Tanz auf der Rasierklinge geht weiter

Der Tanz auf der Rasierklinge geht in die vorletzte Runde – und für die Austria Klagenfurt steht am Samstag (17 Uhr, Sky live) beim SCR Altach möglicherweise schon alles auf dem Spiel. Als Letzter der Qualifikationsgruppe der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 treten die Violetten beim Vorletzten an, beide Teams trennt nur ein Punkt. Für die Vorarlberger ist es ein „Matchball“, die Kärntner wollen ihn abwehren.
„Die Ausgangslage ist nicht einfacher geworden, wir haben den steinigen Weg gewählt. Es hat sich allerdings nichts daran geändert, dass wir unser Schicksal selbst bestimmen, den Klassenerhalt in der eigenen Hand haben. Klar, die Anspannung ist vorhanden, aber die Stimmung in der Mannschaft ist gut. So muss es auch sein, wir brauchen das richtige Maß an Lockerheit und Spaß am Fußball“, sagte Austria-Chefcoach Carsten Jancker.
Der 50-jährige Fußball-Lehrer war in den zurückliegenden Tagen auch als Psychologe gefordert. Natürlich spürt er den Druck, der auf der Zielgeraden der Saison im Kampf gegen den Abstieg auf seinen Spielern lastet. Doch Jancker versucht diesen von seinem Team fernzuhalten. Schließlich würde es keinesfalls helfen, in dieser Lage vollends zu verkrampfen.
„Nach der bitteren Niederlage gegen Tirol haben wir etwas Zeit gebraucht, um das zu verkraften und abzuschütteln. Aber mit Beginn der Trainingswoche war deutlich zu spüren, dass die Burschen ihren Fokus auf das Match in Altach gelegt haben. Es wurde sehr intensiv und konzentriert gearbeitet, das hat mir gefallen und gibt mir ein gutes Gefühl“, stellte Jancker fest.
Bei seinem Debüt beim Grazer AK (1:1) hatte die Mannschaft insbesondere kämpferisch vollauf überzeugt, trotz 40 Minuten in Unterzahl nach einem umstrittenen Platzverweis gegen Matteo Kitz völlig verdient einen Punkt angeschrieben. In der folgenden Partie gegen die WSG Tirol (1:4) führte die Austria bis kurz vor der Pause, stellte sich jedoch mit Eigenfehlern selbst ein Bein.
„Im Trainerteam werden wir alles dafür tun, um die Mannschaft bestmöglich auf die Aufgabe in Altach vorzubereiten. Wir geben Input am Platz und bei den Videoanalysen, schauen uns Spielszenen an und leisten Hilfestellung. Dazu kommt, dass es im Fußball wohl keine Situation gibt, die ich nicht schon mal erlebt habe. Diese Erfahrung versuche ich natürlich an die Jungs weiterzugeben“, so Jancker.
Der SCR befindet sich in einer vergleichbaren Lage, kam zuletzt vor eigenem Publikum im Duell mit dem GAK (2:2) trotz zweimaliger Führung nicht über ein Remis hinaus. Das reichte zwar, um die „Rote Laterne“ vorerst an Klagenfurt abzugeben, aber nicht für einen Befreiungsschlag. Einen Zähler ist das Team von Fabio Ingolitsch voraus, mit einem Sieg würde die Austria wieder vorbeiziehen.
„Ich bin guter Dinge, dass wir drei Punkte aus Altach mit nach Waidmannsdorf nehmen. Wenn es uns gelingt, über 95 Minuten das umzusetzen, was wir gegen Tirol bis zur 40. Minute gezeigt haben, dann wird uns das gelingen. Es ist ein Endspiel, wir freuen uns darauf und meine Spieler wissen genau, worum es geht“, blickte Jancker auf die Partie voraus.