„Wer den Ball hat, ist der Ärmste“
Es wäre wenig verwunderlich, würde Peter Pacult über Schwindelgefühle klagen. Schließlich wird der Trainer der Austria Klagenfurt heuer Woche für Woche von seiner Mannschaft ins „Karussell“ geschickt: Stabile Auftritte und wackelige Vorstellungen wechseln sich munter ab. Nach dem Match in der 20. Runde der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 gegen den LASK (1:2) fand der 65-Jährige allerdings gewohnt klare Worte.
„Wenn ich auf das Spiel zurückblicke, bin ich sehr enttäuscht. Es wäre mehr möglich gewesen, aber leider ist es uns nicht gelungen, etwas mitzunehmen. Wir waren nicht ballsicher genug, haben das nötige Durchsetzungsvermögen vermissen lassen und die Fehlpassquote war viel zu hoch, schon im Spielaufbau. Ich spreche das immer wieder an. Der Spieler, der den Ball hat, ist der Ärmste. Da muss jeder mehr Verantwortung nehmen und sich zeigen“, forderte Pacult.
Im Duell mit dem „Schreckgespenst“, das man seit dem Aufstieg ins Oberhaus im Sommer 2021 in nun bereits zwölf Partien (vier Remis, acht Niederlagen) noch nie biegen konnte, hatten die Violetten einen Traumstart erwischt. Schon in der dritten Minute gelang Solomon Bonnah der Führungstreffer. Die Linzer ließen sich davon aber nicht beeindrucken, Valon Berisha und Maximilian Entrup sorgten für den Sieg der Gäste, die das reifere Team waren.
„Die frühe Führung hat uns in die Karten gespielt, aber wenn ich mir die Gegentore anschaue, ist es schon sehr ärgerlich. Da machen wir es dem Gegner viel zu einfach, weil wir nicht entschlossen genug attackieren. Zudem fällt es uns weiter extrem schwer, Chancen herauszuspielen. In den meisten Fällen kommen wir gar nicht zum Abschluss, verlieren den Ball vorher schon. Und die Möglichkeiten, die wir vorfinden, werden die konsequent genutzt“, stellte Pacult fest.
Mit einem Dreier wären die Waidmannsdorfer im Kampf um den sechsten Platz und den vorzeitigen Klassenerhalt im Rennen geblieben, die Heimpleite besiegelte allerdings die erstmalige Teilnahme am unteren Playoff. Zwei Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs hält die Austria mit 20 Punkten auf dem neunten Platz, gefolgt von der WSG Tirol (19), dem Grazer AK (16) und dem SCR Altach (14).
„Die Top 6 waren für mich nie ein Thema, für die Mannschaft auch nicht. Nach dem großen Umbruch im Kader im vergangenen Sommer war jedem klar, dass es wohl bis zur letzten Runde gegen den Abstieg gehen wird. Wir haben viele junge Spieler, befinden uns in einem Lernprozess und darauf müssen sich alle einlassen. Wir werden hart arbeiten, um die nötigen Punkte einzufahren“, blickte Pacult voraus.
Das vorletzte Match des Grunddurchgangs der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 findet am kommenden Sonntag (17 Uhr, Sky live) bei Titelkandidat Austria Wien statt. Zum Abschluss steht dann das Duell mit dem SCR Altach (16. März, 17 Uhr) im Wörthersee-Stadion am Programm. Tickets für die Partie im Wörthersee-Stadion sind montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr in der Geschäftsstelle sowie rund um die Uhr im Online-Shop erhältlich.