Violette Fehler werden hart bestraft
Das Positive am Alter ist die Erfahrung – und davon hat Peter Pacult reichlich. Es gibt kaum eine Situation im Fußball, die der Trainer der Austria Klagenfurt noch nicht erlebt hat. So strahlte der 65-Jährige auch nach dem Match bei Blau-Weiß Linz (1:2) und der vierten Niederlage in der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 hintereinander bei seiner Analyse die nötige Ruhe aus, sprach aber wie gewohnt Klartext.
„Es war insgesamt kein Spiel für Feinschmecker, kein Leckerbissen. Aber der kämpferische Einsatz meiner Mannschaft war in Ordnung. Das nützt aber nichts, wenn man solche Fehler macht und die Tore für den Gegner selbst vorbereitest. Dafür wird man hart bestraft und dann steht man am Ende wieder mit leeren Händen da“, stellte Pacult nach dem unglücklichen Auftritt in der Stahlstadt fest.
Nach den Einschlägen gegen den SK Rapid (0:2), Double-Gewinner Sturm Graz (0:7) und die WSG Tirol (0:3) hatte der Austria-Coach von seinem Team eine leidenschaftliche Vorstellung geliefert. Die Violetten waren viel unterwegs, warfen sich in die Zweikämpfe und gingen durch Ben Bobzien in Führung. Doch der erste Treffer nach 360-minütiger Torflaute reichte nicht, um anzuschreiben. Ronivaldo drehte das Match mit einem Doppelpack.
„Am Anfang steckte die Verunsicherung etwas in den Knochen, aber wir sind besser in die Partie hineinkommen als zuletzt und durch den berechtigten Strafstoß in Führung gegangen. Dann verlieren wir im Eck den Ball, sind nicht konsequent genug bei der Flanke – Foul, Elfmeter, Ausgleich. Vor dem 1:2 sind wir selbst im Angriff, haben ein schlamperten Ballverlust und laufen in einen Konter“, blickte Pacult ernüchtert zurück.
Trotz der erneuten Niederlage konnten die Waidmannsdorfer durchaus positive Aspekte aus Oberösterreich mit nach Hause nehmen. Sie waren mit dem Top 6‑Kandidaten, der zuvor in Wien-Hütteldorf einen Dreier eingefahren hatte, absolut auf Augenhöhe. Die Austria zeigte sich auch spielerisch verbessert, in vielen Situationen fehlte im letzten Pass die nötige Präzision, um gefährlichen Aktionen zu kommen.
„Wir haben über 90 Minuten kaum etwas zugelassen bei einer Mannschaft wie Blau-Weiß Linz, die ihre Stärken absolut im Umschaltspiel hat. Aber unter dem Strich werfen wir mit blöden Patzern alles selbst über den Haufen. Woche für Woche kämpfen wir darum zu punkten und es gelingt wieder nicht. Das ist schon eine nicht so leichte Situation“, gewährte Pacult einen Einblick in das Innenleben seiner Truppe.
Während sich zehn Klubs bereits in der Bundesliga-Pause befinden, haben die Violetten ihr Soll im Jahr 2024 noch nicht erfüllt. Am Samstag (17 Uhr, Sky live) steht das Nachtragsspiel bei Red Bull Salzburg am Plan. Die Klagenfurter reisen als Zehnter mit 15 Punkten in die Mozartstadt, lassen den GAK (12) und den SCR Altach (10) auf jeden Fall hinter sich. Mit einem Sieg würde man Tirol (16) überholen.
„Nun gilt es für uns, weiter hart zu arbeiten im Training und sich auf das Match zum Jahresabschluss bei Red Bull Salzburg konzentriert vorzubereiten. Die Rollen sind dort klar verteilt, keine Frage. Doch wir werden alles versuchen, um mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause gehen zu können. Es wird nicht einfach, aber wir sind bereit, diese Herausforderung anzunehmen“, blickt Pacult auf das Duell mit den „Roten Bullen“ voraus.