Kurios! Austria ist Erster und Letzter
Nach 13 Runden haben sich die 16 Klubs der 2. Liga in die Winterpause verabschiedet – und die Austria Klagenfurt wandelt im bisherigen Verlauf der Saison zwischen den Welten. Zu Hause eine Macht, in der Fremde ohne Durchschlagskraft. Das reicht im Gesamt-Klassement nur zu Rang vier.
Wären doch alle Spiele in Waidmannsdorf! Denn im Wörthersee-Stadion haben sich die Violetten bisher schadlos gehalten. Blau-Weiß Linz (3:1), der FAC (5:0), Austria Lustenau (2:1), Amstetten (3:0) und die Young Violets (3:2) wurden allesamt besiegt, mit Wacker Innsbruck (1:1) und Liefering (2:2) teilte sich das Team von Robert Micheu die Punkte.
Da bereitet zumindest der Blick auf die Heimtabelle große Freude, denn hier thront Klagenfurt mit 17 Punkten an der Spitze. Linz (15), Liefering und Winterkönig Lafnitz (beide 13) folgen auf den Plätzen. „Die Bilanz im eigenen Stadion ist hervorragend. Dort sind wir sehr dominant aufgetreten, haben auch mit Abstand die meisten Tore in der Liga erzielt“, sagt Geschäftsführer Sport Matthias Imhof. Gleich 19 Mal ließ die Austria es im Kasten klingeln, sieben Mal traf der Gegner.
Dass die Zwischenbilanz dennoch nicht sonderlich positiv ausfällt, liegt an der Auswärtsschwäche der Mannschaft. In Lafnitz (1:2) und bei den Juniors OÖ (1:2) setzte es Niederlagen, in Dornbirn (1:1), Steyr (2:2), Kapfenberg (1:1) und beim Grazer AK (1:1) reichte es am Ende nur zu einem Remis. Kaum zu glauben, aber bittere Wahrheit: In vier Partien schenkte man den sicher geglaubten Sieg durch Gegentore in den Schlussminuten her und musste sich mit einem Remis begnügen, in Lafnitz war es dadurch sogar eine Nullrunde.
Apropos Lafnitz: Eine Woche vor der Niederlage in der Meisterschaft hatten die Violetten in der zweiten Runde des ÖFB-Cups beim aktuellen Zweitliga-Leader souverän mit 4:2 gewonnen – es blieb der einzige Pflichtspiel-Sieg bis zum Winter. „Zahlen lügen nicht. Wir haben nur vier von 18 Punkten mitgenommen. Das ist viel zu wenig und damit werden wir unseren Ansprüchen nicht gerecht“, so Sportchef Imhof. In der Auswärtstabelle stehen die Kärntner auf dem letzten Platz.
Die Mannschaft weiß, dass sie mit Wiederbeginn im Februar in der Pflicht steht. „Wenn man auf die einzelnen Spiele zurückblickt und sieht, wie oft wir trotz klarer Überlegenheit den Sack einfach nicht zugemacht haben, ist das wahnsinnig bitter“, sagt Kapitän Markus Rusek, der aber sehr kämpferisch nach vorn blickt: „Klar ist, dass wir uns vor keinem Team verstecken müssen. Es liegt an uns! Ich bin sicher, dass wir unsere Lehren gezogen haben und voll angreifen werden.“