2:2! Austria holt Punkt in Unterzahl
Was für ein Krimi! Die Austria Klagenfurt hat in der siebten Runde der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 in letzter Sekunde einen Punkt eingefahren. Nach schwachem Beginn und frühem Rückstand, dem Ausgleich und einem erneuten Gegentreffer gelang in Unterzahl mit dem Schlusspfiff das 2:2 (0:1) gegen den TSV Hartberg. Vor 2960 Zuschauern im Wörthersee-Stadion erzielte Ben Bobzien beide Tore für das Team von Peter Pacult.
Im Vergleich zum letzten Auftritt drei Wochen zuvor gegen Blau-Weiß Linz (3:1) veränderte der Trainer seine Startelf auf zwei Positionen: Im Kasten feierte Simon Spari sein Debüt in Österreichs höchster Spielklasse, zudem kehrte Kapitän Thorsten Mahrer nach Rotsperre und Verletzung ins Team zurück. Marco Knaller und Niklas Szerencsi, der zuvor keine Pflichtspiel-Minute verpasst hatte, mussten sich mit der Reservisten-Rolle begnügen.
Vor Tormann Spari bildeten Kosmas Gkezos, Mahrer und Jannik Robatsch die Abwehrreihe. Im Mittelfeld erhielten Simon Straudi und Jonas Kühn auf den Seiten sowie Tobias Koch, Christopher Cvetko und Dikeni Salifou im Zentrum das Vertrauen. Im Angriff begannen Ben Bobzien und David Toshevski.
Die Hartberger, als Schlusslicht nach Kärnten gereist, übernahmen direkt das Kommando und nutzten ihre erste Chance eiskalt aus: Nach einem Pass in die Tiefe auf Justin Omoregie waren sich Mahrer und Cvetko uneins, so kam Mahrer zu spät in den Zweikampf und konnte den Querpass nicht verhindern. Cvetko war zurückgeeilt, rutschte aber aus und fälschte den Schuss von Maximilian Fillafer (5.) auch noch ab – der frühe Rückstand.
Auch in der Folgezeit fanden die Hausherren nicht so recht in die Partie. Sie kamen in den Zweikämpfen häufig zu spät, nach vorn fehlte es an Ideen. Dennoch bot sich Robatsch (7.) die Möglichkeit zum Ausgleich, sein Kopfball nach Cvetko-Corner strich jedoch vorbei. Auf der anderen Seite zog Omoregie (19.) unbedrängt aus spitzem Winkel ab, traf aber nur das Außennetz. Die Oststeirer waren besser in der Spur.
Erst im letzten Drittel des ersten Durchgangs meldeten sich die Waidmannsdorfer im Spiel an, zeigten mehr Präsenz und kamen zu einer Top-Möglichkeit: Toshevski setzte Salifou (33.) in Szene, der die Kugel allerdings nicht an Hartbergs Keeper Raphael Sallinger vorbeibrachte. Sechs Minute später klärte Omoregie nach einem Freistoß von Cvetko in höchster Not zur Ecke, die wie weitere Standards nichts einbrachte. Auf der anderen Seite parierte Spari einen Schuss von Donis Avdijaj (45.).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit nahm Pacult den ersten personellen Tausch vor, Salifou blieb angeschlagen in der Kabine, Christopher Wernitznig übernahm die Planstelle im Mittelfeld. Später folgten Florian Jaritz (53.) auf dem linken Flügel für Kühn sowie Nicolas Binder (68.) im Sturm für Toshevski und Solomon Bonnah (77.) für Straudi.
Die Austria erhöhte die Schlagzahl, drängte nach dem Seitenwechsel auf den Ausgleich. Sallinger kratzte einen Distanzschuss von Wernitznig (50.) um die Stange, dann verpasste Toshevski (57.) hart bedrängt von Omoregie einen Wernitznig-Freistoß. Hartberg stand tiefer, setzte auf Konter und Standards. Fillafer (61.) köpfte nach Avdijaj-Ecke daneben.
Mit zunehmender Spielzeit nahm das Pacult-Team immer mehr Risiko, wollte den Treffer erzwingen. Auf einen Cvetko-Corner folgte eine Dreifach-Chance, Schüsse von Gkezos und Robatsch wurden im Gewühl geblockt, einen Kopfball von Toshevski klärte Omoregie auf der Linie (64.). Doch dann klingelte es endlich: Nach Koch-Einwurf verlängerte Cvetko auf Bobzien (69.), der aus kurzer Distanz zum 1:1 entschlossen einschoss.
Die Klagenfurter hatten sich für ihre Leistungssteigerung nach verschlafener erster halber Stunde belohnt, wollten in der Schlussphase mehr. Sie waren nun deutlich überlegen, allerdings unterlief Robatsch dann im Aufbau ein Blackout. Avdijaj war frei durch, wurde von Gkezos gestoppt — Gelb-Rote Karte und Elfmeter, den Patrik Mijic (78.) sicher zum 1:2 verwandelte.
In Unterzahl mühte sich die Austria redlich, versuchte es immer wieder mit hohen Bällen. Und in letzter Sekunde bot sich tatsächlich die Chance zum Ausgleich: Nach einem Freistoß von Bobzien stieg Binder hoch, wurde von Sallinger mit der Faust getroffen. Wieder Strafstoß, diesmal für die Gastgeber. Bobzien trat an und traf zum umjubelten Ausgleich — 2:2!
In der kommenden Woche bereiten sich die Violetten auf das Gastspiel in Runde acht der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 am Sonntag (17 Uhr, Sky live) bei Aufsteiger Grazer AK vor. Dann geht’s zum LASK (6. Oktober, 14.30 Uhr, Sky live), ehe am 20. Oktober (14.30 Uhr) die nächste Partie im Wörthersee-Stadion gegen Austria Wien am Programm steht. Tickets sind montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr in der Geschäftsstelle und rund um die Uhr im Online-Shop erhältlich.