Rath ASK

Serie: Der Derby-Kämpfer Walter Rath

Die Zeitreise durch die Geschichte des Vereins widmet sich diesmal einer großen Persönlichkeit, die bei der Austria ihre Spuren hinterlassen hat: Der viel zu früh verstorbene Spieler, Sektionsleiter und Trainer Walter Rath. Vor allem seine Derby-Kämpfe waren legendär.

Walter Rath galt als Kämpfernatur, die sich immer für die Austria ins Zeug warf. Legendär waren vor allem seine Auseinandersetzungen mit „Erne“ Obritzer vom Stadtrivalen ASK. Bei jedem Derby ist es zur Sache gegangen - wie man in diversen Berichten nachlesen kann. Kein Wunder: Rath war damals linker Außendecker, Obritzer ein pfeilschneller Rechtsaußen. Ein heißes Duell war damit programmiert.

Abseits des Spielfeldes waren die beiden gute Freunde, doch auf dem Rasen gab es keinen Platz für Freundschaften. Schließlich waren die Derbys in den 1950er Jahren heiß umkämpft. Wer das Spiel für sich entschied, konnte sich danach stolz in der Stadt präsentieren. Wer verloren hatte, ließ sich die Tage darauf lieber gar nicht blicken.

Ein nicht unwesentlicher Vorteil für die Austria: „Erne“ Obritzer galt als Heißläufer. Also: Leicht zu provozieren. Das wussten auch die Fans, die mit bissigen Kommentaren von der Outlinie stets dem ASK-Rivalen verbal zusetzten.

Vorwurf: Brieftasche gestohlen

So kam es bei einem Derby zwischen der Austria und dem ASK wieder zum emotionalen Ausbruch: Rath und Obritzer hatten sich vor dem Spiel noch darauf geeinigt, dass es diesmal kein Foul und keine Provokation geben werde.

Doch auf dem Platz kam es dann anders: Rath soll seinem Kontrahenten im Spiel mitgeteilt haben, dass es das Gerücht über ihn gäbe, er habe eine Brieftasche gestohlen. Schon stürzte sich dieser auf den Austrianer mit den Worten: „I hob' noch nie was gestohlen!“ Und schon musste „Erne“ wieder vorab unter die Dusche. Was sich liebt, das neckt sich eben...

Entdecker von Friedl Koncilia

Nach seiner aktiven Karriere leistete Walter Rath als Jugendleiter, Sektionsleiter und Trainer für die Austria noch wunderbare Taten. Er wurde Entdecker großer Talente wie dem späteren Nationaltorhüter Friedl Koncilia, den er mit 14 Jahren dazu brachte, sich endgültig auf Fußball zu konzentrieren. Mit 17 Jahren stand er schließlich zum ersten Mal im Kasten der Kampfmannschaft von Austria Klagenfurt. Walter Rath sei Dank.

Austria Urgestein Alexander Philipp erzählt eine Anekdote über seinen einstigen Trainer Walter Rath: "Einmal hat er bei einer Aufstellung zwölf Spieler vorgelesen. Mein Mitspieler namens Seebacher hat ihn bei der Spielbesprechung in der Kabine darauf aufmerksam gemacht: ,Trainer, das sind ja zwölf Spieler.' Darauf meinte Rath: ,Ok, Seebacher, dann bleibst du draußen...'"

Eine Serie von Christian Rosenzopf und Fabian Schumi

Haben auch Sie spannende Anekdoten oder „Fundstücke“ aus 100 Jahren Austria für unsere Autoren? Dann helfen Sie doch dabei, Geschichte zu dokumentieren und für kommende Generationen festzuhalten. Schreiben Sie bitte an: christian.rosenzopf@skaustriaklagenfurt.at

HIER finden Sie alle bisherigen Teile der Serie.

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