„Wir befinden uns im Lernprozess“
Der Stachel saß auch am Morgen danach noch tief. Im Match gegen Austria Wien (0:1) schien für die Austria Klagenfurt das Schlimmste schon überstanden, denn die schlechteste erste halbe Stunde der Saison 2024/25 in der ADMIRAL Bundesliga war ohne Gegentor geblieben. Die Violetten zeigten sich im weiteren Spielverlauf voll auf Augenhöhe. Doch 13 Minuten vor dem Ende setzten die „Veilchen“ dann den Lucky Punch.
„Wir hatten über weite Strecken nicht die Ruhe am Ball, um uns zu befreien und zielstrebig nach vorne zu spielen. Fehlt uns die Qualität? Fehlt uns die Erfahrung? Es wird beides sein. Dennoch haben auch wir Riesenchancen vorgefunden, um in Führung zu gehen. Da waren wir nicht kaltschnäuzig genug. Andreas Gruber kommt einmal in diese Situation und entscheidet das Spiel“, blickte Chefcoach Peter Pacult zurück.
Vor allem in der Anfangsphase waren die Gäste aus der Hauptstadt in allen Bereichen überlegen, hatten Vorteile im Ballbesitz, in der Passgenauigkeit und gewannen auch einen Großteil der Zweikämpfe. Die Waidmannsdorfer hatten es Tormann Simon Spari und letztlich auch dem Schiedsrichter-Team um Sebastian Gishamer zu verdanken, das dem FAK einen Handelfmeter verwehrte, dass man in Hälfte eins ohne Gegentor blieb.
„Das Resultat geht in Ordnung, die Wiener Austria hatte unter dem Strich die besseren Möglichkeiten, hat eine davon genutzt und war sicherlich auch insgesamt einen Tick reifer und erfahrener als meine Mannschaft. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben, da dürfen wir uns hinterher nicht beschweren“, stellte Pacult fest.
Der 64-jährige Fußball-Lehrer kündigte eine klare Analyse der Vorstellung hat – und es dürften deutliche Worte fallen, denn Pacult hat ein Muster erkannt. Seine Mannschaft hing einmal mehr früh in den Seilen, schien nicht bereit zu sein, um den Fight von der ersten Minute an aufzunehmen und dem Kontrahenten direkt Paroli zu bieten.
„Wir haben nicht gut ins Spiel hineingefunden, zum wiederholten Male den Start verschlafen. Darüber müssen wir reden, wieso es dauert, bis wir ins Laufen kommen. Das ist natürlich ein Vorteil für den Gegner und so war es auch gegen Austria Wien wieder. Es fängt vorne an, wenn wir dort die Meter nicht machen, dann bekommen wir auch im Mittelfeld und in der Abwehr die Probleme“, sagte Pacult.
So vergaben die Klagenfurter wie schon im Match zuvor beim LASK (0:4) die Gelegenheit verstreichen, ans obere Drittel im Klassement anzudocken. Nach zehn Runden hält der SKA bei elf Zählern, ist auf Rang neun abgerutscht. Am kommenden Samstag (17 Uhr) geht es beim Vorletzten SCR Altach (8) darum, sich nicht in den Tabellenkeller hineinziehen zu lassen. In der Vorbereitung auf die Partie sieht der Trainer einige Punkte, die verbessert werden müssen.
„Im Passspiel brauchen wir viel mehr Sicherheit, die ist notwendig für unser Spiel. Und wir müssen uns cleverer anstellen, um die passende Lösung zu finden, die richtige Entscheidung zu treffen. Aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf, sie befindet sich in einem Lernprozess. Da müssen wir in dieser Saison mit einem jungen Kader durch“, blickte Pacult voraus.