Stöger ist „begeistert“ von Klagenfurt

Zwei Siege, drei Remis, neun Punkte - Platz drei! Die Zwischenbilanz der Austria Klagenfurt nach fünf Runden der der ADMIRAL Bundesliga 2023/24 lässt die Konkurrenz staunen und die Experten schwärmen. Nach dem Erfolg in Hartberg (3:0) bezeichnete TSV-Kapitän Jürgen Heil die Violetten als „die reifste Mannschaft in der Liga“, der frühere Meisterspieler und -Trainer Peter Stöger sang eine Lobeshymne auf die Waidmannsdorfer, die einmal mehr alle überraschen.

„Ich bin jetzt schon in der dritten Saison in Folge begeistert von den Klagenfurtern. Es ist beeindruckend, mit welcher Konsequenz sie ihr Spiel durchziehen können“, stellte Stöger nach dem jüngsten Erfolg der Austria am vergangenen Sonntag in der Steiermark in seiner Analyse als Sky-Experte fest.

Das Team von Peter Pacult ist ebenso wie Serienmeister RB Salzburg an der Tabellenspitze sowie ÖFB-Cup-Sieger und Vizemeister Sturm Graz auf Rang zwei weiterhin ungeschlagen. Dass die Verantwortlichen der Austria dennoch keine Veranlassung sehen, an der Zielsetzung für den weiteren Verlauf der Spielzeit zu schrauben und den schnellstmöglichen Klassenerhalt anstreben, hält Stöger für nachvollziehbar und richtig.  

 „Es reden wieder alle vom Strich, aber ich glaube nicht, dass Peter Pacult darauf schaut. In den beiden zurückliegenden Jahren haben sie es geschafft, das ist Fakt, und jetzt sind sie wieder am richtigen Weg“, sagte der 57-Jährige, der in der heimischen Bundesliga mit den Wiener Klubs als Spieler vier und später als Trainer zwei Meisterschaften feierte.

Wie zuvor schon sein Experten-Kollege Marc Janko („Ich finde es absolut großartig, was Peter Pacult leistet. Er hat sich wieder einen großen Namen gemacht in Österreich“) sieht auch Stöger in dem Klagenfurter Trainer den entscheidenden Faktor für den anhaltenden Erfolg der Violetten seit dem Aufstieg ins Oberhaus im Sommer 2021.   

„Ich werde nie ein schlechtes Wort über Peter Pacult verlieren. Er macht das einfach gut – Punkt. Er ist einer, der geradeheraus ist, der sich nicht verbiegen lässt und der nichts darauf gibt, was hier und da erzählt wird. Das halte ich für richtig, weil es schon den Fokus nimmt, wenn man sich als Trainer mit allem drumherum beschäftigen würde“, stellte Stöger fest.

Im Jänner 2021 hatte Pacult seinen Dienst in Klagenfurt angetreten und das Team über die Relegation gegen den SKN St. Pölten (4:0, 1:0) überraschend in die Bundesliga und noch überraschender zweimal hintereinander ins obere Playoff geführt. Es ist seine erste Station in der Heimat seit dem Rücktritt im September 2015 beim Zweitligisten FAC und den folgenden Engagements in Slowenien, Kroatien, Serbien, Albanien und Montenegro.

„Peter Pacult hat die Erfahrung und das richtige Gespür zu bewerten, was seine Mannschaft braucht, um erfolgreich zu sein. Da ist nichts Gespieltes dabei, nichts Kompliziertes. Er weiß einfach, was seine Jungs können und was er ihnen mitgeben muss“, erklärte Stöger.

Der frühere Chefcoach der deutschen Traditionsklubs 1. FC Köln und Borussia Dortmund warnt allerdings davor, zu hohe Erwartungen an die Kärntner zu stellen. Das Klassement sei eine Momentaufnahme und aus seiner Sicht hätte lediglich der LASK die nötige Qualität im Kader, um dem Spitzenduo Salzburg und Sturm auf den Fersen bleiben zu können. Zudem könnte Rapid Wien aufgrund des Gesamtpakets oben andocken.

„Klagenfurt ist in der Konstellation eine kompakte Geschichte. Sie stehen sicher in der Defensive, haben nach vorn immer wieder Umschaltsituationen und auch einige Spieler drin, die den Unterschied machen können mit ihrer Schnelligkeit und kreativen Momenten“, sagt Stöger, der gespannt sein dürfte, wie sich sein Ex-Klub Austria Wien am Sonnta (17 Uhr, Sky live) im Duell mit den Klagenfurtern schlagen wird.
Zurück zur Übersicht
Unsere Partner & Sponsoren