0:0! Vio­lett holt Remis gegen „Saints“

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Fünf Tage vor ihrem Start in die Saison 2022/23 der ADMIRAL Bundesliga hat die Austria Klagenfurt ein Ausrufezeichen gesetzt. Bei der Generalprobe am Montagabend trotzte das Team von Trainer Peter Pacult dem FC Southampton mit Chefcoach Ralph Hasenhüttl ein 0:0 ab. 3150 Zuschauer sahen das Duell mit dem englischen Premier-League-Klub im Wörthersee-Stadion.

Vor Tor­mann Phil­lip Men­zel bil­de­ten Simon Strau­di, Thors­ten Mah­rer, Nico­las Wim­mer und Maxi Morei­ra die Abwehr­ket­te. Im Mit­tel­feld durf­ten Chris­to­pher Cvet­ko, Andy Irving und Chris­to­pher Wer­nitz­nig von Beginn an auf­lau­fen, im Angriff erhiel­ten Sinan Kar­weina und Flo­ri­an Jaritz auf den Flü­geln sowie Jonas Arwei­ler im Zen­trum den Vor­zug.

Nach ihrer Nie­der­la­ge im ers­ten Test wäh­rend des Som­mer-Camps in Kärn­ten am Sams­tag gegen RB Leip­zig (1:3) waren die „Saints“ dar­auf aus, direkt ein Zei­chen zu set­zen. 100 Sekun­den waren erst absol­viert, da tauch­te Will Small­bo­ne frei vor Men­zel auf, der Ball klatsch­te an die Stan­ge. Nur eine Minu­te spä­ter kam Dia­mond Edwards im Straf­raum zum Abschluss, die Kugel strich aber knapp vor­bei – durch­at­men bei den Vio­let­ten am Platz und auf den Tri­bü­nen.

So groß der Respekt in den Anfangs­pha­se schien, so frech spiel­ten die Haus­her­ren plötz­lich auf. Nach Pass von Kar­weina drück­te Arwei­ler (6.) ab, Ver­tei­di­ger Yan Valery stand aber rich­tig und block­te. Dann spiel­te Irving den Ball mit viel Gefühl in die Tie­fe, Kar­weina (17.) schoss flach am lan­gen Eck vor­bei. Kurz dar­auf brach­te er Wer­nitz­nig (19.) in die Show, doch auch der Mit­tel­feld-Mann ver­fehl­te knapp den Kas­ten. Bis zur nächs­ten Chan­ce muss­ten die Fans wie­der­um nur zwei Minu­ten war­ten, Arwei­ler (21.) woll­te ein­köp­fen, Lya­co klär­te in höchs­ter Not.

Sout­hamp­ton wackel­te in die­ser Pha­se, fiel aber nicht – und erhöh­te Mit­te der ers­ten Halb­zeit wie­der das Tem­po. Nach einer leicht­sin­ni­gen Ball­sta­fet­te zwi­schen Men­zel und Wim­mer hät­te Small­bo­ne (26.) pro­fi­tie­ren kön­nen, nahm das Geschenk aber nicht an. Glei­ches galt nach einem Fehl­pass von Wer­nitz­nig für Ibrahi­ma Dial­lo (38.), der die Lat­te traf. Eben­so frei kam Nathan Tel­la (40.) zum Schuss, schei­ter­te jedoch an Men­zel. Zuvor hat­te sich Kar­weina (39.) auf der ande­ren Sei­te mit einer Ein­zel­leis­tung durch­ge­setzt, aber am lan­gen Eck vor­bei gezielt. Unter dem Applaus der Anhän­ger ging es ohne Tore in die Kabi­nen.   

Mit Beginn des zwei­ten Durch­gangs brach­te Pacult fünf neue Kräf­te: Mah­rer, Wim­mer, Morei­ra, Wer­nitz­nig und Jaritz hat­ten Fei­er­abend, Micha­el Blau­en­stei­ner, Kos­mas Gke­zos, Niko­la Djo­ric, Till Schu­ma­cher und Flo­ri­an Rie­der erhiel­ten ihre Bewäh­rungs­chan­ce. Nach einer Stun­de war die Par­tie dann auch für Kee­per Men­zel, Cvet­ko, Irving und Kar­weina been­det, die durch Mar­co Knal­ler, Moritz Berg, Lukas Fri­d­ri­kas und Fabi­an Mie­sen­böck ersetzt wur­den. In der 65. Minu­te kam Patrick Hasen­hüttl in die Par­tie, Arwei­ler muss­te für ihn wei­chen.

Den bes­se­ren Start nach dem Sei­ten­wech­sel erwisch­ten erneut die Eng­län­der, gleich zwei­mal ver­hin­der­te Gke­zos (49., 51.) mit Ret­tungs­ta­ten den Ein­schlag. Moussa Djen­e­po (54.) traf wenig spä­ter den Ball nicht sau­ber, Men­zel konn­te sicher zupa­cken. Die Vio­let­ten stan­den nun deut­lich tie­fer, hat­ten daher Pro­ble­me, sich zu befrei­en, wur­den rund um den eige­nen Straf­raum ein­ge­schnürt.

Pacult gefiel das gar nicht, immer wie­der hall­ten sei­ne Anwei­sun­gen an Cvet­ko und Co. durch die EM-Are­na, die Rei­hen wei­ter nach vorn zu schie­ben. Doch die „Saints“ blie­ben bestim­mend und gefähr­lich. Nach einem Schnit­zer von Irving zöger­te Adam Arm­strong (58.) zu lang, ein­mal mehr war Gke­zos zur Stel­le. Die bes­te Mög­lich­keit bot sich den Gäs­ten in der 67. Minu­te: Nach einem Hand­spiel von Schu­ma­cher trat Arm­strong vom Elf­me­ter-Punkt an, aber Knal­ler tauch­te ins Eck ab und parier­te glän­zend.

Damit hat­te der Favo­rit sein Pul­ver ver­schos­sen, die Haus­her­ren konn­ten sich wie­der lösen und kamen in der Schluss­pha­se sogar noch zu zwei guten Mög­lich­kei­ten auf den Sieg­tref­fer. Rie­der (76.) zog von links nach innen, drück­te aus 20 Metern ab und zwang Tor­mann Alex McCar­thy zu einer Glanz­pa­ra­de. Dann ver­such­te es Mie­sen­böck aus der Distanz, die Kugel strich knapp am Kas­ten vor­bei.

„Das war ein rich­tig guter Test gegen einen star­ken Geg­ner. Vor allem in der ers­ten Halb­zeit haben wir das Match kom­plett offen gestal­ten kön­nen. Lei­der fehl­ten uns im Abschluss die letz­te Ziel­stre­big­keit und Kon­se­quenz, um in Füh­rung zu gehen. Nach dem Wech­sel ging die Ord­nung etwas ver­lo­ren, aber die Bur­schen haben gro­ße Lei­den­schaft gezeigt. Wir gehen auf jeden Fall mit einem posi­ti­ven Gefühl in die Sai­son“, sag­te Trai­ner Pacult.

Am Diens­tag star­tet mit einer wei­te­ren Ein­heit im Sport­park die hei­ße Pha­se der Vor­be­rei­tung auf den Auf­takt in der ADMIRAL Bun­des­li­ga, die für die Vio­let­ten am Sams­tag (17 Uhr, Sky live) mit dem Gast­spiel beim LASK beginnt. Schon bei der Aus­wahl des Match-Kaders hat Chef­coach Pacult die Qual der Wahl, bis auf Fabio Mar­ke­lic und Gloire Aman­da ste­hen alle Pro­fis zur Ver­fü­gung.

Seit Mon­tag hat die Aus­tria zudem pro­mi­nen­ten Besuch: Klaus Augen­tha­ler, Welt­meis­ter von 1990, ist mit drei Top-Talen­ten der „FC Bay­ern World Squad“ in Waid­manns­dorf ein­ge­trof­fen. Im Rah­men der Part­ner­schaft mit dem deut­schen Rekord­meis­ter wer­den die Nige­ria­ner Dani­el Fran­cis und Tre­asu­re Odun­ze sowie der Kana­di­er Mus­lim Umar am Trai­ning teil­neh­men. Das Trio gehört zu einem 20-köp­fi­gen Auf­ge­bot mit Spie­lern aus 17 Natio­nen, die unter 2600 Bewer­bern aus aller Welt aus­ge­wählt wor­den waren. Die „Welt­aus­wahl“ des FCB wird von Augen­tha­ler und dem frü­he­ren Bay­ern-Star Zé Rober­to betreut.