Profis

„Rost von den Kno­chen ist abge­fal­len“

Austria-Angreifer Ben Bobzien nimmt es mit den Grazern Petar Filipovic und Antonio Tikvic auf. © GEPA

Nach einer körperlich ebenso wie mental extrem fordernden Woche und dem Nerven-Krimi am Freitag beim GAK (1:1) verordnete Carsten Jancker den Profis der Austria Klagenfurt eine zweitägige Auszeit. Während seine Spieler durchatmen sollten, nutzte der neue Chefcoach der Violetten die Zeit, um den Auftritt der Mannschaft bei seinem Debüt zu analysieren und die Partie in der achten Runde in der Qualifikationsgruppe der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 am Samstag (17 Uhr) im Wörthersee-Stadion gegen die WSG Tirol in Ruhe vorzubereiten.

„In der ers­ten Halb­zeit waren wir bis zum Gegen­tor nicht vor­han­den. Dann ist uns schnell der Aus­gleich gelun­gen und mit dem Tref­fer haben wir uns frei­ge­schwom­men, die gan­ze Schla­cke ist raus­ge­gan­gen, der Rost von den Kno­chen ist abge­fal­len. Trotz Unter­zahl haben wir gut ver­tei­digt, wenig zuge­las­sen, aber die Umschalt­si­tua­tio­nen müs­sen wir bes­ser aus­spie­len. Unter dem Strich gibt uns die­ser Punkt­ge­winn wirk­lich Kraft, auf jeden Fall“, blick­te Jan­cker auf das Match zurück.

Zunächst schien es so, als wür­den die Vio­let­ten anknüp­fen an die alte Ver­un­si­che­rung. Wie­der waren es Eigen­feh­ler, die dem Geg­ner in die Kar­ten spiel­ten und zu Chan­cen führ­ten. Einen Pat­zer im Auf­bau nutz­te Dani­el Mader­ner schließ­lich zur Füh­rung für den Tabel­len­letz­ten aus. Doch kurz dar­auf kamen die Waid­manns­dor­fer zurück, nach per­fek­ter Flan­ke von Chris­to­pher Cvet­ko war Nico­las Bin­der mit dem Kopf zur Stel­le.

„Wir hat­ten wenig Zeit, haben ver­sucht, der Mann­schaft so viel wie mög­lich für das Spiel mit­zu­ge­ben, Inhal­te zu ver­mit­teln und Hil­fe­stel­lung zu geben. In ers­ter Linie ging es dar­um, kom­pak­ter zu ste­hen, als Grup­pe bes­ser zu ver­tei­di­gen. Das hat ver­nünf­tig funk­tio­niert. Die Rote Kar­te für Matteo Kitz hat es uns schwer gemacht, aber wir haben das Unent­schie­den mit­ge­nom­men und das war wich­tig für den Kopf“, beton­te Jan­cker.

Vier Minu­ten waren im zwei­ten Durch­gang erst absol­viert, als Schieds­rich­ter Arnes Talic in einem Lauf­du­ell zwi­schen Kitz und GAK-Kapi­tän Mader­ner einen bewuss­ten Schlag mit dem Ellen­bo­gen wahr­nahm. Die Vio­let­ten trau­ten ihren Augen kaum, als der Platz­ver­weis aus­ge­spro­chen wur­de. Es war eine har­te, viel­leicht auch zu har­te Ent­schei­dung, doch VAR Juli­an Wein­ber­ger erkann­te kei­ne kla­re Fehl­ent­schei­dung.

Die Kärnt­ner lie­ßen sich aber nicht aus dem Kon­zept brin­gen, mach­ten die Räu­me eng. Die Stei­rer rann­ten zwar an, es fehl­te ihnen jedoch an den nöti­gen Ideen und auch an der Durch­schlags­kraft, um nach­zu­le­gen und die Aus­tria zu bie­gen. Das Jan­cker-Team wehr­te den Angriff ab, blieb im Abstiegs­kampf über dem Strich – und bescher­te dem neu­en Trai­ner eine letzt­lich gelun­ge­nen Pre­mie­re, die er genos­sen hat­te.  

„Es hat sich rich­tig gut ange­fühlt, in der Bun­des­li­ga an der Linie zu ste­hen. Das war immer mein Traum, dar­um habe ich die­sen Job ergrif­fen. Ich sehe es noch immer als Pri­vi­leg an, dass ich mein Hob­by zum Beruf machen durf­te. Jetzt konn­te ich die­sen Schritt gehen und mein Fokus liegt zu 100 Pro­zent auf den fol­gen­den Auf­ga­ben. Vor uns lie­gen drei End­spie­le – und dar­auf freu­en wir uns“, stell­te Jan­cker fest.

Am Mon­tag beginnt die Vor­be­rei­tung auf das Duell mit der WSG Tirol, die gegen den LASK (1:3) eine Nie­der­la­ge ein­ste­cken muss­te und nur ein Pünkt­chen Vor­sprung auf die Aus­tria mit an den Wör­ther­see bringt. Tickets für das Match sind Mon­tag bis Frei­tag von 9 bis 17 Uhr in der Geschäfts­stel­le sowie rund um die Uhr im Online-Shop erhält­lich.