Spä­tes Gegen­tor kos­tet Sieg beim GAK

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Es ist nicht zu glauben! Schon wieder hat die Austria Klagenfurt einen Sieg durch einen Gegentreffer in letzter Minute noch verspielt. Beim Grazer AK reichte es für das Team von Trainer Robert Micheu letztlich nur zu einem 1:1 (1:0). Dennoch kletterten die Violetten vorerst auf den zweiten Platz.

Im Ver­gleich zum Spiel eine Woche zuvor gegen den SKU Amstet­ten (3:0) ver­än­der­te Mich­eu die Start­elf nur auf einer Posi­ti­on: Kapi­tän Mar­kus Rusek, der sich nach sei­ner Coro­na-Zwangs­pau­se (fal­scher posi­ti­ver Test) mit der Joker-Rol­le hat­te begnü­gen müs­sen, kehr­te ins Team zurück. Für ihn muss­te Simon Strau­di wei­chen.

Vor Tor­mann Phil­lip Men­zel bil­de­ten Kos­mas Gke­zos, Thors­ten Mah­rer, Ivan Sara­van­ja und Maxi­mi­lia­no Morei­ra die Abwehr­ket­te. Davor soll­ten Rusek und Chris­to­pher Cvet­ko abräu­men. Im offen­si­ven Mit­tel­feld erhiel­ten Phil­ipp Hüt­ter und Patrick Greil auf den Halb­po­si­tio­nen den Auf­trag, Oli­ver Mark­outz und Mar­kus Pink in der Spit­ze zu unter­stüt­zen. 

Wie so häu­fig in den zurück­lie­gen­den Spie­len leg­ten die Waid­manns­dor­fer vol­ler Angriffs­lust los: Ein Schuss von Mark­outz (6.) wur­de abge­fälscht und lan­de­te auf dem Netz, kurz dar­auf ließ der frü­he­re Aus­tria-Kee­per Chris­toph Nicht einen Schuss von Greil (11.) nach vorn abpral­len, doch Hüt­ter nutz­te den Pat­zer nicht aus. 120 Sekun­den spä­ter klin­gel­te es: Mark­outz woll­te flan­ken, Josef Weber­bau­er bekam die Kugel an die Schul­ter — Bogen­lam­pe, Tor, 0:1!

Mit der Füh­rung im Rücken waren die Kla­gen­fur­ter nun dar­auf bedacht, das Spiel zu kon­trol­lie­ren, was über wei­te Stre­cken gelang. Erst in der Schluss­pha­se der ers­ten Hälf­te drück­ten sie wie­der aufs Tem­po und erar­bei­te­ten sich wei­te­re Chan­cen: Greil (38.) ziel­te zu hoch, Rusek (39.) eben­so. Dann schei­ter­te der Kapi­tän zwei­mal an Nicht (41., 42.). Wie­der ein­mal fehl­te es dem Mich­eu-Team an Kalt­schnäu­zig­keit. 

Und der GAK? Kam spät, aber gewal­tig: Mar­tin Har­rer (45.) fand sei­nen Meis­ter in Men­zel, der kurz dar­auf erneut zur Stel­le war und einen Kopf­ball von Mar­co Perch­told (45.+3) mit den Fin­ger­spit­zen an die Lat­te lenk­te. Durch­at­men bei den Vio­let­ten.

Die zwei­te Hälf­te begann mit einer Drang­pha­se der Haus­her­ren, die sich aber kei­ne kla­ren Mög­lich­kei­ten erar­bei­ten konn­ten. Den­noch reagier­te Mich­eu früh, ersetz­te Hüt­ter durch Strau­di (57.). Kaum auf dem Platz, kamen die Stei­rer bei­na­he zum Aus­gleich: Gerald Nutz (59.) muss­te sich aber Men­zel geschla­gen geben. 

Mich­eu woll­te für Ent­las­tung sor­gen, brach­te mit Dari­jo Peci­rep (64.) für Pink einen fri­schen Stür­mer, änder­te das Sys­tem von 4–4‑2 auf 4–2‑3–1. Doch den Bruch im Spiel sei­ner Bur­schen konn­te er nicht behe­ben. Der GAK rann­te an, die Aus­tria geriet mäch­tig in Bedräng­nis. Har­rer (73.) hät­te aus­glei­chen müs­sen, setz­te dem Ball aber frei­ste­hend an der Stan­ge vor­bei.

Der Aus­tria-Coach wech­sel­te wei­ter, im Dop­pel­pack kamen Her­bert Paul und Flo­ri­an Jaritz (79.), Greil und Mark­outz hat­ten Fei­er­abend. Die bei­den Neu­en beka­men den Auf­trag, die Füh­rung mit zu ver­tei­di­gen — doch das gelang nicht, denn GAK-Joker Slo­bo­dan Miha­j­lo­vic (90.+1) ließ die „Rot­ja­cken“ doch noch jubeln. 

„Wir müs­sen ehr­lich sein, am Ende hat sich der GAK den Punkt ver­dient. Die ers­te Hälf­te war in Ord­nung, da haben wir es ver­säumt, das zwei­te Tor nach­zu­le­gen. Nach der Pau­se haben wir den Faden ver­lo­ren. Das ist sehr ärger­lich“, stell­te Mich­eu fest.

Statt wie geplant in die Län­der­spiel-Pau­se geht’s für die Vio­let­ten in die Vor­be­rei­tung auf das Ach­tel­fi­na­le im ÖFB-Cup am Sams­tag beim Flo­rids­dor­fer AC. Das Duell mit dem Zweit­li­ga-Kon­kur­ren­ten war am Mitt­woch nach dem Ter­ror­an­schlag in Wien zu Beginn der Woche vom Ver­band abge­setzt wor­den.