Jae­kel: „Wir müs­sen hung­rig blei­ben“

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Während die Spieler der Austria Klagenfurt den Winterurlaub genießen, sind die Verantwortlichen des Vereins hinter den Kulissen fleißig im Einsatz. Peer Jaekel ist regelmäßig mit Sportdirektor Günther Gorenzel und Trainer Peter Pacult im Austausch, um das Frühjahr vorzubereiten. Was ihn derzeit beschäftigt, verrät der 41-jährige SKA-Geschäftsführer im Interview.

Sie haben Ende August Ihren Dienst als Geschäfts­füh­rer der Aus­tria Kla­gen­furt ange­tre­ten. Wel­chen Ein­druck haben Sie bis­her gewon­nen?

Peer Jae­kel: Das ers­te Fazit fällt abso­lut posi­tiv aus. Im Ver­gleich zu den ande­ren Klubs in der ADMIRAL Bun­des­li­ga sind wir so etwas wie ein Start-up. Es macht mich sehr stolz, mit wel­chem Enthu­si­as­mus und Ein­satz­wil­len in allen Berei­chen gear­bei­tet wird, um den Rück­stand auf­zu­ho­len, der in fast 15 Jah­ren ohne Pro­fi­fuß­ball in Kla­gen­furt ent­stan­den ist. Dass es die­sen nach wie vor gibt, kön­nen wir nicht ver­heh­len. Aber mit ver­ein­ten Kräf­ten ist es mög­lich, die Aus­tria mit­tel- und lang­fris­tig auf die­sem Niveau zu eta­blie­ren.

Sie hat­ten bei Ihrer Vor­stel­lung davon gespro­chen, dass seit dem Neu­start im Früh­jahr 2019 auf ver­brann­ter Erde auf­ge­baut wird. Wie wirkt sich das aus?

Es ist deut­lich zu spü­ren, dass in Kla­gen­furt und der Regi­on eine Grund­skep­sis herrscht, wenn es um die Aus­tria geht. In der Ver­gan­gen­heit ist so viel pas­siert, daher ist es har­te Arbeit, das Ver­trau­en zurück­zu­ge­win­nen. Aber davon las­sen wir uns nicht abhal­ten. Wir haben vie­le Schrit­te nach vorn gemacht, eine gan­ze Rei­he an Spon­so­ren und Part­nern hin­zu­ge­won­nen. Das Fun­da­ment ist auf jeden Fall gelegt und ich bin davon über­zeugt, dass sich wei­te­re anschlie­ßen wer­den.

Wie bewer­ten Sie die sport­li­che Ent­wick­lung in der lau­fen­den Sai­son?

Die Mann­schaft hat sich im Herbst wirk­lich gut prä­sen­tiert und mit 26 Punk­ten eine tol­le Aus­gangs­la­ge ver­schafft. Aber ich schlie­ße mich Peter Pacult zu 100 Pro­zent an, der ja immer wie­der betont, dass wir bis­her noch nichts erreicht haben. Der Schlüs­sel zum Erfolg ist, sich nie zurück­zu­leh­nen, sich nie zufrie­den zu geben. Die­se Ein­stel­lung muss auch jeder Spie­ler in sich tra­gen. Wenn wir so hung­rig blei­ben, dann wer­den wir unser Sai­son­ziel errei­chen.

Die Exper­ten schwär­men von der Aus­tria, Alfred Tatar ließ sich sogar zu der Äuße­rung hin­rei­ßen, dass Kla­gen­furt im Meis­ter­ren­nen mit­mi­schen kön­ne. 

Natür­lich freut es uns, wenn Grö­ßen des öster­rei­chi­schen Fuß­balls wie Hans Krankl, Toni Pols­ter, Andre­as Her­zog, Peter Stö­ger, Marc Jan­ko oder eben auch Alfred Tatar der­art posi­tiv über Aus­tria Kla­gen­furt spre­chen, wie sie es im Ver­lauf der Sai­son getan haben. Aber wir kön­nen uns schon sehr rea­lis­tisch ein­schät­zen und es bleibt dabei, dass wir die Klas­se hal­ten wol­len. Je eher, des­to bes­ser. Wir wer­den mit Beginn der Vor­be­rei­tung am 5. Jän­ner akri­bisch dar­an arbei­ten, auch wei­ter­hin erfolg­reich zu sein.

Der schnells­te Weg führt über den Ein­zug in das obe­re Play­off. Wie bewer­ten Sie die aktu­el­le Tabel­len­si­tua­ti­on?

Als Fünf­ter mischen wir auf jeden Fall mun­ter mit. Es ist klar, dass wir im Früh­jahr alles dar­an­set­zen wer­den, unse­re Posi­ti­on zu ver­tei­di­gen oder im bes­ten Fall noch wei­ter zu klet­tern. Wir gehen in jedes Spiel mit dem Anspruch, es zu gewin­nen. Aller­dings ist uns bewusst, dass uns mit dem SK Rapid, dem WAC und Aus­tria Wien drei Klubs im Nacken hän­gen, die ganz ande­re Ambi­tio­nen haben. Wobei sie auch deut­lich mehr Druck ver­spü­ren dürf­ten: Die­se Ver­ei­ne müs­sen in die Meis­ter­run­de, wir kön­nen und wol­len. 

Sil­ves­ter ist ja die Zeit der Wün­sche für das neue Jahr. Wie lau­ten Ihre?

Ich wün­sche mir, dass unse­re ver­letz­ten Spie­ler mög­lichst schnell zurück­keh­ren und wir das Früh­jahr mit dem gesam­ten Kader absol­vie­ren kön­nen. Und dass sich die tol­len Leis­tun­gen der Mann­schaft und die har­te Arbeit aller Betei­lig­ten künf­tig auch in den Zuschau­er­zah­len wider­spie­gelt. Denn das hät­te sich die Aus­tria ver­dient.