Gemicibasi brennt auf den Neustart
Nach dem Aufstieg in die ADMIRAL Bundesliga im Sommer 2021 zählte Turgay Gemicibasi in der Premieren-Saison zu den Garanten des Erfolgs der Austria Klagenfurt. Er stellte sich ins Schaufenster und erfüllte sich seinen Traum von einem Wechsel in die höchste türkische Spielklasse, der sich allerdings eher als Albtraum erwies. Nun ist der Mittelfeld-Mann zurück in Waidmannsdorf – und will bei den Violetten wieder durchstarten.
„Ich habe mich sehr auf Klagenfurt gefreut und bin froh, wieder ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Hinter mir liegt eine schwierige Zeit, in der ich aber viel gelernt habe und für den weiteren Verlauf meiner Karriere mitnehmen konnte. Ich will nicht mehr zurückschauen, werde den Fokus darauflegen, was kommt. Denn das kann ich beeinflussen“, sagt Gemicibasi.
Als Zweitliga-Meister war der 27-Jährige von Blau-Weiß Linz zu den Violetten gekommen, wo er sich direkt als Stammkraft etablierte. In 30 Pflichtspielen der Serie 2021/22 gelangen ihm neun Treffer und drei Torvorlagen. Damit weckte er das Interesse von Kasimpasa Istanbul, die sich mit den Verantwortlichen der Austria auf einen Leihvertrag einigten.
Für den Mittelfeld-Kämpfer begann in der Süper Lig alles nach Plan. In den Runden eins bis sechs stand er am Platz, gleich dreimal in der Startformation. Dann kam es zum großen Bruch. Es folgten fünf Partien auf der Ersatzbank, doch es wurde noch schlimmer: Ende Oktober strich ihn Coach Senol Can aus dem Aufgebot und daran änderte sich auch nichts, nachdem erst Selcuk Inan und später Kemal Özdes den Trainerposten übernahmen.
„Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen und weiß noch immer nicht, warum sich die Dinge bei Kasimpasa so entwickelt haben. Klar, das hatte ich so nicht erwartet, aber es blieb mir nichts anderes übrig, als die Entscheidung des Vereins zu akzeptieren. Ich habe mich nicht hängenlassen, weiter hart gearbeitet und bin bereit für das, was vor mir liegt“, blickt Gemicibasi voraus.
Seit Montag ist der Rückkehrer wieder im Teamtraining bei den Waidmannsdorfern am Ball und hat sich vorgenommen, seinen alten Stellenwert bei der Austria zurückzuerobern. Peter Pacult stellte fest, dass Gemicibasi „in der Bringschuld“ sei, betonte aber ebenso, dass die Qualitäten des Deutsch-Türken unbestritten seien: „Er muss sie aber auch abrufen und für die Mannschaft einbringen.“
Nach zwölf verschiedenen Stationen sehnt sich Gemicibasi nach Konstanz, am Wörthersee will er die „Nestwärme“ nutzen und zu alter Stärke finden. In der Sommer-Vorbereitung gilt es für ihn ebenso wie für alle anderen Profis, sich um einen Platz in der Startelf zu empfehlen. Das erste Pflichtspiel steht schon in dreieinhalb Wochen am Programm, dann geht’s in Runde eins des ÖFB-Cups zu Zweitliga-Absteiger Vorwärts Steyr.