Jae­kel stellt Zie­le für die Aus­tria vor

©  GEPA

Nach seinem Dienstbeginn ging Peer Jaekel direkt auf Reisen. Der neue Head of Football der SEH Sports & Entertainment Holding machte sich von Berlin auf den Weg nach Waidmannsdorf und nahm sich auch Zeit für einen Abstecher nach Kroatien, um sich den Auftritt von HNK Sibenik im Pokal-Finale anzuschauen. Der 40-Jährige geht die Aufgaben voller Elan an. Im Interview spricht er über die Ziele des Gesellschafters, insbesondere für die Austria Klagenfurt.

Sie haben den Pos­ten als Head of Foot­ball bei der SEH Sports & Enter­tain­ment Hol­ding Mit­te Mai ange­tre­ten. Was sind Ihre ers­ten Auf­ga­ben?

Peer Jae­kel: Für mich steht zunächst im Vor­der­grund, mir einen Über­blick zu ver­schaf­fen, die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter sowie die Abläu­fe bei den Klubs ken­nen­zu­ler­nen. Ich war eini­ge Tage in Kla­gen­furt, habe mich vor­ge­stellt und vie­le Gesprä­che geführt, unter ande­rem auch mit Trai­ner Peter Pacult und Kapi­tän Thors­ten Mah­rer. Nach dem Abgang von Mat­thi­as Imhof geht es zudem dar­um, die Posi­ti­on des Geschäfts­füh­rers neu zu beset­zen. Da sind wir auf einem sehr guten Weg und zuver­sicht­lich, zeit­nah unse­re Wunsch­lö­sung vor­stel­len zu kön­nen.

Wie bewer­ten Sie die Ent­wick­lung der Aus­tria in den ver­gan­ge­nen Jah­ren?

Schon als Geschäfts­füh­rer beim FC Vik­to­ria 1889 Ber­lin habe ich recht inten­siv ver­folgt, was bei unse­rem Part­ner­ver­ein pas­siert, mir mög­lichst vie­le Spie­le im TV ange­se­hen. Es ist groß­ar­tig, was der Trai­ner­stab, die Mann­schaft und das Team dahin­ter geleis­tet haben. Erst der Bun­des­li­ga-Auf­stieg, dann zwei­mal in Fol­ge die Qua­li­fi­ka­ti­on für die Meis­ter­grup­pe. Das war so nicht zu erwar­ten, ver­dient daher Aner­ken­nung.

Wel­ches Poten­zi­al sehen Sie in Kla­gen­furt?

Eigent­lich ist alles vor­han­den, um den Ver­ein mit­tel- und lang­fris­tig auf die­sem Niveau zu eta­blie­ren. Nach dem Ein­stieg im Früh­jahr 2019 hat die SEH Sports & Enter­tain­ment Hol­ding sehr inten­siv dar­an gear­bei­tet, um die Aus­tria aus der Bedeu­tungs­lo­sig­keit zu holen und nach­hal­tig zu sta­bi­li­sie­ren. Es ist aller­dings fest­zu­stel­len, dass die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung nicht mit dem sport­li­chen Auf­schwung schritt­hal­ten konn­te. Da gilt es drin­gend auf­zu­ho­len. Wir wol­len gemein­sam dar­an arbei­ten, dass die Kärnt­ne­rin­nen und Kärnt­ner wie­der stolz sind auf ihre Aus­tria, die ohne Abhän­gig­kei­ten auf­ge­stellt sein muss, um dann die sport­li­che Erfolgs­ge­schich­te fort­zu­set­zen.

Wel­che Berei­che mei­nen Sie kon­kret?

Jeder Ver­ein lebt von sei­nen Ein­nah­men, die in ers­ter Linie durch Spon­so­ren und den Ticket­ver­kauf gene­riert wer­den. Um es vor­sich­tig aus­zu­drü­cken: In bei­den Berei­chen ist wei­ter­hin reich­lich Luft nach oben. Mit der SEH Sport & Enter­tain­ment Hol­ding haben wir pro­fes­sio­nel­le Struk­tu­ren geschaf­fen, nicht nur in den Profi‑, son­dern auch in den Nach­wuchs­be­reich inves­tiert. Der Ver­ein wird auch immer mehr sei­ner gesell­schaft­li­chen Ver­pflich­tung gerecht. Aber es muss das Ziel sein, dass sich die Aus­tria eigen­stän­dig trägt.

Wie kann das gelin­gen?

Um es klar zu sagen: Als Gesell­schaf­ter ist die SEH Sports & Enter­tain­ment Hol­ding nicht der Spon­sor des Ver­eins. Bei die­sem Enga­ge­ment han­delt es sich auch nicht um Mäze­na­ten­tum oder eine Lieb­ha­be­rei. Es wur­den sehr viel Geld, dar­über hin­aus aber auch Herz­blut und Know-how inves­tiert, um der Aus­tria nach einer sehr schwe­ren Zeit wie­der auf die Bei­ne zu hel­fen und die ers­ten Schrit­te zu gehen. Jetzt benö­tigt der Ver­ein mehr Unter­stüt­zung aus der Stadt und der Regi­on, um so rich­tig ins Lau­fen zu kom­men.

Wie müss­te die­se Unter­stüt­zung aus­se­hen?

Ganz ein­fach: Indem sich wei­te­re Unter­neh­men anschlie­ßen und den Ver­ein als star­ke Part­ner auf dem Weg zu einer fes­ten Grö­ße und attrak­ti­ven Kärnt­ner Mar­ke im öster­rei­chi­schen Fuß­ball beglei­ten. Aber jeder kann sei­nen Teil dazu bei­tra­gen, sich ein Ticket kau­fen und ins Sta­di­on kom­men. Die Aus­tria hät­te es auf jeden Fall ver­dient. Ich war beim letz­ten Heim­spiel gegen Rapid Wien vor Ort, die Atmo­sphä­re war groß­ar­tig und das soll­te sich mög­lichst häu­fig so wie­der­ho­len.     

Was haben Sie sich für Ihre Rol­le als Head of Foot­ball vor­ge­nom­men?

Mein Ziel ist es, dass ich aus die­ser über­ge­ord­ne­ten Posi­ti­on her­aus in engem Aus­tausch mit den jewei­li­ge Ver­ant­wort­li­chen vor Ort dar­an arbei­te, dass sich die Ver­ei­ne wei­ter­ent­wi­ckeln. Davon pro­fi­tiert dann auch die gan­ze Grup­pe. Jeder Klub hat sei­ne eige­ne Agen­da, aber ich bin davon über­zeugt, dass hier Syn­er­gien geschaf­fen wer­den kön­nen, die für alle Sei­ten för­der­lich sind.