Haubitz
Hannes Haubitz im Nachwuchs der Austria
Hannes Haubitz
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Hannes Haubitz beim Derby in St. Veit
Haubitz im Team von Emil Filzwieser
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Serie: Haubitz mit „süßem“ Auftrag

Violetter geht es kaum noch: 17 Jahre lang spielte Hannes Haubitz für die Austria Klagenfurt. Von 1975 bis 1985 war er sogar fixer Bestandteil der Kampfmannschaft. Gleich zu Beginn hatte er einen „süßen“ Auftrag: Er musste Franz Hasil mit Schokolade versorgen.

Am 8. August 1975 hatte Hannes Haubitz sein erstes Bundesliga-Match für die Austria absolviert. Der damals 18-Jährige stand gleich in der Startelf, als die Waidmannsdorfer vor 8000 Besuchern bei Sturm Graz in Liebenau antreten mussten. Das Spiel endete mit einem 1:0-Sieg für die Steirer.

„Für mich war das eine neue Welt. Am Anfang durfte ich sogar mit Franz Hasil bei den Auswärtsspielen das Zimmer teilen. Das war natürlich eine Ehre, wenn du so einen Weltklasse-Spieler als Zimmerpartner hast. Der ,Has' hat zu mir gesagt: Du musst mir einfach immer Schokolade besorgen, dann ist alles in Ordnung.“ Dieser Auftrag wurde von Haubitz gern erfüllt.

Zehn Jahre mit „Kinke“ König

Später bekam er einen neuen Mitbewohner zugeteilt: Helmut „Kinke“ König, der ebenfalls 1975 in der Kampfmannschaft der Austria begonnen hatte. „Wir haben uns insgesamt zehn Jahre das Zimmer geteilt. Er war wie ein Bruder für mich", erzählt Haubitz.

Mit 19 Jahren mussten sie bereits Verantwortung übernehmen, als man nach dem Bundesliga-Abstieg eine neue Mannschaft in der 2. Liga aufbauen musste. Für Haubitz wurde außerdem eine neue Rolle gefunden: „Ich war eigentlich der klassische Mittelstürmer, doch Sportdirektor Gerdi Springer hat mich umfunktioniert. Plötzlich musste ich als Verteidiger antreten. Mir war es aber egal. Mein Gedanke war: Hauptsache, ich spiele.“ Und so wurde Haubitz vom gefürchteten Angreifer zum Stürmer-Schreck.

„Krankl hat dich eingeschläfert“

1982 konnte Haubitz mit dem Meistertitel und dem Bundesliga-Aufstieg seinen größten sportlichen Erfolg landen. „Das war ein ganz großes Highlight. Unsere Arena war permanent ausverkauft. Und es war natürlich ein Anreiz, gegen Spieler wie Krankl zu spielen. Da warst du als Verteidiger extrem gefordert. Er hatte einfach eine Klasse. Er hat dich als Verteidiger im Spiel eingeschläfert - aber plötzlich war er da. Man musste also immer putzmunter sein, dass er einen nicht auskommt."

Besonders ärgert sich Haubitz heute noch über eine Szene vom 19. März 1983: Die Austria war damals bei Rapid zu Gast und man war drauf und dran, den allerersten Sieg einer Kärntner Mannschaft in Hütteldorf zu landen. Haubitz: „Wir haben mit 2:1 geführt durch Tore von Ramadhani und Schoppitsch. Dann hat sich unser Torhüter Fritz Benko in der Nachspielzeit verletzt. Es kam zu einer weiten Flanke in den Strafraum, unser Keeper konnte nicht raus, und dann kam Krankl mit vollem Karacho und macht mit einem Kopfball noch den Ausgleich. Da habe ich mich sehr über mich selbst geärgert, dass ich das nicht verhindert habe.“

Auch wenn es ein unglückliches Ereignis in seiner Spielerkarriere ist, hat Hannes Haubitz diese Szene als Trainer immer wieder ausgepackt. „Ich habe versucht, meinen Spielern damit zu zeigen, dass man immer hellwach sein muss, damit einem sowas nicht passieren kann. Man kann nicht oft genug darauf hinweisen.“ Das Rapid-Trauma hat Haubitz übrigens auch als Trainer des FC Kärnten verfolgt. „Da haben wir auch in der 93. Minute im Rapid-Stadion den Ausgleich kassiert."

Mit Haubitz ins Cupfinale

Dennoch kann er auf eine sehr erfolgreiche Trainerzeit beim FCK zurückblicken: Er hatte die Mannschaft im Frühjahr 2003 in akuter Abstiegsgefahr in der Bundesliga übernommen. Gemeinsam meisterte man souverän den Klassenerhalt. Zudem gelang unter Trainer Haubitz der neuerliche Einzug in das ÖFB-Cupfinale, wo man sich mit 0:3 gegen die Wiener Austria im Grazer Schwarzenegger-Stadion geschlagen geben musste.

Dank der starken Cup-Performance schaffte man neuerlich die Qualifikation für den Europacup. Dort konnte man zunächst den isländischen Vertreter Grindavik eliminieren, danach scheiterte das Team nur knapp an Feyenoord Rotterdam (1:2, 0:1).

Eine Serie von Christian Rosenzopf

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