Die legendären 80er

Zeit­rei­se: Das Duell mit den Super­stars

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Vor 35 Jahren kam es im alten Wörthersee-Stadion zu einer einmaligen Begegnung: Die Austria Klagenfurt duellierte sich mit den Stars der PSV Eindhoven. Die Niederländer waren das Maß aller Dinge in Europa. Sie gewannen in der Saison die Champions League, wurden Meister und Pokalsieger.

Es war ein gro­ßer Moment, als die PSV Eind­ho­ven am 19. Sep­tem­ber 1987 das alte Wör­ther­see-Sta­di­on beehr­te. Die Nie­der­län­der hat­ten gera­de zum zwei­ten Mal hin­ter­ein­an­der die natio­na­le Meis­ter­schaft gewon­nen und stan­den vor der erfolg­reichs­ten Sai­son der Ver­eins­ge­schich­te. Denn weni­ge Mona­te spä­ter konn­te das Team sogar zum ers­ten Mal die Cham­pi­ons League, damals noch als Euro­pa­po­kal der Lan­des­meis­ter bekannt, gewin­nen. Hin­zu kamen der nächs­te Meis­ter­ti­tel und der Gewinn des nie­der­län­di­schen Cups. Mehr geht ein­fach nicht.

Die Fans in Kla­gen­furt beka­men somit einen ech­ten Fuß­ball-Lecker­bis­sen gebo­ten. Der dama­li­ge Spon­sor der Aus­tria, Phil­ips, hat­te die­ses Spiel mög­lich gemacht, da der Kon­zern auch Haupt­spon­sor von Eind­ho­ven ist. „Das Unter­neh­men fei­er­te gera­de sein 25-jäh­ri­ges Bestehen in Kärn­ten, daher hat es per­fekt gepasst“, erin­nert sich Hans-Jür­gen Szo­lar, der damals Vor­stand der Aus­tria Kla­gen­furt war, und das gro­ße Fest orga­ni­sier­te.

Schon bei der Ankunft der nie­der­län­di­schen Stars am Kla­gen­fur­ter Flug­ha­fen fan­den sich vie­le Schau­lus­ti­ge ein. Szo­lar erin­nert sich gern dar­an: „Es war ein sehr freund­li­cher Emp­fang, danach wur­den die Spie­ler zum Hotel Rösch in der Nähe des Sta­di­ons gebracht.“ Noch am sel­ben Nach­mit­tag wur­de das Match im Sta­di­on ange­pfif­fen.

Rund um das Spiel gab es ein gro­ßes Rah­men­pro­gramm: Im Vor­feld wur­de ein Pro­mi­nen­ten-Spiel aus­ge­tra­gen. Dabei fun­gier­te Aus­tria-Legen­de Friedl Kon­ci­lia als Schieds­rich­ter. Danach kam es zum eigent­li­chen Show­down zwi­schen der Aus­tria und Eind­ho­ven. Bereits vor dem Ankick spiel­te es sich ab in Waid­manns­dorf: Der Match­ball wur­de von einem Fall­schirm­sprin­ger ein­ge­flo­gen und im Sta­di­on tra­ten meh­re­re Musik­ka­pel­len und die Schüt­zen­gar­de auf.

Die Aus­tria spiel­te auf­grund des beson­de­ren Anlas­ses in den Kärnt­ner Far­ben. Die Dres­sen wur­den von einem stadt­be­kann­ten Blu­men­ge­schäft, Blu­men Mar­git, gespon­sert. Der nie­der­län­di­sche Meis­ter aus Eind­ho­ven mit Star-Trai­ner Guus Hidd­ink galt in die­ser Begeg­nung als Top­fa­vo­rit, zumal die Aus­tria Kla­gen­furt gera­de tur­bu­len­te sport­li­che Zei­ten durch­leb­te. Nur knapp konn­te man im Som­mer dem Abstieg in der Bun­des­li­ga ent­rin­nen. Doch in die­sem Spiel wuch­sen die Aus­tria-Spie­ler über sich hin­aus und konn­ten den nie­der­län­di­schen Stars immer­hin ein 1:1‑Unentschieden abrin­gen.

Danach leuch­te­te ein Feu­er­werk über dem Waid­manns­dor­fer Him­mel. Szo­lar: „Die Leu­te sind auf den Stra­ßen um das Sta­di­on ste­hen geblie­ben und haben das Feu­er­werk bewun­dert.“ Für einen Tag waren die Vio­let­ten im natio­na­len und inter­na­tio­na­len Ram­pen­licht gestan­den. 1991 und 1992 konn­te man mit Inter Mai­land und Real Madrid wie­der zwei Star­mann­schaf­ten in Waid­manns­dorf erle­ben:

https://www.skaustriaklagenfurt.at/news/serie-matthaeus-bekommt-sein-fett-ab-16561656

https://www.skaustriaklagenfurt.at/news/serie-kaerntner-trifft-gegen-real-madrid-1655

Eine Serie von Chris­ti­an Rosen­zopf

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