1:2! Späte Niederlage gegen Sturm Graz
Im Vergleich zum starken Auftritt elf Tage zuvor bei Rapid Wien (2:2) veränderte der Chefcoach seine Startformation auf zwei Positionen: Ivan Saravanja fehlte wegen eines grippalen Infekts verpasst, für ihn rückte Wimmer nach vierwöchiger Verletzungspause in die Mannschaft. Zudem kehrte Turgay Gemicibasi zurück, Christopher Cvetko musste weichen.
Vor Tormann Phillip Menzel bildeten Michael Blauensteiner, Kosmas Gkezos, Wimmer und Till Schumacher die Abwehrkette. Im Mittelfeld erhielten Patrick Greil, Maximiliano Moreira und Gemicibasi den Vorzug, in der Offensivreihe durften Alex Timossi Andersson und Florian Jaritz auf den Flügeln sowie Markus Pink im Zentrum von Beginn an auflaufen.
In der Anfangsphase lieferten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch, es ging direkt munter hin und her. Jaritz setzte Greil in Szene, der Pink bedienen wollte, doch Amadou Dante klärte in höchster Not (3.). Auf der anderen Seite stand Menzel innerhalb weniger Sekunden gleich zweimal im Mittelpunkt: Erst verkürzte der Austria-Tormann geschickt den Winkel gegen Jakob Jantscher, dann parierte er den Nachschuss von Manprit Sarkaria (5.).
Wer sich nach dem munteren Auftakt auf eine spannende, attraktive, ausgeglichene Partie freute, hatte die Rechnung ohne den Video Assistant Referee gemacht. Nach 13 Minuten touchierte Wimmer leicht die Hacken von Jantscher, der etwas zu lang gespielten Pass wohl ohnehin nicht mehr erreicht hätte. Schiedsrichter Gerhard Grobelnik entschied auf Freistoß und Gelbe Karte für den Klagenfurter Abwehr-Mann. Doch Sebastian Gishamer, der VAR, bewertete dies als klare Fehlentscheidung – und schaltete sich ein. Die Folge: Platzverweis!
So war Pacult einmal mehr früh zu einer Reaktion gezwungen. Schumacher wurde taktisch zum Opfer, Thorsten Mahrer übernahm Wimmers Posten im Zentrum, Jaritz die linke Abwehrseite. In Unterzahl ging es für die Violetten in erster Linie darum, die Defensive zu stärken, die Räume eng zu machen. Das gelang recht gut, erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam Rasmus Höjlund gefährlich zum Abschluss, doch Menzel war am Posten, hielt stark.
Mit einem Paukenschlag begann der zweite Durchgang. Die Hausherren legten den Vorwärtsgang ein, Greil steckte für Pink durch, doch David Affengruber spitzelte den Ball zur Ecke. Grobelnik griff aber zur Pfeife, nachdem er zunächst Vorteil gelten gelassen hatte, ahndete ein Foul von Jon Gorenc Stankovic an Greil – Freistoß! Gemicibasi trat an und schlenze die Kugel traumhaft aus 25 Metern zur Führung ins Eck.
Die Freude beim Außenseiter währte allerdings nur fünf Minuten, denn Sturm schlug zurück. Der kurz zuvor eingewechselte Luca Kronberger brachte Jantscher in die Show, der Menzel mit einem Flachschuss ins lange Eck keine Möglichkeit ließ – 1:1! Wiederum nur 120 Sekunden später hätte beinahe Graz-Tormann Jörg Siebenhandl wieder hinter sich greifen müssen, eine Direktabnahme von Pink (55.) nach Gemicibasi-Assist strich knapp über die Latte.
Die Violetten wehrten sich auch mit einem Mann weniger weiter tapfer, hielten das Duell mit dem Vizemeister offen und kamen sogar zu Chancen. Greil mit herrlichem Pass auf Timossi Andersson (61.), der nach innen zog und abschloss, Affengruber am Arm traf. Schiedsrichter Grobelnik führte die Pfeife zwar zum Mund, blies aber nicht hinein – und auch VAR Gishamer erkannte weder Absicht noch eine Verbreiterung der Körperfläche.
In der Folgezeit drängte Sturm auf den Siegtreffer und kam nach einem Corner von Jantscher zur Kopfball-Chance durch Gorenc Stankovic (73.), doch Jaritz rettete auf der Linie. Zwei Minuten später brannte es wieder vor dem Grazer Kasten, Greil legte für Pink auf, doch Siebenhandl stand im Weg. Trotz schwindender Kräfte bäumte sich die Austria großartig auf.
Trainer Pacult setzte auf eine frische Kraft, Cvetko (78.) übernahm den Part von Jaritz, der die linke Außenbahn bis dahin im Alleingang beackert hatte. Später verließen Gemicibasi und Moreira das Feld, Fabian Miesenböck und Gloire Amanda (88.) bekamen Einsatzzeit.
Die Violetten standen auch in der Schlussphase kompakt in der Defensive, ließen aus dem Spiel heraus kaum etwas zu. So war es eine Standardsituation, die der Favorit aus der Steiermark drei Minuten vor dem Ende zum glücklichen Dreier nutzte: Jantscher brachte einen Freistoß scharf vor den Kasten, Joker Anderson Niangbo verlängerte mit dem Kopf ins kurze Eck – 1:2!