Menzel gesperrt – Moser rückt ins Tor
Auf diesen Moment hatte Lennart Moser ein halbes Jahr gewartet! Im Match gegen die WSG Tirol (2:1) war es dann soweit, der Tormann kam nach 55 Minuten ins Spiel, nachdem Phillip Menzel wegen einer Notbremse vom Feld gestellt worden war. Der 22-Jährige war sofort hellwach, er hielt, was es zu halten gab – und wird auch bei Sturm Graz zwischen den Stangen stehen.
„Ich freue mich vor allem für die Mannschaft, dass wir die Partie für uns entschieden und wichtige drei Punkte eingefahren haben. Natürlich bin ich sehr froh darüber, meinen Teil beigetragen zu haben. Es hat Spaß gemacht, wieder am Platz zu stehen“, sagt Moser, der sich zuletzt mit der Reservisten-Rolle hinter Menzel begnügen musste. Eine Verletzung hatte ihn ausgebremst.
Es war der 2. März, das Zweitliga-Spiel beim SV Horn (0:0), als sich die Leihgabe des 1. FC Union Berlin aus dem deutschen Oberhaus schwer an der Hand verletzte und operiert werden musste. Ende Mai kehrte er in den Kader zurück, saß auf der Ersatzbank, als das Team auf den letzten Drücker die Relegation erreichte und sich dort furios gegen den SKN St. Pölten (4:0, 1:0) durchsetzen konnte.
Obwohl sich abzeichnete, dass sein Landsmann Menzel in Klagenfurt bleiben würde, fasste Moser in Absprache mit der Union-Führung den Entschluss, die Leihe zu verlängern. Beide überzeugten im Verlauf der Vorbereitung, doch Peter Pacult traf die Entscheidung, mit dem Aufstiegs-Keeper in die Saison der ADMIRAL Bundesliga zu gehen. Moser musste sich hinten anstellen.
Doch jetzt schlägt seine Stunde. Menzel wurde nach dem Ausschluss vom Strafsenat der ÖFBL für ein Spiel gesperrt, der 1,96 Meter-Mann mit der Nummer eins auf dem Rücken wird ihn ersetzen. Zwar ist der Tausch erzwungen, Bauchschmerzen bereitet er dem Chefcoach aber keineswegs. „Wir haben zwei Einser-Goalies. Aber es kann nur einer spielen. Wir vertrauen Lennart zu 100 Prozent, er wird ein sicherer Rückhalt sein. Das hat er schon gegen Tirol gezeigt“, sagt Pacult.
Was auf den Kasten kam, fischte Moser locker weg, ernsthaft war er aber nicht auf die Probe gestellt worden. Denn trotz Unterzahl ließ die Defensive der Austria kaum etwas zu. „Großes Kompliment an die Jungs, sie haben aufopferungsvoll verteidigt. Da muss man vor allem Thorsten Mahrer und Nicolas Wimmer im Zentrum hervorheben. Wahnsinn, was die beiden alles abgeräumt haben“, blickt Moser zurück.
Beim Tabellenzweiten in Graz will er zeigen, was er draufhat. Eine harte Aufgabe, da wird es bei den Violetten auch auf eine starke Tormann-Leistung ankommen. Moser ist bereit für die große Bühne, daran lässt er gar keine Zweifel aufkommen: „Ich freue mich auf das Spiel und hoffe, dass ich der Mannschaft helfen kann.“