Jancker: „Wir haben es hergeschenkt“

Wie konnte das passieren? Das war die Frage, mit der sich Verantwortliche und Profis der Austria Klagenfurt auch am Tag nach der bitteren Niederlage in der achten Runde der Qualifikationsgruppe der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 gegen die WAG Tirol (1:4) herumplagten. Die Violetten waren gut in der Partie, lagen in Führung – und schmissen in wenigen Minuten alles um, was sie sich aufgebaut hatten.
„Wenn man so deutlich verliert, hört es sich verrückt an, aber wir haben es hergeschenkt. Eigentlich hatten wir alles unter Kontrolle, holen den Gegner aber mit individuellen Fehlern zurück ins Spiel und liegen plötzlich hinten. Da hat es einen Bruch gegeben. Wir haben am Ende zwar alles probiert, doch es ist nicht gelungen, noch einmal zurückzukommen“, stellte Trainer Carsten Jancker ernüchtert fest.
Dabei hatte alles so gut angefangen. Die Waidmannsdorfer traten von Beginn an dominant auf, waren das bessere Team und belohnten sich auch bereits nach einer Viertelstunde mit dem Führungstreffer durch Christopher Cvetko. Kurz vor der Pause verursachte Tobias Koch einen unnötigen Strafstoß, kurz nach dem Seitenwechsel verlor er den Ball im Aufbau, die WSG schlug zu und drehte die Partie vollends.
„Es zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison. Wir produzieren Fehler, die auf diesem Niveau einfach bestraft werden, kassieren kaum mal einen Gegentreffer, bei dem wir die Füße nicht mit im Spiel haben. Das ist sehr frustrierend. Aber es ist noch nicht vorbei, wir werden nach vorn schauen und alles tun, um die nötigen Punkte einzufahren“, blickte Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel voraus.
Da der SCR Altach und der Grazer AK (2:2) im direkten Duell jeweils einen Zähler anschrieben, zogen beide in der Tabelle an den Kärntnern vorbei, die zwei Runden vor dem Saisonende erstmals auf dem Abstiegsplatz stehen. Nach dem LASK und dem TSV Hartberg hat auch Tirol den Klassenerhalt sicher. Aus dem Vier- ist auf der Zielgeraden ein Dreikampf geworden, in dem weiterhin alles offen ist.
„Klar, das ist ein dickes Brett, das wir zu bohren haben. Die Niederlage tut weh, das müssen wir erst mal wegstecken und uns sammeln. An der Ausgangslage hat sich aber nicht viel verändert, wir haben es noch immer in der eigenen Hand, sind nicht auf andere angewiesen. Jetzt geht es darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das Motto lautet: Kopf hoch, Brust raus, fighten und zurückschlagen“, betonte Jancker.
Am Montag beginnt die Vorbereitung auf die bevorstehende Herausforderung, in der neunten und vorletzten Runde geht’s am Samstag (17 Uhr, Sky live) nach Altach. Die Vorarlberger sind einen Punkt voraus, mit einem Dreier würden die Violetten aber wieder am SCR vorbeiziehen. Das ist das Ziel – und darauf werden Chefcoach Jancker und seine Mannschaft in dieser Woche mit aller Konzentration hinarbeiten.