Pacult-Team verliert Elfmeter-Drama
Im Vergleich zum Match in der Meisterschaft vier Tage zuvor beim SCR Altach (2:2) veränderte der Klagenfurter Trainer seine Startelf auf fünf Positionen. Niklas Szerencsi, Jonas Kühn, Philipp Wydra, Laurenz Dehl und David Toshevski rückten in die Mannschaft, Christopher Wernitznig, Florian Jaritz, Christopher Cvetko, Nicolas Binder und Ben Bobzien mussten sich mit der Reservistenrolle begnügen.
Vor Tormann Simon Spari bildeten Szerencsi, Kapitän Thorsten Mahrer und Jannik Robatsch die Abwehrreihe. Im Mittelfeld erhielten Solomon Bonnah und Kühn auf den Seiten sowie Tobias Koch, Dikeni Salifou und Wydra im Zentrum den Vorzug, im Angriff durften Dehl und Toshevski von Beginn an auflaufen.
Beide Teams zeigten wenig Interesse am Abtasten, legten direkt den Vorwärtsgang ein und versuchten schnell ins gegnerische Drittel zu kommen. Mit einer geschickten Körpertäuschung kreierte Wydra eine Überzahlsituation, sein Pass auf Toshevski war aber nicht genau genug (5.). Auf der anderen Seite schlich sich Thomas Sabitzer (7.) im Rücken von Mahrer davon, zielte aber ebenso vorbei wie Adis Jasic (10.) mit einem Schuss aus 18 Metern.
Nach einer Viertelstunde bot sich den Waidmannsdorfern die Top-Chance zur Führung: WAC-Tormann Lukas Gütlbauer sprang der Ball nach einem Rückpass von Dominik Baumgartner etwas zu weit vom Fuß, Toshevski ging beherzt dazwischen und wurde gelegt. Schiedsrichter Safak Barmaksiz zeigte auf den Punkt, der Austria-Stürmer übernahm die Verantwortung und verwandelte eiskalt. Kurz darauf hätte Wydra (17.) sogar nachlegen können, doch Gütlbauer parierte den Kracher von der Strafraumgrenze.
Die „Wölfe“ waren im weiteren Verlauf der ersten Hälfte zwar um Kontrolle bemüht, doch die Gäste standen kompakt in der Defensive, ließen kaum etwas zu und setzten auch nach vorn mit ihrem schnellen Umschaltspiel immer wieder Nadelstiche. Die beste Möglichkeit hatte Toshevski (38.), der zwar Baumgartner mit einem Haken geschickt ins Leere laufen ließ, aber aus 15 Metern zu hoch ansetzte.
Der WAC kam mit Schwung aus der Pause, erhöhte das Tempo. Jasic (47.) prüfte Spari aus spitzem Winkel, der dann Kopf und Kragen riskieren musste und vor Emmanuel Agyemang (49.) entschlossen zupackte. In dieser Phase waren die Violetten nicht mehr so giftig in den Zweikämpfen und vor allem fehlte es an der nötigen Entlastung, weil sie die Kugel kaum in den eigenen Reihen halten konnten. Nach 68 Minuten war es erneut Keeper Spari, der den Einschlag mit einem großartigen Reflex gegen Sabitzer verhinderte. 120 Sekunden später war er machtlos, diesmal brachte der Wolfsberger Angreifer den Ball im Kasten unter - 1:1.
In der 76. Minute zog Pacult seine ersten Joker: Wernitznig ersetzte Wydra im Mittelfeld, Binder kam in der Spitze für Toshevski. Später folgten Simon Straudi auf der rechten Bahn für Bonnah und Jaritz auf dem linken Flügel für Kühn (91.) sowie Cvetko in der Zentrale für Salifou und Bobzien (100.) für Koch.
Beide Teams wirkten in der Schlussphase etwas müde, scheuten das Risiko. Erst kurz vor Schluss wurde es in den Strafräumen noch einmal so richtig brenzlig: Dehl (89.) kam für die Austria zum Abschluss, doch der zur Pause eingewechselte Tormann Nicolas Polster war ebenso zur Stelle wie Spari bei einem Kopfball von Baumgartner. Den Nachschuss von Ervin Omic blockte Szerencsi (90.). So endete die reguläre Spielzeit mit dem Remis.
Fünf Minuten waren in der Verlängerung absolviert, da schlugen die Hausherren erneut zu: Sankara Karamoko entwischte Mahrer und Robatsch, lief allein auf Spari zu und legte quer auf Thierno Ballo, der ohne Mühe aus kurzer Distanz einschob. Doch das Pacult-Team bewies Moral und schlug zurück: In der 110. Minute sorgte Robatsch im Anschluss an einen Bobzien-Corner nach Mahrer-Pass für den umjubelten Ausgleich. Der WAC wankte, fiel aber nicht, denn Binder (119.) vergab den Matchball frei vor Polster.
Die Entscheidung über den Einzug in die Runde der letzten acht Teams musste also im Elfmeterschießen fallen - und im Nerven-Krimi hatte Wolfsberg das glücklichere Ende für sich. Bobzien, Wernitznig, Binder, Jaritz, Szerencsi, Mahrer, Straudi und Dehl trafen, doch Cvetko und Robatsch scheiterten vom Punkt, während die Gastgeber neun ihrer zehn Versuche im Kasten unterbrachten.
Schon Sonntag (14.30 Uhr) treffen die Kärntner Rivalen erneut aufeinander, diesmal in der zwölften Runde der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 und in der Landeshauptstadt. Tickets für das Match im Wörthersee-Stadion sind am Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und am Samstag von 9 bis 14 Uhr in der Austria-Geschäftsstelle sowie rund um die Uhr im Online-Shop erhältlich.