Pacult-Team ver­liert Elf­me­ter-Dra­ma

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Was für ein bitteres Ende einer packenden Pokal-Nacht. Der Traum vom „Finale daham“ platzte für die Austria Klagenfurt im Achtelfinale des ÖFB-Cups, in dem sich der Wolfsberger AC im ersten Teil des Kärntner Derby-Doppelpacks mit 11:10 (2:2, 1:1) nach Elfmeterschießen durchsetzte. David Toshevski und Jannik Robatsch hatten die Treffer für das Team von Peter Pacult erzielt. Am Sonntag (14.30 Uhr) treffen die Lokalrivalen in Runde zwölf der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 im Wörthersee-Stadion erneut aufeinander.

Im Ver­gleich zum Match in der Meis­ter­schaft vier Tage zuvor beim SCR Alt­ach (2:2) ver­än­der­te der Kla­gen­fur­ter Trai­ner sei­ne Start­elf auf fünf Posi­tio­nen. Niklas Sze­rencsi, Jonas Kühn, Phil­ipp Wydra, Lau­renz Dehl und David Toshev­ski rück­ten in die Mann­schaft, Chris­to­pher Wer­nitz­nig, Flo­ri­an Jaritz, Chris­to­pher Cvet­ko, Nico­las Bin­der und Ben Bob­zi­en muss­ten sich mit der Reser­vis­ten­rol­le begnü­gen.

Vor Tor­mann Simon Spa­ri bil­de­ten Sze­rencsi, Kapi­tän Thors­ten Mah­rer und Jan­nik Robatsch die Abwehr­rei­he. Im Mit­tel­feld erhiel­ten Solo­mon Bon­nah und Kühn auf den Sei­ten sowie Tobi­as Koch, Dikeni Sali­fou und Wydra im Zen­trum den Vor­zug, im Angriff durf­ten Dehl und Toshev­ski von Beginn an auf­lau­fen.

Bei­de Teams zeig­ten wenig Inter­es­se am Abtas­ten, leg­ten direkt den Vor­wärts­gang ein und ver­such­ten schnell ins geg­ne­ri­sche Drit­tel zu kom­men. Mit einer geschick­ten Kör­per­täu­schung kre­ierte Wydra eine Über­zahl­si­tua­ti­on, sein Pass auf Toshev­ski war aber nicht genau genug (5.). Auf der ande­ren Sei­te schlich sich Tho­mas Sab­it­zer (7.) im Rücken von Mah­rer davon, ziel­te aber eben­so vor­bei wie Adis Jasic (10.) mit einem Schuss aus 18 Metern.

Nach einer Vier­tel­stun­de bot sich den Waid­manns­dor­fern die Top-Chan­ce zur Füh­rung: WAC-Tor­mann Lukas Gütl­bau­er sprang der Ball nach einem Rück­pass von Domi­nik Baum­gart­ner etwas zu weit vom Fuß, Toshev­ski ging beherzt dazwi­schen und wur­de gelegt. Schieds­rich­ter Safak Bar­mak­siz zeig­te auf den Punkt, der Aus­tria-Stür­mer über­nahm die Ver­ant­wor­tung und ver­wan­del­te eis­kalt. Kurz dar­auf hät­te Wydra (17.) sogar nach­le­gen kön­nen, doch Gütl­bau­er parier­te den Kra­cher von der Straf­raum­gren­ze.

Die „Wöl­fe“ waren im wei­te­ren Ver­lauf der ers­ten Hälf­te zwar um Kon­trol­le bemüht, doch die Gäs­te stan­den kom­pakt in der Defen­si­ve, lie­ßen kaum etwas zu und setz­ten auch nach vorn mit ihrem schnel­len Umschalt­spiel immer wie­der Nadel­sti­che. Die bes­te Mög­lich­keit hat­te Toshev­ski (38.), der zwar Baum­gart­ner mit einem Haken geschickt ins Lee­re lau­fen ließ, aber aus 15 Metern zu hoch ansetz­te.

Der WAC kam mit Schwung aus der Pau­se, erhöh­te das Tem­po. Jasic (47.) prüf­te Spa­ri aus spit­zem Win­kel, der dann Kopf und Kra­gen ris­kie­ren muss­te und vor Emma­nu­el Agy­e­mang (49.) ent­schlos­sen zupack­te. In die­ser Pha­se waren die Vio­let­ten nicht mehr so gif­tig in den Zwei­kämp­fen und vor allem fehl­te es an der nöti­gen Ent­las­tung, weil sie die Kugel kaum in den eige­nen Rei­hen hal­ten konn­ten. Nach 68 Minu­ten war es erneut Kee­per Spa­ri, der den Ein­schlag mit einem groß­ar­ti­gen Reflex gegen Sab­it­zer ver­hin­der­te. 120 Sekun­den spä­ter war er macht­los, dies­mal brach­te der Wolfs­ber­ger Angrei­fer den Ball im Kas­ten unter — 1:1.

In der 76. Minu­te zog Pacult sei­ne ers­ten Joker: Wer­nitz­nig ersetz­te Wydra im Mit­tel­feld, Bin­der kam in der Spit­ze für Toshev­ski. Spä­ter folg­ten Simon Strau­di auf der rech­ten Bahn für Bon­nah und Jaritz auf dem lin­ken Flü­gel für Kühn (91.) sowie Cvet­ko in der Zen­tra­le für Sali­fou und Bob­zi­en (100.) für Koch.

Bei­de Teams wirk­ten in der Schluss­pha­se etwas müde, scheu­ten das Risi­ko. Erst kurz vor Schluss wur­de es in den Straf­räu­men noch ein­mal so rich­tig brenz­lig: Dehl (89.) kam für die Aus­tria zum Abschluss, doch der zur Pau­se ein­ge­wech­sel­te Tor­mann Nico­las Pols­ter war eben­so zur Stel­le wie Spa­ri bei einem Kopf­ball von Baum­gart­ner. Den Nach­schuss von Ervin Omic block­te Sze­rencsi (90.). So ende­te die regu­lä­re Spiel­zeit mit dem Remis. 

Fünf Minu­ten waren in der Ver­län­ge­rung absol­viert, da schlu­gen die Haus­her­ren erneut zu: San­ka­ra Kara­mo­ko ent­wisch­te Mah­rer und Robatsch, lief allein auf Spa­ri zu und leg­te quer auf Thier­no Bal­lo, der ohne Mühe aus kur­zer Distanz ein­schob. Doch das Pacult-Team bewies Moral und schlug zurück: In der 110. Minu­te sorg­te Robatsch im Anschluss an einen Bob­zi­en-Cor­ner nach Mah­rer-Pass für den umju­bel­ten Aus­gleich. Der WAC wank­te, fiel aber nicht, denn Bin­der (119.) ver­gab den Match­ball frei vor Pols­ter.

Die Ent­schei­dung über den Ein­zug in die Run­de der letz­ten acht Teams muss­te also im Elf­me­ter­schie­ßen fal­len — und im Ner­ven-Kri­mi hat­te Wolfs­berg das glück­li­che­re Ende für sich. Bob­zi­en, Wer­nitz­nig, Bin­der, Jaritz, Sze­rencsi, Mah­rer, Strau­di und Dehl tra­fen, doch Cvet­ko und Robatsch schei­ter­ten vom Punkt, wäh­rend die Gast­ge­ber neun ihrer zehn Ver­su­che im Kas­ten unter­brach­ten.

Schon Sonn­tag (14.30 Uhr) tref­fen die Kärnt­ner Riva­len erneut auf­ein­an­der, dies­mal in der zwölf­ten Run­de der ADMIRAL Bun­des­li­ga 2024/25 und in der Lan­des­haupt­stadt. Tickets für das Match im Wör­ther­see-Sta­di­on sind am Don­ners­tag von 9 bis 17 Uhr und am Sams­tag von 9 bis 14 Uhr in der Aus­tria-Geschäfts­stel­le sowie rund um die Uhr im Online-Shop erhält­lich.