Mahrer übernimmt Schleife von Pink
Nach 22 Spielen und 1980 Minuten in Serie am Rasen in der ADMIRAL Bundesliga musste sich Thorsten Mahrer mit einer unliebsamen Rolle arrangieren: Wegen einer Gelbsperre konnte der Abwehr-Chef gegen Red Bull Salzburg (0:3) nur als moralische Stütze mithelfen. Vor dem Spiel und in der Halbzeit stand er seinen Kollegen zur Seite, gab ihnen Tipps, sprach Mut zu und musste von der Tribüne mitansehen, wie der Auftakt in die Meisterrunde missglückte. Doch am Sonntag (14.30 Uhr, Sky live) bei Rapid Wien kehrt der 33-Jährige zurück und wird das Team im weiteren Verlauf der Saison als Kapitän anführen.
Mahrer war bisher Stellvertreter von Markus Pink, der seinen Vertrag mit den Violetten auflöste und künftig für Shanghai Port FC in der Chinese Super League auf Torejagd gehen wird. Damit muss auch die Hierarchie im Profikader neu geordnet werden. Der Verteidiger übernimmt fortan die Schleife, Christopher Cvetko rückt eine Position auf. Weil Mahrer fehlte, ging der Mittelfeld-Mann im Duell mit den „Roten Bullen“ vorneweg.
„Es macht mich stolz, Kapitän der Austria zu sein. Das ist ein Zeichen der Anerkennung für die Leistungen, die ich bisher gezeigt habe, aber sicher auch für die Person, die ich bin. Was mein Verhalten angeht, wird sich allerdings nicht so viel ändern. Ich gehörte zuvor auch schon zu den Führungsspielern, war neben ‚Pinki‘ ein Ansprechpartner. Jetzt trage ich dazu noch die Binde. Ich denke eher, dass andere Jungs jetzt nachrücken und noch mehr Verantwortung übernehmen müssen“, sagt Mahrer.
Zum Auftakt in das obere Playoff bot das Team von Peter Pacult und Martin Lassnig, der den Chefcoach wegen einer Gelb-Rot-Sperre an der Seitenlinie vertrat, dem Double-Gewinner und Spitzenreite einen harten Kampf. Nachdem die Waidmannsdorfer im Verlauf der ersten Hälfte den Respekt ablegten, ergaben sich einige Möglichkeiten, die jedoch vergeben wurden. So fuhr der Top-Favorit souverän den Dreier ein.
„Die Leistung war in Ordnung, aber das ist leider zu wenig gegen eine Mannschaft wie Salzburg. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine gute Phase, waren besser im Spiel, haben dann aber mit dem Elfmeter das 0:2 bekommen. Damit war der Deckel drauf. Das ist schade, aber letztlich ist es so, dass wir nur ein Spiel verloren haben und weiterhin alles drin ist für uns“, stellt Mahrer fest.
Am Sonntag geht’s für die Kärntner in die Hauptstadt, in Hütteldorf kehren neben der Abwehr-Kante mit Mittelfeld-Regisseur Andy Irving und Flügelstürmer Florian Rieder zwei weitere Stammkräfte nach Sperren zurück. Zudem hatten Offensiv-Allrounder Fabian Miesenböck und Stürmer Jonas Arweiler gegen Salzburg als Joker ihr Comeback nach Verletzungspause gefeiert.
„Mit Rapid wartet der nächste große Gegner, das wird sicher ein cooles Match. Wir brauchen wieder Disziplin gegen den Ball, aber ich rechne auch damit, dass wir mehr Spielanteile haben werden und da müssen wir uns auf jeden Fall mehr zutrauen. Wir haben sie in dieser Saison schon einmal geschlagen, in Wien sogar, und es ist unser Ziel, das zu wiederholen. Allerdings ist es auch für Rapid ein wichtiges Spiel, daher stellen wir uns auf einen heißen Kampf ein“, blickt Mahrer auf die kommende Partie voraus.
Trainer Pacult hatte seiner Mannschaft nach dem Einzug in die Meisterrunde und dem damit verbundenen Klassenerhalt die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb zum Ziel gesetzt. Neun Runden vor Schluss hält die Austria Klagenfurt als Sechster bei 15 Punkten, hat lediglich einen Zähler Rückstand auf Rapid und auch der Rivale aus Wien-Favoriten ist nur zwei Punkte voraus.
„Wir sind voll dabei im Rennen um Europa und spielen immer noch mit, weil sich weder Austria Wien noch Rapid absetzen konnten. Wir sind im Grunddurchgang aber gut damit gefahren, dass wir uns von Spiel zu Spiel konzentrieren und alles geben, um am Ende das Beste herauszuholen. So sollten wir es jetzt auch in der Meisterrunde halten und dann schauen wir einfach mal, was unter dem Strich stehen wird“, sagt Mahrer.