Robert Gasser, Hotel-Direktor im Werzer's, am Stadionkiosk

Werzer’s-Chef hütete das Austria-Tor

Haben Sie das gewusst? Der Direktor des traditionsreichen Werzer's-Hotels am Wörthersee spielte einst für die Austria Klagenfurt - und das sehr erfolgreich. Robert Gasser wurde sogar in das Junioren-Nationalteam von Österreich einberufen. Heute mischen seine Kinder im Nachwuchs der Waidmannsdorfer mit. Am Stadionkiosk bei Bratwurst und Bier spricht er über sein Verhältnis zu den Violetten.

Seit einem Jahr leiten Sie das Werzer's-Hotel am Wörthersee. Es gibt wohl einfachere Zeiten, um einen so hochkarätigen Posten anzunehmen, oder?

Das stimmt, es hat mit Corona nicht einfach begonnen. Als ich meine neue Funktion angetreten habe, mussten wir sechs Monate lang zusperren - und danach war die Hütte gleich voll. So konnten wir das vergangene Jahr doch noch gut über die Bühne bringen.

Sie haben selbst einen sehr engen Bezug zum Fußball und zur Austria.

Ja, ich war Tormann von der U6 bis zur U13, habe dann sogar eine Einberufung in die Nationalauswahl bekommen und durfte gemeinsam mit dem damals noch jungen Alex Manninger bei einem Turnier in Frankreich dabei sein. Schließlich zogen die Eltern nach München und ich spielte für kurze Zeit bei 1860. Dann habe ich mich leider verletzt und musste mich entscheiden: Entweder spiele ich wieder Fußball oder ich möchte gleich eine Lehre beginnen. Letztlich habe ich mich für die Lehre entschieden.

Haben Sie mal daran gedacht, was aus Ihrer Torhüter-Karriere hätte werden können?

Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Ich hatte am Ende vielleicht nicht das Parademaß für einen Torhüter und bin mit meinem Weg in der Wirtschaft sehr zufrieden: Vom Koch bis zum Hoteldirektor. Ich konnte bisher in 15 unterschiedlichen Ländern arbeiten. Jetzt freue ich mich, nach 31 Jahren im Ausland wieder zurück am Wörthersee zu sein.

Mit dem Werzer's sind Sie jetzt auch Partner der Austria Klagenfurt.

Ja, meine Vergangenheit bei diesem Verein ist aber definitiv nicht der Grund dafür. Ich muss wirklich sagen: Die Austria verfügt heute über eine der professionellsten Führungsetagen aller Klubs in Österreich. Unter der jetzigen Führung war es für mich keine Frage, als Partner mitzumachen. Mit einer anderen Führung wäre ich wohl einfach Anänger dieses Vereins geblieben und hätte gerne Fanartikel gekauft, aber ich hätte kein Sponsoring gemacht.

Wie unterstützt das Werzer's die Austria?

Wir sind Brustsponsor bei drei Nachwuchsmannschaften, wobei wir bewusst drei Teams ausgewählt haben, in denen meine eigenen Kinder nicht mitspielen. Meine Söhne Patrick und Lukas spielen in der U6 und der U8, auch meine Tochter will jetzt in der Frauenmannschaft mitspielen.

Welche Spiele haben Ihnen im Herbst am besten gefallen?

Von der Dramaturgie her war es mit Sicherheit das 4:3 gegen Hartberg. In Summe waren aber fast alle Spiele voller Emotionen. Es ist einfach phänomenal, was die Mannschaft in dieser Saison zerreißt. Man sieht es bei jedem Spiel: Sie nehmen das Herz bei der Hand und geben immer Vollgas. Es hat schon in der ersten Runde gut begonnen, wo wir das Derby hätten gewinnen können. Etwas enttäuschend fand ich die VAR-Entscheidungen rund um die Austria. Das hat uns sicher Punkte gekostet. Als Fan bin ich jedenfalls sehr stolz auf den Verein.

Was sind Ihre Wünsche an das neue Jahr?

Einfach so schnell wie möglich die Top 6 klarmachen und sich langfristig in der Bundesliga etablieren. Man kann das nächste Jahr ganz anders planen - wenn man weiß, dass man sicher ein weiteres Jahr oben spielen wird. Und dann kann man in der Meistergruppe für Überraschungen sorgen. Wünschen würde ich mir aber auch mehr Zuschauer, mehr Sponsoren und mehr Commitment von der Region. Es ist eine neue Zeit für den Verein und man muss der heutigen Führung die Chance geben.

Eine letzte persönliche Frage: Wie oft wurden Sie schon auf Ihre Ähnlichkeit zu Boris Becker angesprochen?

Mindestens zehn Mal. In der guten Zeit, wo er erfolgreich war, fand ich es super. Jetzt frustriert es mich eher.

Zur Person: Robert Gasser ist Gastronom mit Leib und Seele. Bereits im Alter von fünf Jahren hat er in der familiären Gastronomie begonnen, dann hat er sich hochgearbeitet vom Koch bis zum Hoteldirektor. Gasser war bereits in 15 unterschiedlichen Ländern tätig - unter anderem in China, Australien, Thailand und der Türkei. Zuletzt leitete er vier Jahre lang das Marriott in Belgrad. Seit 1. Dezember 2020 ist er Hoteldirektor im Werzer's am Wörthersee.

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