gekos­tet, dass der eine oder ande­re Spie­ler am Ende nicht mehr den Rück­wärts­gang gefun­den hat. Wenn man zurück­kommt, den Aus­gleich schafft, aber nicht anschreibt, ist das schon sehr scha­de“, ana­ly­sier­te der 63-Jäh­ri­ge die sport­li­che Ach­ter­bahn­fahrt. 

Kurz vor dem Pau­sen­pfiff hat­te Mar­kus Pink den Anschluss­tref­fer erzielt, in der 76. Minu­te schlug der Kapi­tän ein wei­te­res Mal zu, erziel­te sein zehn­tes Sai­son­tor, setz­te sich damit an die Spit­ze der Schüt­zen­lis­te, war nach dem Abpfiff aber wie alle ande­ren Aus­tria-Spie­ler nie­der­ge­schla­gen. Valen­ti­no Mül­ler wur­de zum Match­win­ner für die WSG, für die zuvor Tho­mas Sab­it­zer und Alex­an­der Rana­cher erfolg­reich gewe­sen waren.

„Der Ver­lauf war schon extrem bit­ter. Wir waren nicht wach, wur­den bestraft, haben dann aber ein­mal mehr gro­ße Moral unter Beweis gestellt. Nach dem Aus­gleich woll­ten wir mehr, hät­ten aber bes­ser den Punkt absi­chern sol­len. Dass wir uns in der 90. Minu­te so aus­spie­len las­sen, darf ein­fach nicht pas­sie­ren. Dar­aus müs­sen wir ler­nen“, stell­te Pink fest, der sich auch über sei­nen Dop­pel­pack nicht freu­en konn­te: „Es hat ja unterm Strich nichts gebracht.“ 

Die Last-Minu­te-Nie­der­la­ge bedeu­te­te im Ren­nen um einen Platz in der Meis­ter­run­de, der vor­zei­tig den Klas­sen­er­halt bedeu­ten wür­de, zwar einen Rück­schlag, die Aus­tria liegt als Tabel­len­fünf­ter aber wei­ter­hin in aus­sichts­rei­cher Posi­ti­on. Aller­dings zogen die Tiro­ler nach Punk­ten (20) gleich und auf­grund des direk­ten Ver­gleichs vor­bei. Der Vor­sprung auf Platz sie­ben, den der­zeit Rapid Wien belegt, beträgt zwei Zäh­ler.

„Es ist ärger­lich, dass wir nach dem Sieg zuvor bei Rapid nicht nach­le­gen konn­ten. Klar, wir spie­len bis­her eine gute Sai­son, aber erreicht haben wir noch nichts. Das muss jedem klar sein. Wich­tig ist, dass wir noch Punk­te sam­meln vor dem Win­ter, mit dem Aus­wärts­spiel in Ried und zu Hau­se gegen Salz­burg ste­hen aber hohe Hür­den bevor. Da müs­sen wir abso­lut an unse­re Gren­zen gehen“, blickt Pacult vor­aus.