Lassnig: „Brave Leistung reicht nicht“
Verantwortliche, Profis und Fans der Austria Klagenfurt wussten, dass mehrere Zutaten nötig sind, um Red Bull Salzburg biegen zu können: Einen Sterntag des eigenen Teams, das den Meister bestenfalls auf dem falschen Fuß erwischt und das nötige Spielglück sollte auch dazukommen. Zum Playoff-Auftakt wehrten sich die Violetten im Duell mit dem Top-Favoriten zwar über weite Strecken tapfer, mussten sich unter dem Strich aber deutlich geschlagen geben.
„Wir haben eine brave Leistung gezeigt, doch gegen Salzburg reicht das eben nicht. Da muss jeder Einzelne an seine Grenzen gehen, den Extrameter machen und die Zweikämpfe noch bissiger annehmen. Das ist uns gerade in der Anfangsphase nicht gelungen, so lagen wir früh in Rückstand. Dann haben wir die Partie offengehalten, aber nicht ausgenutzt, was uns angeboten wurde. Am Ende ist das Ergebnis mit 0:3 sicherlich zu hoch ausgefallen“, stellte Martin Lassnig fest, der Peter Pacult (Gelb-Rot-Sperre) an der Linie vertrat.
Als die Austria den Respekt im Verlauf der ersten Halbzeit immer mehr ablegte, zeigte sich der Double-Gewinner und Champions-League-Teilnehmer nicht immer sattelfest. So kamen die Kärntner zu einer großen Chance durch Florian Jaritz auf den Ausgleich, der nach einem zu kurz geratenen Rückpass vor RB-Goalie Philipp Köhn auftauchte, den Ball aber nicht unter Kontrolle brachte.
„Wenn wir in dieser Phase treffen, wäre alles wieder in der Reihe gewesen. Dann hätten wir an Selbstvertrauen gewonnen und wer weiß, ob auch die Salzburger zu grübeln anfangen. Natürlich waren sie alles in allem überlegen und haben verdient gewonnen. Aber ich finde schon, dass wir uns letztlich etwas unter Wert geschlagen geben mussten. Wir arbeiten das auf und greifen wieder an. Noch ist alles offen“, stellte Geschäftsführer Matthias Imhof fest.
Neun Runden vor dem Ende der Saison sind die „Roten Bullen“ mit 30 Punkten auf Kurs, in Schlagdistanz ist Verfolger Sturm Graz (27). Es folgen der LASK (20) auf dem dritten Platz vor dem Vierten Austria Wien (17) und Rapid Wien (16) auf dem fünften Rang, die sich jedoch keineswegs in Sicherheit wiegen können. Die Waidmannsdorfer haben immerhin 15 Zähler in die Meisterrunde mitgenommen — und könnten schon am kommenden Sonntag (14.30 Uhr, Sky live) mit einem Dreier in Hütteldorf sowie Salzburger Schützenhilfe an den Hauptstadt-Klubs vorbeimarschieren.
Die personelle Situation wird sich auf jeden Fall deutlich entspannen: Mit Thorsten Mahrer, der nach dem Abgang von Markus Pink (Shanghai Port FC) die Kapitänsschleife übernimmt, Andy Irving und Florian Rieder kehren drei Profis in den Kader zurück, die gegen den Bundesliga-Primus wegen Sperren fehlten. Im Gastspiel bei seinem Ex-Klub wird dann auch Chefcoach Pacult wieder in der ersten Reihe stehen.