„Die erste Halbzeit muss Standard sein“
Bei seiner Analyse der Partie gegen den SKN St. Pölten (1:2) war Rolf Landerl hin und her gerissen. Zunächst hatte sein Team dem souveränen Spitzenreiter mächtig eingeheizt und zur Pause verdient geführt, nach dem Seitenwechsel aber den Faden etwas verloren und am Ende eine unglückliche Niederlage einstecken müssen. Kein Wunder, dass der Trainer der Austria Klagenfurt hinterher zwiegespalten war.
„Es ist schon sehr ärgerlich, dass wir mit leeren Händen aus dem Spiel gegangen sind. In der ersten Halbzeit haben wir die beste Leistung im bisherigen Saisonverlauf gezeigt, standen defensiv sehr kompakt, waren mutig und zielstrebig mit dem Ball. So aufzutreten, muss unser Standard sein. Leider konnten wir das nicht über die volle Distanz durchziehen“, stellte Landerl rückblickend fest.
Mit sieben Siegen und einem Remis sowie sieben Punkten Vorsprung waren die Niederösterreicher nach Kärnten gereist. Doch die Violetten hatten 45 Minuten lang alles im Griff gehabt und gaben den „Wölfen“ keinen Raum, um ihr gefürchtetes Kombinationsspiel aufzuziehen. Nach vorn setzten die Waidmannsdorfer immer wieder Nadelstiche. Es war eine rundum starke Vorstellung.
„Die Führung ging nicht nur in Ordnung, sie hätte sogar höher ausfallen können. Es gab eine weitere Großchance durch Bartol Barisic, dazu hätten wir die eine oder andere Umschaltsituation noch besser ausspielen können. In dieser Phase hatten wir es leider versäumt, den Vorsprung aufzubauen. Im Nachhinein ist das bitter, so ist St. Pölten im Spiel geblieben“, sagte Landerl.
Im zweiten Durchgang drehte der Tabellenführer dann deutlich auf, übernahm insbesondere in der Anfangsphase das Kommando und belohnte sich für die Druckphase mit dem Ausgleichstreffer. Nach einem Freistoß war Furkan Dursun (63.) mit dem Kopf zur Stelle, der unmittelbar vor dem Standard eingewechselt wurde. Zwei Minuten vor dem Ende brachte eine abgerissene Flanke von Timo Altersberger den Dreier für den SKN.
„Mit einer Niederlage in die Länderspielpause zu gehen, ist kein gutes Gefühl. Aber wenn ich mir die Entwicklung der Mannschaft anschaue seit dem Beginn der Saison, dann können wir ein sehr positives Zwischenfazit ziehen. Wir befinden uns in einem Prozess und sind absolut am richtigen Weg. Das Duell mit St. Pölten hat gezeigt, dass wir nicht weit weg sind von den Spitzenteams“, so Landerl.
Nach neun Runden mit sechs Siegen und drei Niederlagen hält die Austria Klagenfurt in der ADMIRAL 2. Liga 2025/26 bei 15 Punkten auf dem fünften Platz. Wären zum Start nicht drei Zähler abgezogen worden, würden die Violetten sogar auf Rang zwei stehen. Weiter geht’s am 17. Oktober (18 Uhr, LAOLA1 live) mit dem Gastspiel beim Kapfenberger SV. Eine Woche darauf ist Sturm Graz II im Wörthersee-Stadion zu Gast.

